Ab 2023 - Brandenburg will Angebot im Regionalbahn-Verkehr um 30 Prozent ausbauen
Taktverdichtung, Reisekomfort, ökologischer Fußabdruck: Brandenburg plant mit dem Fahrplanjahr 2023 das Angebot im Regionalbahn-Verkehr deutlich zu verbessern. Verkehrsminister Beermann fordert dafür höhere Zahlungen aus dem Bundeshaushalt.
Brandenburg will mit dem Fahrplanjahr 2023 das Angebot im Regionalbahn-Verkehr um 30 Prozent ausbauen. Das ist ein Kernpunkt des Landesnahverkehrsplans, der am Dienstag von der rot-schwarz-grünen Landesregierung bestätigt wurde.
Der Entwurf des Plans von 2023 bis 2027 verspricht unter anderem eine Taktverdichtung und mehr Reisekomfort in modernen Zügen. Um das Klima zu schützen, sollen ab Ende 2024 auf den Gleisen im Osten Brandenburgs batterieelektrische Züge fahren und auf der Stammstrecke der Heidekrautbahn Brennstoffzellen-Züge unterwegs sein.
Verkehrsminister fordert mehr Geld aus Bundeshaushalt
Von Cottbus über den BER-Flughafen zum Berliner Hauptbahnhof soll der RE20 starten. Nach jahrelangen Planungen, die zum großen Teil vom Land Brandenburg bezahlt wurden, ist zudem für Ende 2026 eine schnelle Direktverbindung auf neu elektrifizierter Strecke zwischen Stettin und Berlin vorgesehen.
Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) fordert wie seine Kollegen aus den anderen Bundesländern höhere Zahlungen aus dem Bundeshaushalt. Damit soll verhindert werden, dass der schienengebundenen Personennahverkehrs ab dem nächsten Jahr unterfinanziert ist.
Für zehn stillgelegte Bahnstrecken wie etwa Falkenberg-Herzberg und Hoppegarten-Altlandsberg sind Machbarkeitsstudien geplant. Außerdem soll Berufspendlern der Umstieg auf die Regionalbahnen leichter gemacht werden: Dazu ist vorgesehen, Park-and-Ride-Stellplätze auszubauen, Informationen über die Auslastung der Züge in Echtzeit bereitzustellen und den digitalen Ticketverkauf zu stärken.
Linke: Zusagen sind zu schwammig
Die Linke im Brandenburger Landtag kritisierte die Ankündigungen des Verkehrsministeriums. "Anstatt Strecken und Haltestellen endlich zu reaktivieren, konnte sich der Minister zu keinen konkreten, verbindlichen Zusagen durchringen", erklärte der verkehrspolitische Sprecher Andreas Büttner. "Ob es bis 2030 auch nur eine einzige Reaktivierung geben wird, steht in den Sternen." Bis zum 21. Juni sind Einwände zum Entwurf des Landesnahverkehrsplans 2023-2027 möglich. Dieses Datum habe die Linke genau im Blick, kündigte Büttner an.
Mehr und längere Züge auf der Bahnlinie RE1
Konkretes gibt es für Fahrgäste der Regionalbahn-Expresslinie RE1: Hier wird sich das Angebot bereits ab Dezember dieses Jahres ausweiten. Der Regionalexpress solle dann drei Mal statt wie bisher zwei Mal pro Stunde fahren, kündigte Verkehrsminister Beermann am Dienstag nach der Kabinettssitzung an. Von Bad Belzig werde es einen Halbstundentakt nach Potsdam und vier Mal pro Stunde solle es eine Verbindung nach Nauen geben.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.05.2022, 19:30 Uhr