Polizeigroßaktion gegen Grenzkriminalität - 1.800 kontrollierte Fahrzeuge: Drogen, gefälschte Urkunden und ein geklautes Auto

Mi 16.11.22 | 15:58 Uhr
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Ein Polizist kontrolliert einen Anhänger mit Fahrzeugen (Foto: Polizei Brandenburg)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.11.2022 | Iris Wussmann | Bild: Polizei Brandenburg

Mit einem Großeinsatz hat die Polizei des Landes Brandenburg am Mittwoch an verschiedenen Straßen im Grenzbereich zu Polen Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen und kontrolliert. Dabei ging es um die Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität. "Ziel dieser Großkontrolle war vorrangig die Feststellung von gestohlenen Fahrzeugen sowie Fahrzeug- und Maschinenteilen", heißt es von der Polizei.

Ein Polizeihund an einer Kühlbox, die untersucht wird (Foto: Polizei Brandenburg)
| Bild: Polizei Brandenburg

Die Aktion hatte um vier Uhr morgens an verschiedenen Kontrollstellen auf den Autobahnen 11 und 15 sowie auf Bundesstraßen im grenznahen Raum begonnen. Bis 11 Uhr wurden über 1.800 Fahrzeuge kontrolliert. "Wir haben diverse Verstöße festgestellt", sagte der Sprecher der beteiligten Polizeidirektion Süd, Maik Kettlitz, dem rbb. Dazu gehörten unter anderem Alkohol- und Trunkenheitsfahrten, Urkundenfälschungen und Fahrten ohne Führerschein, so Kettlitz, "bis hin zu einem Teleskopschlagstock und Drogen, die wir gefunden und sichergestellt haben."

Flüchtender Fahrer

Zumindest im Süden Brandenburgs seien allerdings keine gestohlenen Fahrzeuge festgestellt worden. "Aber in Manschnow (Märkisch-Oderland) haben wir einen Sprinter gestoppt, der zuvor in Rheinland-Pfalz gestohlen wurde", so der Sprecher. Der Transporterfahrer habe sich laut Polizei erst der Kontrolle entzogen und sei schließlich durch einen Stop-Stick angehalten worden, durch den die Luft in den Reifen entweicht. Der Fahrer habe noch versucht, zu Fuß zu flüchten, sei aber gefasst und vorläufig festgenommen worden.

Ein leuchtender Pfeil verdeutlicht Autofahrern, von der Autobahn auf eine Raststelle zu fahren (Foto: Polizei Brandenburg)
Bild: Polizei Brandenburg

Signal an kriminelle Szene

Insgesamt ist die Polizei nach eigener Aussage mit dem Einsatzverlauf des Aktionstages zufrieden. Es seien sehr viele Verstöße festgestellt und Erkenntnisse gewonnen worden, so Sprecher Kettlitz. Darüber hinaus hätten solche Einsätze einen "Präventivcharakter". Die Polizei kontrolliere täglich Fahrzeuge, die eventuell gestohlen sind oder Gestohlenes transportieren. "Das erkennt man das ganze Jahr über nicht so deutlich." Wenn die Polizei allerdings eine Kontrollaktion in der Größe wie am Mittwoch starte, habe das "sicherlich auch eine Wirkung in die Szene der organisierten Kriminalität", so Kettltz.

Konzertierte Aktion

Bei der Aktion haben die Einsatzsatzkräfte entlang der Grenze zu Polen an insgesamt sechs festen Stellen kontrolliert. Hinzu kamen mobile Polizeikräfte, die teilweise als solche erkennbar und teilweise in Zivil unterwegs waren. Der Einsatz war laut Polizei Teil eines "abgestimmten und gemeinsamen Vorgehens mit [...] Mecklenburg-Vorpommern und [...] Sachsen, die in ihren Zuständigkeitsbereichen heute ebenfalls Kontrollen durchführten."

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.11.2022, 14:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Es braucht noch viel mehr organisierte Kriminalität, und zwar soviel, bis die Politik, außer den Lippenbekenntnissen nun sich auch mal der Sache annimmt, und genauso hart finanziell rangeht, wie im Kampf gegen rechts. Das wird aber eher ein Wunsch bleiben ?

  2. 4.

    Meinetwegen können Grenzkontrollen direkt an der Grenze 24/7/365 in beiden Richtungen stattfinden. Damit habe ich keinerlei Probleme. Aber ich bin vehement gegen Datensammeln, so wie es z. B. Herr Stübgen immer wieder gern neu versucht!

  3. 2.

    Laut Polizei und diesem rbb-Berichts: „Es wurden sehr viele Verstöße festgestellt“.
    Wieviel Verstöße sind dann aufs Jahr gerechnet annehmbar?
    Was allgemein bekannt ist: die organisierte Kriminalität wird sich weiter entwickeln. Und sie wird größer und in ihren Strukturen effektiver. Dem entgegenzuwirken funktioniert nur in einem gesamtgesellschaftlichen Konsens über gesetzlich verankerte Regelung zur Überwachung ohne Einschränkungen, natürlich ohne politische Diskrimierungen Oppositioneller.

  4. 1.

    "1.800 kontrollierte Fahrzeuge"

    Und wieviel Fahrzeuge fahren da täglich lang?
    Das ist doch kein Signal and die oK sondern nur ein kleines, leicht zu umgehendes Hindernis.
    Es müssen viel mehr Kontrollen her, am besten täglich. Aber es wurde ja an Personal und Technik gespart.

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