Strukturwandel in der Lausitz - Bau des neuen Bahnwerks Cottbus liegt im Zeitplan

Do 25.05.23 | 13:48 Uhr
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Bauarbeiter auf der Baustelle des künftigen neuen Bahnwerks in Cottbus (Foto: rbb/Screenshot)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.05.2023 | Daniel Friedrich | Bild: rbb

Die Bauarbeiten am künftigen neuen Bahnwerk Cottbus laufen nach Angaben des Unternehmens nach Plan: Der erste ICE soll Anfang 2024 in die erste, zweigleisige Halle einrollen, sagte Werkleiter Benjamin Mientus am Mittwoch dem rbb, etwa ein Jahr nach dem ersten Spatenstich.

Das neue Instandhaltungswerk ist eines der größten Lausitzer Strukturwandelprojekte. Dort sollen insgesamt einmal 1.200 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen.

Luftaufnahme Bahnwerk Cottbus (Foto: rbb/Screenshot/Wiesner)
Stand der Bauarbeiten im Februar 2023 | Bild: rbb/Screenshot/Wiesner

Monatlich mindestens zehn neue Mitarbeiter

Dass die Bauarbeiten trotz Fachkräfte- und Baustoffmangel wie geplant vorangehen, liegt laut Projektleiter Marc Herrmann an der "partnerschaftlichen Projektallianz", mit der für Cottbus gearbeitet wird. Die Partner haben "relativ frühzeitig" Material und andere Ressourcen sichern können, so Herrmann. "Das Vertragsmodell hat sichergestellt, dass wir zu allen Zeiten, in denen es in anderen Projekten vielleicht zu Lieferengpässen kam, nicht in diese Falle gelaufen sind."

Die Fassade der ersten Halle ist laut Herrmann inzwischen zu 90 Prozent geschlossen. Alle noch vorhandenen Öffnungen würden noch gebraucht, um rein- und rausfahren zu können. "Aktuell sind wir dabei, die Herzstücke zu montieren, also die Anlagentechnik anzubringen und Arbeitsbühnen aufzubauen."

Interesse an Bahnjobs

Anfang 2024 werden auch wie geplant 200 Arbeiter in der ersten neuen Halle bereitstehen, so Werkleiter Benjamin Mientus. "Wir stellen jedes Jahr rund 100 Azubis ein. Stand heute haben wir um die 140 Mitarbeiter, zum 1. Juli werden es nochmal mehr sein." Monatlich kämen zehn bis 15 neue Mitarbeiter dazu, so Mientus. "Das ist auch genau der Plan, den wir kalkuliert haben."

Im Jahr 2026 soll die zweite, viergleisige Halle an den Start gehen. Bis dahin müssen weitere 1.000 Mitarbeiter gefunden werden. Auch dabei ist Werkleiter Benjamin Mientus optimistisch. Bisher sei das Interesse an den Bahnjobs ausreichend, sagte er. "Es sind Arbeitslose, die wir mit fördern, die klassischen Rückkehrer und Azubis." Darüber hinaus könnten auch Mitarbeiter, die aktuell noch in der Braunkohle beschäftigt sind, einen Arbeitsplatz bei der Bahn finden, so der Werkleiter.

Alle neuen Kollegen absolvieren zunächst ein spezielles Begrüßungsprogramm, lernen das Werk in Cottbus und später den ICE-4 unter anderem in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) und Berlin kennen. Dadurch sollen sie auf ihren Einsatz in Cottbus optimal vorbereitet werden.

Das neue Cottbuser Instandhaltungswerk wird nach Bahn-Angaben das modernste für die ICE-4-Flotte, die jüngste Baureihe der Hochgeschwindigkeitszüge.

Bahnwerk Instandhaltungswerk Cottbus (Foto: DB AG)

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.05.2023, 9:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Während in Nürnberg gerade die händeringende Suche nach einem Standort aufgegeben wurde (u.a. wegen hanebüchener Behauptungen von sog. Betroffenen), werden hier innerhalb von Monaten hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. Weiter so! Ich hoffe, das das mal angedachte Bahntestgelände auch bald Realität wird.
    Jammern tun inzwischen die Leute in den alten Bundesländern mehr als in den Neuen.

  2. 2.

    Die letzten Großprojekte gingen in Brandenburg recht schnörkellos über die Bühne.
    Kann man sich bei Prof. Steinbach bedanken, endlich mal ein Fachmann und kein Partei-Karrierist.

  3. 1.

    Im Zeitplan?
    Dass es das noch gibt in unserem Land!
    Danke schön!

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