Saisonfortsetzung ab nächster Woche - Wie die Vereine auf den Wiederbeginn in der Regionalliga Nordost blicken

Mi 12.01.22 | 17:05 Uhr | Von Jonas Bürgener
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Ein Zweikampf zwiscen Nikos Zografakis (Energie Cottbus) und Chris Reher (BFC Dynamo). Quelle: imago images/Fotostand
Bild: imago images/Fotostand

Die Vereine der Regionalliga Nordost bereiten sich derzeit auf den Wiederbeginn der Saison vor. Ab nächster Woche stehen trotz der neuen Corona-Welle wieder Spiele an. Die Klubs blicken mit gemischten Gefühlen auf den Start. Von Jonas Bürgener

Kommende Woche soll in der Regionalliga Nordost trotz der aktuellen Corona-Welle der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Die VSG Altglienicke ist zum Start am 22. Januar für ein Nachholspiel aus der Hinrunde beim VfB Auerbach zu Gast, der erste reguläre Spieltag soll eine Woche später stattfinden. Claus-Dieter Wollitz, Trainer von Energie Cottbus, hatte sich zuletzt für einen Wiederbeginn der Saison erst Mitte März ausgesprochen. "Aufgrund der zu erwartenden Inzidenzen sollten alle Klubs bis Mitte Februar pausieren und die Regionalliga dann Mitte März wieder starten", forderte Wollitz. So sollten Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden.

Staffeltagung am Freitag

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) schaltet sich am Freitag per Videokonferenz zu einer Staffeltagung zusammen. Eine Verschiebung der Saisonfortsetzung ist laut NOFV vorerst nicht geplant. "Das werden wir am Freitag mit den Vereinen beraten. Wir müssen realistisch sein und dabei auch auf die beiden Oberligen schauen. Unser Ziel ist es, Ende Januar zu starten", bekräftigte NOFV-Präsident Hermann Winkler am Dienstag in einem Interview mit der "Märkischen Oderzeitung" [moz.de].

Nach Winklers Vorstellungen sollten dann auch "mindestens die Hälfte der Zuschauer" in den Stadien zugelassen sein. "Ich weiß, dass das sehr sportliche Ziele sind. Aber das ist von mir bewusst so formuliert - wir wollen bei der Politik die Bedeutung des Sports klarmachen", sagte Winkler. Die Vereine befinden sich bereits voll in der Vorbereitung auf den Wiederbeginn der Saison und blicken mit gemischten Gefühlen auf die nächsten Wochen.

Heine: "Nicht gegen eine Verschiebung gestimmt"

Die VSG Altglienicke wäre laut Trainer Karsten Heine offen für eine Verschiebung der Saisonfortsetzung. Für den Coach der Berliner ist dabei nicht nur Corona ein möglicher Beweggrund. "Wenn man rechtzeitig sagt, man fängt wegen der gesamten Voraussetzung - Corona, Platzverhältnisse, Witterungsbedingungen - erst im März an, hätte ich nicht dagegen gestimmt", sagte Heine rbb|24.

Eine Diskussion über eine mögliche Wettbewerbsverzerrung will Heine allerdings nicht führen. Schließlich seien derzeit alle Fußball-Mannschaften in Deutschland davon betroffen - "sogar die großen Bayern". Die VSG wird zum Auftakt auf zwei Akteure verzichten müssen, die über die Weihnachtsfeiertage mit Corona infiziert waren und noch nicht wieder zur Verfügung stehen. Insgesamt ist man in Altglienicke aber froh, dass die Saison grundsätzlich weitergeht.

Tebe stoppt Trainingsbetrieb vorsichtshalber

Markus Zschiesche, Trainer von Tennis Borussia Berlin, befürwortet eine baldige Fortsetzung ohne verlängerte Pause - unter einer Bedingung. "Es wäre schwer, die Jungs bis März fit zu halten. Ich bin schon dafür, dass wir jetzt wieder spielen. Vorausgesetzt, man muss nicht auf fünf oder sechs Spieler verzichten", sagte Zschiesche im Gespräch mit rbb|24. Tebe hat derzeit zwei positiv getestete Spieler in seinen Reihen und hat deshalb in Absprache mit dem Gesundheitsamt den Trainingsbetrieb am Dienstag vorsichtshalber vorerst eingestellt. So sollen weitere Ansteckungen ausgeschlossen und vermieden werden.

"Am Ende muss man als Verein und Mannschaft damit leben. Wir versuchen bei der Hygiene die besten Bedingungen zu schaffen. Offenbar lässt es sich aber auch eben nicht komplett verhindern", sagte Zschiesche.

BFC auf erneute Höhen und Tiefen eingestellt

Beim aktuellen Tabellenführer der Regionalliga Nordost, dem BFC Dynamo, ist man froh, dass man trotz der aktuellen Corona-Welle relativ normal trainieren kann. Zwar würden aktuell zwei Corona-Verdachtsfälle von der Mannschaft ferngehalten, ansonsten könne man sich derzeit aber mit einem breiten Kader auf die Rückrunde vorbereiten, sagte der sportliche Leiter des BFC, Jörn Lenz. "Wir blicken bislang positiv auf den Wiederbeginn. Was in ein bis zwei Wochen wird, weiß natürlich im Moment kein Mensch", sagte Lenz rbb|24. "Wir nehmen es bisher so wie es ist und wenn wir spielen können, freuen wir uns. Man kann es am Ende eh nicht ändern. Wir müssen uns an das halten, was uns vorgegeben wird."

Seine Mannschaft habe bereits in der ersten Halbserie immer wieder mit Höhen und Tiefen zu kämpfen gehabt, hätte diese aber bislang ordentlich gemeistert. Immer wieder fielen beim BFC in der Hinrunde Spieler aus, die Tabellenführung und die Herbstmeisterschaft konnte sich das Team von Trainer Christian Benbennek trotzdem sichern. An diese Leistungen wolle man auch in der Rückrunde anknüpfen, sagte Lenz.

2 Kommentare

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  1. 2.

    Bin nun wahrlich kein großer Wollitz-Fan. Aber nachdem er schon beim Thema Impfung eine klare Linie hatte, bin ich hier erneut bei ihm: Unter den aktuellen Bedingungen sollte man der Liga eine Pause gönnen und im März weitermachen. Das ist terminlich zu schultern und für alle Beteiligten das Beste. Dürfte sich auch positiv auf die Zuschauerzahlen auswirken, auf die Viertligisten elementar angewiesen sind.

  2. 1.

    Die Liga verkommt gefühlt ein wenig zur Lotterie.

    Ich kann beide Positionen - Weiterführung Ende Januar versus Start erst wieder Mitte März - nachvollziehen, beide Begründungen klingen für mich plausibel.

    Viel wichtiger als in den Jahren vor der Pandemie erscheint mir nun der jeweilige tagesaktuelle Tabellenplatz.
    Früher hieß es immer und nicht ohne Grund: "Abgerechnet wird zum Schluss". Nun aber besteht permanent die Gefahr, dass die Saison abgebrochen, also der aktuelle Tabellenstand eingefroren wird. Das bedeutet im Kampf um den ersten Platz sowie im Abstiegskampf, dass man zwischendurch nicht abreißen lassen darf.

    Nicht vergessen werden sollte auch, dass diese Saison der Meister der RL Nordost nicht automatisch in die 3.Liga aufsteigen wird, sondern noch Aufstiegsspiele gegen den Meister der (meiner Meinung nach überflüssigen und höchst unattraktiven) RL Nord bestreiten muss.

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