Cottbus empfängt zum Liga-Abschluss Chemie Leipzig - Mit Verletzungssorgen in die Generalprobe fürs Pokalfinale

Fr 13.05.22 | 11:46 Uhr | Von Andreas Friebel
Der aktuell verletzungsgeplagte Erik Engelhardt von Energie Cottbus (Bild: IMAGO/Steffen Beyer)
Bild: IMAGO/Steffen Beyer

Bevor Energie Cottbus in einer Woche im Landespokal-Finale spielt, gibt es zum Liga-Abschluss die Generalprobe gegen Chemie Leipzig. Ob Top-Torjäger Engelhardt mitwirken kann, ist noch unklar. Von Andreas Friebel

Ein letztes Mal in der Saison 2021/22 schnüren die Akteure in der Regionalliga Nordost am kommenden Wochenende ihre Fußballschuhe. Energie Cottbus empfängt dabei am Sonntag (13 Uhr) zum 38. und damit letzten Spieltag der Saison Chemie Leipzig. Weil die Sachsen mit rund 2.000 Fans nach Cottbus reisen, wird es im Stadion der Freundschaft so voll wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie. Während viel Stimmung auf den Rängen also vorprogrammiert ist, ist der Einsatz von Torjäger Erik Engelhardt in dessen letzten Ligaspiel für Cottbus noch fraglich.

Verletzungssorgen bei Engelhardt

So war für Engelhardt auch am Donnerstag an Mannschaftstraining noch nicht zu denken. Der Cottbuser Torjäger lief gemeinsam mit dem ebenfalls angeschlagenen Niclas Erlbeck ein paar Runden über das Stadiongelände. Engelhardt hatte sich vor zwei Wochen am Knie verletzt und zuletzt pausiert. "Es ist jetzt besser geworden", sagt der 24-Jährige, der aber auch einräumt, dass die Sache nicht ganz einfach gewesen sei: "Die Verletzung war in dem Knie, in dem ich schon mal einen Kreuzbandriss hatte. Durch die Narben ist die Flüssigkeit aus dem Knie schwer abgelaufen."

Ob Engelhardt am Sonntag gegen Leipzig spielen kann, ist ungewiss. Falls ja, dürfte es nur zu einem Kurzeinsatz reichen. "Nächste Woche zum Landespokal-Finale will ich aber in jedem Fall dabei sein", so Engelhardt der Energie zum Saisonende nach nur einem Jahr verlässt. Wohin es ihn konkret zieht, ist offen. Die Drittligisten Halle und Osnabrück haben sich sehr um den Toptorjäger bemüht. "Ich denke, nächste Woche wird es eine Mitteilung dazu geben, wo ich ab Sommer spielen werden", so der Stürmer.

Engelhardt ist dabei nicht der einzige Spieler, der Cottbus verlässt. Knapp die Hälfte des Kaders geht oder hat noch nicht für die kommende Saison zugesagt. "Kein Spieler, von denen die wir halten wollen, hat eine Frist von mir bekommen. Manche warten noch ab. Das ist menschlich", so Trainer Claus-Dieter Wollitz. Eine offizielle Verabschiedung der feststehenden Abgänge, wie Max Kremer oder Janik Mäder, ist nicht geplant.

2.000 Fans aus Leipzig

Und dass, obwohl der Rahmen dafür mehr als würdig wäre. Im Stadion der Freundschaft werden am Sonntag etwa 7.000 Fans erwartet. Das ist ein Rekordwert für diese Saison. Was auch viel damit zu tun hat, dass aus Leipzig rund 2.000 Chemie- Anhänger anreisen werden. Die Polizei ist in jedem Fall vorbereitet und auch vorgewarnt. Denn am vergangenen Wochenende gab es beim Stadtderby zwischen Chemie und Lok Leipzig heftige Ausschreitungen. "Wir hoffen auf ein schönes Spiel, vor einer tollen Kulisse", sagt Jonas Hildebrandt, der noch zwei Ziele für das letzte Regionalligaspiel dieser Saison hat: "Wir wollen noch Dritter werden und möchten auch die Saison als beste Offensive der Liga abschließen." Cottbus hat bis dato 81 Tore geschossen, Spitzenreiter BFC Dynamo 80.

"Leipzig ist ein unangenehmer Gegner"

Doch das zu erreichen, wird nicht einfach. Chemie Leipzig hat zuletzt starke Leistungen gezeigt. Nicht nur der 2:1 Sieg über Lok hat aufhorchen lassen. Auch der Halbfinalerfolg über Drittligist Zwickau oder der Auswärtssieg bei der VSG Altglienicke lassen erahnen, dass die Sachsen am Sonntag ernstgenommen werden müssen. "Leipzig ist ein unangenehmer Gegner. Sie sind sehr kompakt, sehr aggressiv und haben ein gutes Umschaltspiel", schätzt Claus-Dieter Wollitz die anstehende Aufgabe ein.

Die Partie gegen die Sachsen ist zugleich auch die Generalprobe für das Landespokal-Finale am Samstag in einer Woche. Taktieren will der Trainer vor diesem Hintergrund aber nicht. "Wir haben die ganzen Wochen keine Luft rangelassen. Dafür ist der Kader auch zu klein. Und innerhalb von sechs Tagen kann man sich auch erholen." Oder wieder 100 Prozent fit werden, wie im Fall von Erik Engelhardt, der gegen Krieschow auf jeden Fall wieder auf dem Platz stehen will.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.05.2022, 11:15 Uhr

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