Streiks in mehreren Ländern - An diesen Tagen drohen am BER Ausfälle und Verspätungen von Flügen

In diesem Sommer könnte es am BER zu diversen Ausfällen und Verspätungen von Flügen kommen. Grund dafür sind auch Streiks bei mehreren Fluggesellschaften in Ländern wie Spanien oder Italien. Streiktermine liegen auch in den Sommerferien.
Das Personal gleich mehrerer Fluggesellschaften hat für die kommenden Wochen Warnstreiks angekündigt. Betroffen sind vor allem die britischen Airlines Easyjet und Ryanair, auch bei der skandinavischen Fluglinie SAS soll die Arbeit teilweise niedergelegt werden.
Maschinen der drei Gesellschaften starten und landen auch am BER - das könnte sich in den kommenden Wochen auf den Flugverkehr in der Region auswirken. Betroffen sind dabei mehrere beliebte Reiseziele.*
Bei Easyjet und Ryanair möchte das Kabinenpersonal mit den Streiks bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Bei der SAS verfolgen die Kapitäninnen und Kapitäne dasselbe Ziel, Verhandlungen zwischen Pilotenvereinigung und Airline scheiterten vor Kurzem.
Erst diese Woche hatte am BER bereits die Airline Eurowings wegen fehlendem Personal mehrere Flüge streichen müssen.
Streiks bei Ryanair schon am Wochenende
Noch im Juni plant die Kabinencrew von Ryanair die Arbeit niederzulegen. Angekündigt sind derzeit folgende Streiks in mehreren Ländern, vor allem am kommenden Wochenende.
- Belgien: 24. bis 26. Juni
- Frankreich: 25. und 26. Juni
- Italien: 25. Juni
- Portugal: 24. bis 26. Juni
- Spanien: 24. bis 26. Juni und 30. Juni bis 2. Juli
An diesem Terminen soll planmäßig jeweils das Personal streiken, das im jeweiligen Land stationiert ist. Die genauen Auswirkungen auf den BER-Flugplan sind deshalb noch nicht abzusehen. Betroffen wären beliebte Reiseziele wie Barcelona, Palma de Mallorca oder Rom.
Easyjet will Flugplan halten - Stand jetzt
Die Kabinencrews von Easyjet streiken im Juli ausschließlich in Spanien. Geplant sind insgesamt neun Streiktage an drei Wochenenden:
- 1. bis 3. Juli | 15. bis 17. Juli | 29. bis 31. Juli
Stand jetzt gibt sich die britische Airline optimistisch: "Sollte der Arbeitskampf stattfinden, kann es zu Störungen kommen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt plant Easyjet, den Flugplan voll durchzuführen", sagte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber der britischen Zeitung "Guardian".
Vom BER aus steuert Easyjet spanische Reiseziele wie Barcelona, Fuerteventura, Malaga und Palma de Mallorca an.
Streikdauer bei SAS unklar
Bei der skandinavischen Fluglinie SAS wollen die Kapitäninnen und Kapitäne ab kommenden Mittwoch, den 29. Juni streiken - Ende offen. Am BER starten und landen SAS-Maschinen in und aus Richtung Kopenhagen und Stockholm.
Flugbranche leidet unter Personalnot
Die angekündigten Streiks fallen in eine Zeit, in der die Flugbranche in Europa ohnehin zu kämpfen hat: Wegen eines anhaltenden Personalmangels kam es bereits am Pfingstwochenende zu vielen Verspätungen und Ausfällen von Flügen. Ein Ende der knappen Personallage ist derzeit nicht absehbar.
In einem NDR-Bericht zum Thema begründet eine Verdi-Sprecherin das damit, dass nicht alle Unternehmen in der Branche das Kurzarbeitsgeld während der Corona-Zeit aufgestockt hätten. Die Menschen könnten sich deshalb nach anderen Jobs umgeschaut haben und wären nun erstmal weg.
* Die genauen Ausfälle und möglichen Verzögerungen an den betreffenden Daten sind bislang nicht kommuniziert worden. Bitte wenden Sie sich rechtzeitig an Ihre Airline, wenn Sie von den Ausfällen oder Störungen betroffen sein könnten.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 01.07.2022, 19:30 Uhr