BTU Cottbus Senftenberg - Cottbuser Denkmalpfleger stellen neues Mauer-Buch vor

Di 13.08.19 | 13:46 Uhr
Neues Buch über die Berliner Mauer am Sockel eines Mauersegments, das als Denkmal in Cottbus steht
Audio: Antenne Brandenburg | 13.08.2019 | Thomas Krüger | Bild: rbb/Thomas Krüger

Vor 58 Jahren wurde die Berliner Mauer gebaut. Als Provisorium und Abschreckung für den Westen geplant, hatte sie 28 Jahre Bestand bis zu ihrem Fall. Ein neues Buch vom Lehrstuhl Denkmalpflege der BTU Cottbus Senftenberg widmet sich jetzt den Spuren der Mauer.

"Spuren der Berliner Mauer" heißt das neue Buch zur Geschichte des Denkmals im Herzen Europas. Verfasst hat es ein Autorenteam des Lehrstuhls Denkmalpflege an der BTU Cottbus Senftenberg. Leo Schmidt, Lehrstuhlinhaber, beschäftigt sich seit 1998 mit der Berliner Mauer.

Im neuen Buch ist beispielsweise nachzulesen, dass die Mauer ursprünglich als Provisorium geplant war. Als Propagandacoup, sagt Schmidt. Der Westen habe abgeschreckt und veranlasst werden sollen, die Alliierten aus West-Berlin abzuziehen. Der Plan ging nicht auf.

Leo Schmidt von der BTU Cottbus Senftenberg blättert in neuem Buch zu Mauerspuren
Leo Schmidt mit neuem Buch | Bild: rbb/Thomas Krüger

Mauer sollte mit High Tech ausgerüstet werden

160 Km lang, 3,60 Meter hoch und 1,8 Milliarden DDR-Mark teuer. Drei Zahlen zur Geschichte des wohl unrühmlichsten Bauwerkes weltweit. Dabei ist von denen, die bei Fluchtversuchen an der Mauer ihr Leben gelassen haben oder die wegen versuchter Republikflucht vor Gericht und eingesperrt wurden, noch gar nicht die Rede.

Leo Schmidt geht im neuen Buch auch den Spuren der Berliner Mauer im Umland nach. Für viele West-Berliner gab es nur die eine Mauer. Von DDR-Seite aus war die Grenzanlage wesentlich kompakter und vielfältiger.

Segmente der Berliner Mauer vor dem IKMZ der BTU Cottbus Senftenberg
Mauerreste als Denkmal vor IKMZ in Cottbus | Bild: rbb/Thomas Krüger

Im Jahr des Mauerfalls 1989 gab es Planungen, den "antifaschistischen Schutzwall", so die offizielle DDR-Bezeichnung für die Mauer, technisch aufzurüsten. Es habe bereits Kataloge gegeben, berichtet Leo Schmidt, in denen moderne Sensor- und Infrarottechnik beschrieben wurde. Die sollte entlang der Mauer unterirdisch verlegt werden aber dennoch die gleichen abschreckenden Funktionen erfüllen, wie die bis dahin verwendeten Elemente.

Die Teile wären aus der Sowjetunion geliefert worden, die Preise für jedes Detail hätten im Katalog gestanden, sagt Schmidt.

Anssehen der Mauer im In- und Ausland unterschiedlich

Leo Schmidt und sein Team vom Lehrstuhl Denkmalpflege an der BTU Cottbus Senftenberg werde zum Thema Berliner Mauer weiterforschen, kündigt er an.

Während die Grenze in Deutschland eher negativ besetzt ist, gilt die Mauer im Ausland vor allem bei jungen Leuten als Symbol der Freiheit. Dort werde sie mit dem 9. November 1989 verbunden.

Deshalb sei noch viel zu forschen um dieses Thema überhaupt greifbar zu machen.

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