Medizinerausbildung in Cottbus - Thiem-Klinikum und BTU in gemeinsamer Planungsphase

Mi 03.08.22 | 17:23 Uhr
Collage: Carl-Thiem-Klinikum und BTU Cottbus-Senftenberg
Audio: Antenne Brandenburg | 03.08.2022 | Christian Mattheé/Aline Lepsch | Bild: rbb/Friedrich/Krüger

Der Strukturwandel in der Lausitz öffnet neue Horizonte. So soll es in Cottbus künftig eine Medizinerausbildung geben. Dafür gehen das Carl-Thiem-Klinikum und die BTU Cottbus-Senftenberg gemeinsame Wege. Wie weit ist man da inzwischen gekommen?

Zuzug, neue Arbeitsplätze, ein Aufblühen der Lausitz - das soll der Strukturwandel im besten Fall bringen. Obwohl die Braunkohle durch die aktuelle geopolitische Situation noch einmal einen Schub erfährt, ist das Ende für 2038 per Gesetz festgeschrieben. Zu den ehrgeizigen Zielen für die Projekte im Strukturwandel gehört der Aufbau des Innovationszentrums Universitätsmedizin Cottbus. Schon 2026 sollen die ersten Medizinstudenten immatrikuliert werden.

Götz Brodermann, Geschäftsführer des Cottbuser Carl-Thiem Klinikums, kennt die Bedenken. "Also wir haben hier noch keine Sandhaufen, wir haben hier auch noch kein Fundament ausgehoben, aber virtuell machen wir das", beschreibt er den Ist-Stand. Zur Zeit laufe die Erarbeitung der Konzeptphase, gesteuert durch das Wissenschaftsministerium. Sowohl das Forschungskonzept als auch das Lehrcurriculum seien kurz vor der Fertigstellung im Herbst dieses Jahres. Und diese Konzepte gehen Anfang 2023 in den Wissenschaftsrat, kündigt Brodermann an.

Bei ihrem Antrittsbesuch in Potsdam am Mittwoch zeigte sich die Landesbeauftragte des Innovationszentrums Universitätsmedizin Ulrike Gutheil optimistisch, was den Zeitplan angeht. Man habe viel zu tun, um dem Wissenschaftsrat ein tolles Konzept, wie sie sagt, im ersten Quartal des nächsten Jahres vorlegen zu können.

Wie gelingt es, Menschen in die Lausitz zu bekommen?

Das Innovtionszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) ist in der Planung. Beteiligt sind neben dem Klinikum die Stadt Cottbus, Ministerien und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg. Deren Vizepräsident für Forschung und Transfer, Michael Hübner, bestätigt, dass die Uni komplett in alle sechs Arbeitsgruppen eingebunden ist. In der AG Forschung beispielsweise werde versucht, die Forschungsthemen der BTU auch mit den Themen der Universitätsmedizin Cottbus zu verknüpfen.

Ein großes Thema, so Hübner, sei es, die Verwaltung der Unimedizin zu strukturieren. Es gehe um die Frage, wie gelingt es, Menschen in die Lausitz zu bekommen, die mit der Uni und dem Klinikum diese großen Themen stemmen wollen, beschreibt Hüber das Personalproblem.

Ein Plan für den Ausbau des Thiem-Klinikum-Geländes für die Ansiedlung der Unimedizin, weiße Felder beschreiben die Neubauten
Lageplan mit Neubauten (weiß) für Unimedizin auf CTK-Gelände | Bild: CTK

Pläne für Standort gibt es bereits

Michael Hübner hofft darauf, dass das Innovationszentrum eine nächste Generation der Ärzteschaft hervorbringen wird mit Digitalisierungs- und technischem Hintergrund und damit ein Alleinstellungsmerkmal ausprägen wird.

Ähnlich denkt auch Michael Herzog, Chefarzt der HNO-Klinik am CTK. Nach seiner Meinung könne es mit dem Innovationszentrum gelingen, junge und innovative zukünftige Mediziner nach Brandenburg, nach Cottbus zu holen. Und man werde Patienten Angebote machen können, die in Richtung Spitzenmedizin gehen, weil die Möglichkeit eigener Forschung besteht.

Der genaue Standort für Lehrgebäude und alles, was zu einer Universitätsmedizin gehört, ist noch nicht endgültig geklärt. Am CTK sei Platz dafür, Pläne gäbe es auch schon, versichert Klinikums-Chef Götz Brodermann. Das Expertengutachten beschreibt die Fläche für Forschung und Lehre mit ca. 30.000 Quadratmeter.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.08.2023, 16.42 Uhr

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