Energietag in Cottbus - Angestrebte Unabhängigkeit von russischem Gas stellt Unternehmen vor Herausforderungen

Do 12.05.22 | 18:31 Uhr
IKMZ Cottbus, Foto: www.imago-images.de
Audio: Antenne Brandenburg | 12.05.2022 | Daniel Mastow | Bild: www.imago-images.de

Die Brandenburger Energiebranche hat sich zum 22. Energietag am Donnerstag an der Universität Cottbus-Senftenberg getroffen. Dabei ging es um die aktuelle Situation in der Ukraine. Durch die extrem steigenden Einergiekosten wird der Druck auf Brandenburger Unternehmen erhöht, auf erneuerbare Energien zu setzen.

Das bereitet unter anderem dem Chemiekonzern BASF in Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) Sorgen. Ein mögliches Embargo von Erdöl aus Russland hätte für den Konzern drastische Folgen, sagte Jürgen Fuchs, Vorsitzender der BASF-Geschäftsführung. Der Konzern habe einen Notfallplan vorbereitet. "Nun sind wir als chemische Industrie massiv betroffen. Zum einen in Ludwigshafen, unserem Hauptstandort, aber auch in Schwarzheide bereiten wir uns auf solche Szenarien vor", so Fuchs.

In einem Hörsaale der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg beraten Wissenschaftler und Unternehmen über den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger
22. Energietag an der BTU in Cottbus | Bild: rbb/Mastow

Unabhängigkeit durch Erneuerbare

Dafür suche der Konzern nach alternativen Möglichkeiten, um die Energieversorgung sicher zu stellen, sagte Fuchs. In Schwarzheide werde derzeit ein Solarpark gebaut, der in den nächsten Monaten in Betrieb gehen soll. Daraus könne man zehn Prozent des Energiebedarfs für den Standort selbst produzieren.

Auch der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) betonte, wie wichtig die Unabhängigkeit in der Energieversorgung durch erneuerbare Energien sei: "Die Herausforderungen für kleine und mittelständische Wirtschaftsunternehemen sind zurzeit besonders groß."

Auf der einen Seite solle mit der Investition in zum Beispiel Solarmodule und Speicher der Verbrauch von Unternehmen erheblich gedrosselt werden, sagte Wolfgang Krüger von der Industrie- und Handelskammer Cottbus. Auf der anderen Seite stünden die hohen Anschaffungskosten, die sich erst zu einem späteren Zeitpunkt rentieren würden. "Viele Unternehmen sind finanziell dazu gar nicht in der Lage und auf Unterstützung und Förderung angewiesen", so Krüger. Die IHK fordert, dass entsprechende Förderanträge mit einem möglicht niedrigen bürokratischen Aufwand ausgefüllt werden können.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.05.2022, 15.10 Uhr

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