Gute Ernte ist möglich - Noch sind Brandenburgs Landwirte hoffnungsvoll

Do 05.05.22 | 07:35 Uhr
Ein Traktor beim Pflügen eines Feldes in Brandenburg (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa-Zentralbild

Die Landwirte in Brandenburg hoffen auf eine gute Ernte in diesem Jahr. Denn das Sommergetreide wächst derzeit gut. "Wir sind optimistisch und erwarten eine gute Ernte", sagte Thomas Göbel, Vorsitzender des Ackerbauausschusses des Landesbauernverbandes Brandenburg der Deutschen Presse-Agentur.

Roggen, Weizen und Gerste seien gut durch den Winter gekommen, so Göbel, der auch Geschäftsführer der Göritzer Agrar GmbH im Spreewald (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) ist, weiter.

Im Mai müsste es noch genügend regnen

Jetzt müsse es im Mai genügend Regen geben, sagte Göbel. "Dann kann man hoffnungsvoll sein". Landwirte müssten das auch sein, da sie nach der Saat nie wüssten, wie die Ernte ausfallen werde. Auch in den Vorjahren sei die Lage um diese Jahreszeit zunächst allerdings positiv eingeschätzt worden. Doch dann habe es Rückschläge mit langen Trockenperioden gegeben, so Göbel.

Die aufgrund des Ukraine-Krieges ausbleibenden Getreidelieferungen könnten die Brandenburger Landwirte jedoch nicht ausgleichen. "Nicht jeder Ackerboden ist geeignet für den Ackerbau", sagte Göbel.

Kosten für Dünger, Saatgut und Energie gestiegen

Zudem schüren die gestiegenen Kosten für Dünger, Pflanzenschutzmittel, Saatgut, Energie und Kraftstoff schüren durchaus Zukunftssorgen der Brandenburger Landwirte. Insgesamt hat sich die Produktion im Ackerbau nach Einschätzung des Landesbauernverbandes um 35 Prozent und mehr verteuert. So sind, den Zahlen nach, die Bauernverbandschef Wenndorf am Mittwoch im Agrarausschuss des Landtags präsentierte, für eine Tonne Harnstoff, der in der Landwirtschaft als Dünger verwendet wird, inzwischen 1.200 Euro fällig. Im Februar waren es noch 400.

Landwirte agierten derzeit mit den Einnahmen des Vorjahres, die etwa nur die Hälfte des aktuellen Verkaufspreises betragen. Die derzeit hohen Betriebsmittelkosten könnten nur durch Erlöse für landwirtschaftliche Erzeugnisse ausgeglichen werden. Doch was am Ende bleibt, könne nicht abschließend beziffert werden. "Wir hoffen, dass wir unsere Ernte gut verkaufen können", sagte Göbel.

Landwirte versuchen Kosten zu sparen

Derzeit werde, um Kosten zu sparen, nur dort Dünger eingesetzt, wo es sich lohne, oder es würden Touren koordiniert, um Sprit zu sparen. "Wir müssen beim Düngen knausern, da jedes Kilogramm Dünger teuer ist. Fehlen der Pflanze jedoch Nährstoffe, leiden Qualität und Ertrag", sagte Goebel. Die Preise für mineralische Dünger hätten sich verdreifacht.

Für die Bestellung eines Hektars mit Roggen werden nach Angaben des Landesbauernverbandes rund 40 bis 50 Liter Diesel benötigt. Daraus ergeben sich Mehrkosten für Treibstoff gegenüber dem vergangenen Jahr von 30 bis 37 Euro je Hektar.

Enttäuschendes Erntejahr 2021

Brandenburger Getreidebauern hatten sich vom Ernte-Ergebnis des Vorjahres enttäuscht gezeigt. Zum Erntestart im Juli sei noch auf durchschnittliche Ergebnisse gehofft worden, teilte der Landesbauernverband abei der Vorstellung der Bilanz in Zauchwitz (Potsdam-Mittelmark) Ende August 2021 mit. Dies habe sich dann aber zerschlagen. Demnach war es zu trocken - obwohl es mehr Niederschlag als in den Jahren zuvor gab.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.05.2022, 09:30 Uhr

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