Projekt zur Stadtentwicklung - "Summer of Pioneers" in Herzberg geht zu Ende
Seit Pfingsten hat Herzberg 20 Einwohner mehr. Beim "Summer of Pioneers" haben sie Ideen für die Entwicklung in der Stadt erarbeitet. Nun endet das Projekt. Acht "Pioniere" bleiben der Stadt dennoch erhalten.
Für ein halbes Jahr hat sich der Bahnhof von Herzberg (Elbe-Elster) verändert. Aus dem schlichten Gebäude mit zartrosa Anstrich ist eine Innovationszentrale geworden - der zentrale Ort für die Teilnehmer des "Summer of Pioneers".
Bei dem Projekt des Netzwerks "Neulandia" haben sich 20 junge Menschen nach Herzberg begeben, um dort Ideen für die Stadtentwicklung zu entwerfen. Sie stammen aus Leipzig, Berlin, Hamburg und anderen Städten. Nun endet das Projekt.
Pioniere aus unterschiedlichen Branchen
Die Hoffnung der Stadtverwaltung war zu Beginn, mit dem "Summer of Pioneers" neue Fachkräfte nach Herzberg zu locken. Mittlerweile werden die Projektteilnehmer in der Stadt nur noch liebevoll "Pioniere" genannt. Sie stammen aus völlig unterschiedlichen Berufen, so wie Grafikdesignerin Anna Behrendt, die aus Niedersachsen in den Landreis Elbe-Elster gekommen ist. Seit drei Jahren, sagt sie, sei sie auf der Suche nache einer neuen Heimat - und habe sie in Herzberg gefunden.
Als eine von acht "Pionieren" bleibt sie in der Stadt, wie sie sagt. Auch, weil andere Pioniere ebenfalls bleiben. So wie Sergey Mareyno, der in Berlin zuvor als Veranstaltungsmanager gearbeitet hat.
"Es war gerade kein Kulturschock. Es war eher eine Überraschung darüber, was hier alles geht", sagt Mareyno. In ihrer Co-Working-Zentrale im Herzberger Bahnhof haben die Teilnehmer beispielsweise über neue Ideen für die Kneipen- und Veranstaltungsszene nachgedacht - ab Januar sollen diese durch einen Verein umgesetzt werden.
Besseres Miteinander in den Plattenbauten
Auch Maxi Jost gehört nach ihren Angaben zu den Teilnehmern, die in Herzberg bleiben wollen. Sie sagt, sie wolle sich in den drei Plattenbausiedlungen der Stadt um ein besseres Miteinander kümmern. Dafür habe es sogar Fördermittel von der Bundeszentrale für politische Bildung gegeben.
Bürgermeister Karsten Eule-Prütz (parteilos) bezeichnet den "Summer of Pioneers" rückblickend als Erfolg. "Wir haben bemerkt, dass dieses Gemeinschaftsgefühl etwas verlorengegangen ist. Da hoffen wir, dass sich etwas Neues entwickelt", so der Bürgermeister.
Ähnlich äußert sich die stellvertretende Rathauschefin und Projektleiterin Stefanie Kunze. "Das kann man nur anderen Kommunen weitergeben. Schon allein, dass Leute hier bleiben ist super für uns", so Kunze.
Im kommenden Jahr soll der "Summer of Pioneers" erneut stattfinden. Herzberg hofft, dass er ein ähnlicher Erfolg wird wie in diesem Jahr.
Sendung: Antenne Brandenburg, 30.11.2022, 14:40 Uhr
