Bahnradtalent Anton Höhne - Nur dabei zu sein, reicht ihm nicht

Mo 27.09.21 | 16:47 Uhr | Von Lynn Kraemer
Bahnradfahrer Anton Höhne auf dem Rad (Quelle: IMAGO / Mario Stiehl)
Video: rbb UM6 | 21.09.2021 | Johanna Rüdiger | Bild: IMAGO / Mario Stiehl

Der Cottbuser Anton Höhne gilt als eines der großen Talente im deutschen Bahnradsport. Der 21-Jährige träumt von den Olympischen Spielen. Und bloß dabei zu sein, reicht ihm nicht. Höhne will an die Spitze. Von Lynn Kraemer

Bahnrad 24/7. Zu viel Radsport kann es für Anton Höhne eigentlich gar nicht geben. Der 21-jährige Cottbuser investiert Woche für Woche fast seine gesamte Zeit in den Sport "und nebenbei versuche ich noch so den Rest zu machen." Mit neun Jahren begann er mit dem Bahnradsport. Es sei für ihn wie eine Sucht. "Irgendwann kann man dann nicht mehr aufhören."

Mit knapp 80 km/h Höchstgeschwindigkeit donnert er regelmäßig über die Bahn. Ganz egal, ob im Velodrom beim berüchtigten Sechstagerennen, dem heimatlichen Cottbuser Radstadion oder in der Kälte auf der Forster Freiluftbahn. "Manche Wettkämpfe haben halt nun mal kein Dach drüber und keine Heizung. Das gehört auch mit dazu", sagt Anton Höhne.

Medaillen bei der U23-EM

Das Leben eines aufkommenden Radsport-Talents ist nicht so glamourös wie in manchen anderen Sportarten. Die Rückbank von Höhnes Autos ist umgeklappt, damit Rahmen, Reifen und die restliche Ausrüstung in den Kofferraum passen. An den Wochenenden fährt der 21-Jährige oft schon frühmorgens zu seinen Wettkämpfen. Noch etwas müde mit umgedrehter Cap und schwarzer Trainingsjacke. An der Bahn schraubt er das Rad selbst zusammen und wartet auf seine Einsätze: "Man kann aus jedem Lauf, egal ob Jüngere oder Ältere fahren, etwas lernen."

Sein Ehrgeiz macht sich bezahlt. Von den U23-Europameisterschaften im italienischen Fiorenzuola d‘ Arda brachte Höhne im letzten Jahr einen vollständigen Medaillensatz mit: Gold im Keirin, Silber im Zeitfahren über 1000 Meter und Bronze im Teamsprint. In diesem Jahr wurden es eine Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Der Weg an die Spitze

Höhnes großes Vorbild ist der mehrfache Weltmeister Maximilian Levy, der nach mehr als 20 Jahren im Sattel seine Karriere beenden will. "Ich hoffe mal, ich fahre noch bis 35, 38", sagt Höhne. Eine so erfolgreiche und lange Karriere wie Levy, mit mehreren Medaillen bei den Olympischen Spielen, schwebt ihm auch vor: "Ich denke mal, es würde mir auch schwerfallen zu sagen: 'Jetzt höre ich mal auf oder ich trainiere ein bisschen weniger.'" Ab diesem Wintersemester beginnt der 21-Jährige zu studieren. Das Fach lässt sich gut mit der Profikarriere verbinden: Sport.

Höhne hat hohe Ansprüche an sich selbst. Mit dem Motto 'Dabei sein ist alles' kann er nichts anfangen. Sein großer Traum sind die Olympischen Spiele. "Für mich würde es nicht ausreichen, nur dabei zu sein. Für mich zählt, wenn dann eine Medaille", erklärt der 21-Jährige. Gerne auch schon so schnell wie möglich bei den Olympischen Spielen in Paris in knapp drei Jahren.

Ab der nächsten Saison fährt Anton Höhne bei den Männern mit und lässt die U23 hinter sich. Dann gilt es den eigenen Platz in der Weltspitze zu finden. Wenn möglich ganz vorne.

Sendung: rbb UM6, 21.09.2021, 18 Uhr

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