Inzidenz bei fast 300 - Brandenburg bei Neuinfektionen bundesweit auf Platz 3

Mo 11.01.21 | 12:01 Uhr
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Eine Intensivkrankenschwester steht auf einer Intensivstation eines Klinikum im Zimmer eines Covid-19-Patienten. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Bild: dpa/Sebastian Gollnow

"Die Richtung geht im Moment weiterhin nach oben": So fasste Gesundheitsministerin Nonnemacher am Montag die aktuelle Corona-Lage in Brandenburg zusammen. Die 7-Tage-Inzidenz ist über das Wochenende auf 299 gestiegen.

Die Brandenburger Landesregierung hat sich wegen der hohen Zahl der Corona-Ansteckungen sehr besorgt gezeigt. "Wir sind im bundesdeutschen Ranking danach hinter Sachsen und Thüringen die Drittbetroffensten im Moment", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Montag im Gesundheitsausschuss des Landtags.

Einige Daten fehlen noch

Der Wert neuer Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner in einer Woche liege bei 299. Die Infektionszahlen würden zunehmen. Es gebe teils noch Nachmeldungen von Silvester und Neujahr, einige Daten fehlten aber auch noch.

"Die Richtung geht im Moment weiterhin nach oben", stellte Nonnemacher fest. Von Sonntag bis Montag kamen 511 neue Fälle hinzu. Am Sonntag hatte das Land 669 neue Corona-Ansteckungen gemeldet, vor einer Woche noch 296. Seit Samstag gelten in Brandenburg schärfere Corona-Regeln.

Drei Landkreise mit Inzidenzen über 500

Von den brandenburgischen Corona-Hotspots weist der Kreis Spree-Neiße mit 568 die höchste 7-Tage-Inzidenz auf, unmittelbar gefolgt von Elbe-Elster (566). Auch Oberspreewald-Lausitz (507) liegt über der 500er-Marke. Die niedrigste Inzidenz hat derzeit der Kreis Oberhavel mit 141.

Im alten Flughafen Schönefeld wird unterdessen am Montag das dritte Brandenburger Impfzentrum eröffnet. Medizinisches Personal der Bundeswehr werde die Corona-Impfungen vornehmen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Am vergangenen Dienstag waren in Potsdam und Cottbus die ersten beiden Impfzentren im Land gestartet. Bis Anfang Februar sollen in Brandenburg insgesamt elf Impfzentren am Netz sein.

Sendung: Brandenburg aktuell, 11.01.2020, 19.30 Uhr

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32 Kommentare

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  1. 32.

    "Wie viele Menschenleben sind uns das krampfhafte Festhalten an Kompromisssuchen wert?"
    Na, Mensch, das hört sich ja an, als ob da jemand von der Demokratie gar nicht begeistert ist... Politiker "abschaffen"? Am Besten gründe ich dafür erstmal eine Partei. Die "kompromisslose" Lösung sieht in dieser Pandemie eben das "Einkerkern" aller vor, um - Staatsauftrag - "alle zu schützen". Nun kann man den Politikern vorwerfen, daß sie sich bei fünf verschiedenen "wissenschaftlichen Meinungen" die drei schlüssigsten aussuchen und darauf aufbauend eine "Lösung" finden... die dann - bei teilweise "aus der Luft gegriffenen" Argumentationen - teilweise ignoriert wird, was der Eindämmung entgegenwirkt, welches dann wieder als Argumentation zur Ablehnung von "sinnlosen Maßnahmen" herangezogen wird... und das Ganze im 24h-Rhythmus.

    Man könnte meinen, man säße im Rethorik-Aufbaukurs...
    Konzeptschwache Politiker mit Entscheidungen, die vom "Volk" improvisationsfreudig konterkarikiert werden.

  2. 31.

    Nein. Die Aufgabe von Politikern ist es, Entscheidungen zum Wohle ihres Landes zu treffen. Da gehört auch dazu, dass ein Ministerpräsident auf die Wissenschaft hört und erkennt, wann Kompromisse nicht angebracht sind. Dafür haben wir sie beauftragt. Oder um es mit Müller zu sagen: Wie viele Menschenleben sind uns das krampfhafte Festhalten an Kompromisssuchen wert?

  3. 30.

    Daß bei "15km Bewegungsradius um den Wohnort" solch unterschiedliche Endwerte herauskommen, ist doch nur ein Zeichen von überbordender Phantasie. Gut: man kann sagen, daß "alternative Fakten" in der Mathematik evt. behindernd wirken, aber das macht man bestimmt mit dem Einsatz von noch mehr Phantasie wett.

    "Bei der Logik und Konsequenz ist ein Inzidenzwert von 400 bei angestrebten 25-50 doch voll im Rahmen."
    /sign

    Daß Politiker den Kompromiss bei jeder Gelegenheit suchen, ist ihre Aufgabe. Wir sollten vllt. darüber nachdenken, in Pandemiezeiten weniger den Politikern und mehr den Wissenschaftlern Gehör zu schenken: besonders in der Zeit, in der sich Wissenschaftler noch nicht sicher sind, ist die Suche nach einem Kompromiss... nicht immer zielführend.

  4. 29.

    Im Kapitalismus ist nun mal der Egoismus verankert. Das macht sich gut, wenn's um das nächste Urlaubsziel oder das Recht auf einen Kitaplatz geht, in Pandemiezeiten läßt sich mit einer guten Idee auch gut Geld verdienen - wer aber ohne gute Idee oder das "entsprechende Kleingeld" ist, der hat das "Nachsehen". Darüber zu klagen hilft nichts, so etwas verändert man normalerweise nicht während einer Katastrophenzeit - es sei denn, die Katastrophe selbst wirke sich so stark aus, daß die Umbrüche unvermeidlich sind.
    Nun haben wir Deutschen an sich eine "Affinität zur Obrigkeitshörigkeit" und dazu noch die 30-jährigen Nachwirkungen einer sozialistischen Diktatur. In dieser Katastrophe haben wir aber nun mal nicht die "Paradelösungen", die die Politik schnell liefern könnte, damit sich der Einzelne keine Gedanken machen muß. Im Gegenteil: hier kommt es auf "verantwortliches Handeln" jedes Einzelnen an - und zwar ohne genaue Anweisung, wie ich meinen linken Fuß vor den rechten zu setzen habe.

  5. 28.

    Wundert das wirklich irgendwen? Da sagen Virologen und Mediziner was notwendig ist. Die Runden der Länderchefs diskutieren viel zu lange und weichen das ordentlich auf. Dann einigt man sich z.B. auf 15km Bewegungsradius um den Wohnort (gemeint ist die tatsächliche Wohnung) und in Brandenburg sind am Ende 15km auch mal 100km. Bei der Logik und Konsequenz ist ein Inzidenzwert von 400 bei angestrebten 25-50 doch voll im Rahmen.
    Zum Glück gab es bei Woidke und co noch kein homeschooling...

  6. 27.

    Die ErzieherInnen hier in Brandenburg haben die Anweisung, jedes Kind, was in die Kita gebracht wird, auch zu betreuen. Wir dürfen es nicht von den Eltern verlangen, die Kinder zu Hause zu lassen. Es gibt nur die "Bitte" an die Eltern seitens des Ministeriums, die Kinder wenn möglich zu Hause zu betreuen. Das funktioniert nicht! Viele Eltern interessiert diese Bitte nicht und das Ministerium interessiert sich nicht für die ErzieherInnen.

  7. 26.

    Ja, das ist völlig richtig, nur leider möchte die Kritik beim Ministerium keiner hören. Entsprechende Schreiben werden nicht beantwortet. Im Gegenteil, es gibt als "Antwort" Rundschreiben, in denen erklärt wird, dass der Träger die Kita nur schließen kann, wenn so viele ErzieherInnen erkrankt sind, dass die Betreuung nicht mehr gewährleistet ist. ErzieherInnen fühlen sich da natürlich verheizt und im Stich gelassen.

  8. 25.

    Bei den Infektionen die dritthöchste Zahl, bei den Impfungen die drittletzten. Das verstehe, wer will. In Frankfurt wartet man immer noch auf Öffnung des Impfzentrums. Wenn das so weiter geht, werden wir auch das nächste Weihnachten allein sein, wenn wir noch leben. Außer "Betroffenheit und Besorgnis" bringt Frau Nonnemacher nix auf die Reihe. Wenn ich dann noch die Grünen Überflieger auf Bundesebene höre wird mir übel.

  9. 24.

    Kann man nicht regeln, dass Eltern, die nicht berufstätig sind, jetzt ihre Kinder zuhause behalten? Den Kitas liegen doch offensichtlich die Infos vor.
    In Mecklenburg-Vorpommern (Landkreis Mecklenb. Seenplatte)ist z. B. ab Mittwoch eine Bescheinigung des Arbeitgebers notwendig, das das betreffende Elternteil unabkömmlich ist, um sein Kind in die Kita bringen zu dürfen.
    Besser wäre natürlich, wenn die Kitas, so wie im Frühjahr praktiziert, nur für Kinder von "systhemrelevanten" Eltern offen wären, aber dann müssten alle anderen berufstätigen Eltern für den Verdienstausfall entschädigt werden und ich glaube da "liegt der Hund begraben"

  10. 23.

    Keine Frage, dass es auch solche Fälle gibt. Doch ehrlicherweise müsste die Kritik dann in Richtung Landesregierung gehen, die eben solche halbgaren Richtlinien ("bitte lassen Sie ihre Kinder zu Hause, wenn möglich") erlässt. Und nicht falsch verstehen, ich kann den Unmut von Erzieher-/innen in der aktuellen Situation absolut nachvollziehen, da sie praktisch ungeschützt weiterarbeiten müssen.

  11. 22.

    Und heute in Brandenburg wieder NULL Personen geimpft? Woran liegt's Frau Nonnemacher ???

  12. 21.

    Ich behaupte mal, dass Frau Ernst dieser Situation nicht mehr gewachsen ist. Bei diesem Thema ist Sie völlig überfordert .Jeder Hilfsschüler hätte die Situation bereits vor 3 Wochen besser beurteilt - auch mit Homeschooling -

  13. 20.

    Täglich verfolge ich die Daten von der Website Spree-Neisse-Kreis und vom Land Brandenburg. Die Indizenzzahlen schwanken täglich obwohl sie doch für den Landkreis SPN gleich sein müssten. Welcher Bürokratenhäuptling hat denn da die Übersicht verloren? Die Frage ist kann den Daten noch vertrauen?

  14. 19.

    Nein, berufstätige Eltern müssen sich nicht rechtfertigen! Dafür haben ErzieherInnen Verständnis. Es sind eher berufstätige Eltern, die versuchen, die Betreuung ihrer Kinder anders zu organisieren. Aber Kitas sind zum Teil voll mit Kindern, deren Eltern in Elternzeit sind und gegenüber den ErzieherInnen argumentieren, dass sie es zu Hause nicht schaffen.

  15. 18.

    Dem stimme ich uneingeschränkt zu! Wie kann man jetzt noch - verantwortungsvoll- sagen, dass Kitas offen bleiben. Frau Ernst, bitte reagieren Sie unverzüglich und machen zu, wo es nur geht. In Kitas geht das, bis auf die absolut gerechtfertigte Notbetreuung für Menschen in der Pflege, Krankenhaus, Supermarkt, Drogerie u.ä.

  16. 17.

    Laut LAVG gehört Oberspreewald-Lausitz nicht zu den drei höchsten mit über 500, sondern Ostprignitz-Ruppin. Warten wir ab, wie es sich entwickelt, wenn die Feiertags-Nachmeldungen durch sind und wirklich nur noch tagaktuelle Daten übermittelt werden.

  17. 16.

    Meine Vermutung, dass Kitas in BB noch immer geöffnet sind: Das Land/die Gemeinden möchten nicht gerne Kita-Beiträge rückerstatten müssen, denn das wäre ja die logische Konsequenz aus einer angeordneten Schließung. Da wälzt man den Konflikt lieber auf berufstätige Eltern ab, die sich vor Erzieher-/innen rechtfertigen müssen, dass sie ihre Kinder nun mal in die Betreuung geben müssen. Sind halt nicht alle Arbeitgeber tiefenentspannt, wenn der Nachwuchs bei der Videokonfi mal "Hallo!" sagt...

  18. 15.

    Macht endlich die Kitas zu...LDS hält auch alles auf.
    Den Kindern laufen die Nasen, sie husten und die Kollegen sind nicht ausreichend geschützt. Was soll das?

  19. 14.

    Kontaktbeschränkung in Brandenburg: Frau Ernst bezweifelt, dass die Schulen einen Einfluss haben. Warum diese Lüge? Sie erweckt den Eindruck, dass nur die 10. Klasse Präsenzunterricht hat: Falsch; Klasse 10,12,13 und alle Förderschulen sowie Kitas sind offen! Was ist mit Abstand- u. Hygiene? Bsp: Wechsel- u. Distanzunterricht statt geteilte Klassen, wo der Lehrer "hin und her springt"; Wo sind die Voraussetzungen für Reinigung/Desinfektion lt. Hygieneplan usw? Wo sind die Angebote und Voraussetzungen für digitale Bildung (Recht auf Bildung) statt "Verwahranstalt Schule"? Gibt es Konzepte/Finanzierungen mit den Schulbuchverlagen oder soll jeder Schüler und Lehrer vom eigenen Geld "Lektionen" über eine App kaufen??

  20. 13.

    Holt endlich die Abschlussklassen aus dem Präsenzunterricht und aus den öffentlichen Verkehrsmitteln!!!
    Da sitzen bis zu 30 Leute in einem Klassenzimmer - das ist grobe Fahrlässigkeit!!

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