Gut durch Corona-Zeit gekommen - Freie Theater in Brandenburg sehen Trend zu Open Air

Sa 28.05.22 | 12:13 Uhr
Archivbild: Maskiert agieren die Darsteller des Netzebander Synchrontheaters währen der Fotoprobe. Die Tragödie «Bluthochzeit» von Frederico Garcia Lorca hat am 1.August 2020 Premiere auf der Open-Air-Naturbühne im Gutspark unterhalb der Temnitzkirche in Brandenburg.
Bild: dpa-Zentralbild

Der Landesverband Freie Darstellende Künste Brandenburg zeigt sich zufrieden damit, wie die Mitgliedsbühnen die Corona-Einschränkungen verkraftet haben. Musik- und Theateraufführungen im Freien sind in Brandenburg gefragter denn je, das zumindest ist die Wahrnehmung des Verbandes. "Die Leute sind durstig nach Kultur unter freiem Himmel", sagte der Geschäftsführer Frank Reich am Freitag. Der Trend gehe eindeutig nach draußen, um sich zu treffen und gemeinsam Kultur zu erleben. "Es gibt eine euphorische Erwartung auf Theater".

Froh zeigte sich Reich darüber, dass keines der 35 freien Theater im Verband seinen Betrieb einstellen musste. "Wir sind richtig gut durch Corona gekommen." Die Einnahmeausfälle seien durch Programme von Land und Bund und auch durch die Kommunen aufgefangen worden und hätten die Theater am Leben gehalten.

Vor Corona, im Jahr 2019, erreichten die freien Theater eigenen Angaben zufolge knapp 200.000 Menschen in mehr als 85 Brandenburger Städten.

Wandertheater auch mal auf dem Acker

In diesem Sommer werden etwa drei große Wandertheater durch Brandenburg ziehen und auf Open-Air-Bühnen auftreten, darunter die Wandertheatergruppe "Ton und Kirschen". Meist bauen die Theatermacher aus Werder (Potsdam-Mittelmark) die Bühne und die Tribüne auf historischen Plätzen auf, aber auch mitten im Dorf oder auf Äckern.

In Netzeband (Ostprignitz-Ruppin) ist auch in diesem Jahr die Bevölkerung der Umgebung in die Open-Air-Kultur eingebunden. Seit 26 Jahren initiiert der Förderverein Temnitzkirche den Kultursommer, der aus je drei Theaterstücken besteht. Eines davon, "Unter dem Milchwald", gehört zum Standardrepertoire, wie die Vereinssprecherin Ute Schindler sagte. Dabei schlüpfen Anwohner in 53 überlebensgroße, expressive Figuren, die den Alltag eines walisischen Fischerdorfs widerspiegeln. In Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) wird Anfang Juli unter dem Titel "Shakespeare: Venus und Adonis" ein szenisches Konzert im Hof des Schloss Freyenstein gespielt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.05.2022, 11 Uhr

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