Personalausfälle -

Die aktuellen Personalengpässe bei der Fluggesellschaft Eurowings haben offenbar auch Auswirkungen auf den Flugplan am BER. Laut der Webseite des Flughafens wurden am Dienstag jeweils drei Ankünfte und Abflüge mit Eurowings gestrichen. Betroffen waren Verbindungen nach Düsseldorf und Stuttgart.
Die Lufthansa-Tochter hat nach eigenen Angaben derzeit mit hohen Krankenständen in Cockpit und Kabine aufgrund von Corona-Infektionen zu kämpfen. Hinzu kommen Engpässe beim Bodenpersonal. Betroffen sind insbesondere die Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn. Eurowings hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Ausfälle die Personalreserven überträfen und in den kommenden Tagen mit weiteren Ausfällen gerechnet werden müsse.
Corona-Krise wirkt nach
Rund 40 Flüge von täglich rund 500 fielen am Dienstag und Mittwoch aus, ergänzte ein Eurowings-Sprecher laut der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir gehen davon aus, die Lage dadurch bis Ende Juni stabilisieren zu können." Kürzlich hieß es, Eurowings werde Hunderte Flüge in Deutschland und Europa im Juli streichen.
Die Einschränkungen bei Eurowings kommen zu einer Zeit, als auch Easyjet angekündigt hatte, von Juni bis August insgesamt etwa 1.000 Verbindung am BER zu streichen. Auch hier wurde deutlich erhöhter Krankenstand als Grund angeführt. Der Billigflieger ist aktuell der größte Anbieter an dem Flughafen. Zudem wurden am Dienstag auch Flüge der KLM und von British Airways von und nach Amsterdam beziehungsweise London gestrichen.
Nach dem massiven Stellenschwund in den vergangenen zwei Jahren, vor allem wegen der Corona-Krise, hält der Personalaufbau mit der starken Nachfrageerholung im Luftverkehr nicht Schritt. Das führt zu Engpässen beim Check-in, Sicherheitskontrollen und Gepäckabfertigung.
Gewerkschaft: Personalknappheit von Fluglinien selbst verschuldet
Die nächste Zerreißprobe steht mit dem Beginn der Sommerferien im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen am kommenden Wochenende bevor. Bundesregierung und Luftfahrtverbände arbeiten an Gegenmaßnahmen. So soll die Sicherheitsfreigabe für Flughafenbeschäftigte beschleunigt oder ausgebildetes Personal aus der Türkei angeheuert werden.
"Der akute Personalmangel ist selbstverschuldet", erklärte der Chef der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, Stefan Herth. Die Unternehmen hätten die Pandemie als Vorwand genutzt, Stellen abzubauen und Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Jetzt habe die Branche insgesamt für Arbeitnehmer an Attraktivität verloren. Die VC forderte eine konzertierte Aktion, an der neben Politik und Unternehmen auch die Gewerkschaften beteiligt werden, um die Probleme anzugehen.