Einsatz in Elbe-Elster - Landkreis hebt Großschadenslage beim Waldbrand in Falkenberg auf

Mo 01.08.22 | 15:31 Uhr
Feuerwehrleute löschen Glutnester in einem Waldgebiet bei Falkenberg (Bild: dpa/Jan Woitas)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 31.07.2022 | Charlotte Gerling | Bild: dpa/Jan Woitas

Weitere Entspannung im Waldbrandgebiet bei Falkenberg: Der Verwaltungsstab des Landkreises Elbe-Elster hat die Großschadenslage aufgehoben. 100 regionale Kräfte sind jetzt im Einsatz.

Die Großschadenslage im Waldbrandgebiet Falkenberg/Elster ist aufgehoben. Das habe am Montagmorgen der Verwaltungsstab des Landkreises zusammen mit der Technischen Einsatzleitung vor Ort entschieden, teilte der Landkreis mit. Eine Woche nach Ausbruch eines Waldbrandes im Süden Brandenburgs schätzen die Behörden die Lage als stabil ein.

Am Montagmittag wurden laut Leitstelle Lausitz außerdem alle amtlichen Warnungen zum Feuer bei Falkenberg aufgehoben. Damit galt fast eine Woche lang die Warnung vor starker Rauchentwicklung. Außerhalb des Brandgebietes bestünden nun keine Gefahren mehr. Mit dem Ende der Großschadenslage hat damit die Gemeinde Liebenwerda die Entscheidungshoheit.

Brandbekämpfung ab Montag mit regionalen Einsatzkräften

Die Bekämpfung des großen Waldbrandes geht seit diesem Montag mit etwa 100 regionalen Einsatzkräften weiter. Nach Angaben des stellvertretenden Wehrführers soll die Zahl der Einsatzkräfte im Laufe des Tages auf 80 heruntergefahren werden, in der Nacht würden etwa 30 Feuerwehrleute die Brandwache übernehmen.

Die Sperrung der Bundesstraße B183 wurde bereits aufgehoben. Die Straße war seit Tagen zwischen Kötten und Marxdorf für den Verkehr gesperrt, damit die Einsatzfahrzeuge besser durchkommen. Zugänglich ist auch wieder das Gewerbegebiet Lönnewitz.

Die Löscharbeiten des jüngsten und flächenmäßig größten Brandereignisses im Land Brandenburg in diesem Jahr hatten seit vergangenem Montag (25. Juli) die Einsatzkräfte herausgefordert. Die Brandbekämpfung wurde durch wechselnde Winde mit Böen und eingeschränkte Zuwegung aufgrund von Munitionsfunden und hohen Sommertemperaturen erheblich erschwert. Für die nächsten Tage bleibe allerdings das Einsatzgebiet Kölsa-Rehfeld für die Allgemeinheit gesperrt. Hier werde weiter kontrolliert, es bestehe noch die Gefahr von umstürzenden Bäumen, so der Landkreis in seiner Mitteilung.

Regen half auch bei der Identifizierung der Glutnester

Die Niederschläge vom Samstag hatten nach Angaben des Landratsamts Elbe-Elster zu einer Durchfeuchtung des Bodens bis auf eine Tiefe von etwa fünf Zentimetern geführt. Der Regen habe den Einsatzkräften auch bei der Bekämpfung der Glutnester an mehreren Stellen geholfen, weil die Niederschläge auch heiße Stellen an den Randgebieten anzeigten, da sich dort besonders starker Qualm entwickelte, so die Behörde.

Schon am Wochenende hatte die Leitstelle Lausitz dem rbb mitgeteilt, dass sich die Lage zum Positiven gewendet habe. Die Glutnester seien auch durch die Schneisen, die geschlagen wurden, gut zu kontrollieren.

Hilfe auch aus Nordbrandenburg und Berlin

Feuerwehrleute aus der Uckermark im Norden unterstützten am Sonntag bei der Brandbekämpfung. Nach Angaben des Landkreises halfen 89 Feuerwehrleute mit 22 Fahrzeugen im Einsatzgebiet im Süden. Zudem hat das Technische Hilfswerk des Ortsverbandes Berlin Steglitz-Zehlendorf den Einsatz von Drohnen mit Thermalkameras übernommen, die Temperaturen in tieferen Schichten des Bodens untersuchen sollen.

In der Nacht hatte der Polizeihubschrauber "Adebar" das Brandgebiet überflogen, um kritische Brandstellen und Brandnester zu dokumentieren, wie die Polizei informierte. Drohnen sollen nun im Sonntagnachgang das Gebiet kartieren, um die Einsatzkräfte noch gezielter dirigieren zu können.

@fire auch am Sonntag im Einsatz

Die Hilfsorganisation @fire, die an der Bundesstraße 183 bereits Vegetation gezielt abgebrannt hat, rückte am Sonntag zu ihrem zweiten Einsatz aus. Die Helfer brennen trockenes Gras und Heidekraut ab. So soll eine Schneise entstehen, an der das Feuer sich nicht weiter im Wald ausbreiten kann. Bäume und Sträucher, die relativ schlecht brennen würden stehen gelassen, sagte Christian Beninde von @fire dem rbb.

Der Waldbrand unweit der sächsischen Grenze war am Montag ausgebrochen und hatte sich schnell auf bis zu 800 Hektar ausgebreitet.

Anfang der Woche soll neu entschieden werden, ob die Großschadenslage weiter bestehen bleibt. Damit kann der Landkreis Einsatzkräfte aus anderen Gebieten um Unterstützung bitten.

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