Impfstoff in Sicht - Corona-Testzentrum mit Impfstellen in Potsdam geplant

Mi 11.11.20 | 20:25 Uhr
Archivbild: Impfstelle in Potsdam. (Quelle: dpa/J. Kalaene)
Bild: dpa/J. Kalaene

Brandenburg bereitet sich darauf vor, die Bevölkerung gegen das gegen das Coronavirus zu impfen. Wie viele Impfzentren eingerichtet werden, ist aber noch unklar. Zumindest eine der geplanten Stellen soll in Potsdam entstehen - mit zweifacher Funktion.

Die Vorbereitungen für Impfungen gegen das Coronavirus werden in Brandenburg immer konkreter: Nach Angaben des Hausärzteverbandes wird in Potsdam ein erstes Corona-Testzentrum mit integrierten Impfstellen entstehen. Es soll die Gesundheitsämter entlasten und Patienten mit Symptomen testen. Die Testungen sollen überwiegend vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut werden, das dabei schon Routine habe, sagte Astrid Tributh, Vize-Vorsitzende des Hausärzteverbands Brandenburg, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Parallel dazu sei angedacht, im Testzentrum mit Ärzten besetzte Impfstellen einzurichten, die Potsdam und große Teile der Umgebung abdecken sollen. Ein Konzept dazu werde derzeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung erarbeitet. Wie viele Mediziner dort impfen werden, wird laut Tributh in den nächsten Wochen besprochen. "Wir freuen uns ja, wenn der Impfstoff kommt und wären sehr daran interessiert, dass da ein wenig Ruhe in die ganze Aufregung kommt", so Tributh.

Zwei bis drei Verteilungszentren in Brandenburg geplant

Ein effektiver Corona-Impfstoff in Europa und den USA ist in greifbare Nähe gerückt: Als erste westliche Hersteller haben das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer am Montag vielversprechende Ergebnisse einer für die Zulassung entscheidenden Studie veröffentlicht.

Tributh sieht noch offene Fragen in der Logistik der Verteilung und Lagerung des Impfstoffes. In Brandenburg seien zwei bis drei Verteilungszentren angedacht, das Personal dazu müsse aber noch angeleitet werden. Laut Gesundheitsministerium ist die größte Herausforderung im Land, für die Impfung eine Infrastruktur zu schaffen und Materialien bereitzustellen, obwohl noch nicht abschließend klar ist, welcher Impfstoff tatsächlich zur Verfügung stehen wird. Daran hingen aber wichtige Entscheidungen, zum Beispiel für die Art des Transports und der richtigen Aufbewahrung.

Neuinfektionen nehmen weiter stark zu

Unterdessen steigt die Zahl der Neuinfizierten weiter. Das Brandenburger Gesundheitsministerium berichtete am Mittwoch von 377 bestätigten neuen Infektionen innerhalb eines Tages. Am Dienstag waren es 243 Fälle, von Sonntag zu Montag 218. Der bisherige Höchstwert wurde am vergangenen Freitag mit 525 neuen Fällen erreicht. Die Zahl der Todesfälle im Land stieg um 2 auf 235, die der aktuell Erkrankten um 69 auf 4.552. Mit Spree-Neiße liegt erstmals ein Landkreis über der Marke von 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Das Gesundheitsministerium meldete am Mittwoch den Wert 218. Im gesamten Land beträgt dieser Inzidenzwert 102,1.

Seit März haben sich 12.055 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Aktuell werden 340 Menschen im Krankenhaus behandelt - eine Zunahme von 13 im Vergleich zum Vortag. 77 Covid-19-Patienten liegen auf der Intensivstation, 53 von ihnen müssen beatmet werden. 7.268 Menschen gelten als genesen, 306 mehr als einen Tag zuvor.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.11.2020, 19 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Bild in groß
Bildunterschrift