30 Jahre Mauerfall - Wie der Musikantenstadl '89 nach Cottbus kam

Do 19.12.19 | 15:02 Uhr
1989: Harald Juhnke zum Musikantenstadl in Cottbus (Quelle: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.12.19 | Bild: rbb

Wenige Wochen nach dem Mauerfall kam ein Stück West-Fernsehen nach Cottbus: der Musikantenstadl. Die Fernsehshow konnte damals nur in Kooperation mit dem DDR-Fernsehen gestemmt werden.

Am 17. Dezember 1989, nur wenige Wochen nach dem Mauerfall, kam der Musikantenstadl nach Cottbus. Mit einer zusammengewürfelten Mannschaft aus West und Ost wurde die Unterhaltungssendung in der Cottbuser Stadthalle produziert. Der Cottbuser "Stadl" wurde ein Erfolg - und eine Annährung von DDR und BRD.

"Kurti" hat gezaubert

Schon zuvor hatte der Musikantenstadl, der seit 1983 in Deutschland ausgestrahlt wurde, Kultstatus - und Cottbus stand wegen der Aufzeichnung Kopf. Im Eiltempo mussten die Vorbereitungen für die Unterhaltungsshow getroffen werden. Nach der über zwei Stunden dauernden Sendung gab es von Moderator Karl Moik ein Lob für einen wichtigen Mann hinter den Kulissen: "Einem Mann und seinem Team möchte ich ganz besonders danken. Er hat gezaubert, mein Regisseur Kurti Pongartz", so Moik im "Stadl".

Auch 30 Jahre nach der Sendung erinnert sich Kurt Pongartz gut an den Abend. Vor allem an die enge Kooperation mit dem DDR-Fernsehen: "Die gesamte Technik kam vom DDR-Fernsehen", so Pongartz im Interview mit dem rbb. "Es kamen einige Leute vom ORF mit - also Tonmeister, Bildmeister, zwei oder drei Kameraleute. Der Rest der Kameraleute kam vom DDR-Fernsehen", erinnert sich Pongartz heute. Die Bühnendekoration sei angepasst worden, da die Sendung normalerweise in größeren Hallen stattgefunden habe.

Standing Ovations für Harald Juhnke

Der Stargast der Sendung war der auch in der DDR sehr bekannte Harald Juhnke. Kurz vor Ende der Show trat er auf, die Besucher begrüßten ihn mit Standing Ovations. Juhnke selbst hatte Mühe seine Emotionen zurückzuhalten, in der Regie sah es nicht anders aus, erzählt Pongartz. "Da haben wir alle geweint, am Regieplatz. Wir konnten nicht mehr reden, weil wir so berührt waren von der Situation, als Harald Juhnke die Treppe herunterkam."

Nach der Show habe das Team vor Freude die Nacht durchgefeiert. "Wir sind am nächsten Tag direkt von der Bar zum Flughafen gefahren", so der damals 32 Jahre alte Regisseur. Die Sendung war ein großer Erfolg. Pongartz war nach dem Abend um dutzende Erinnerungen reicher - und das noch frische bundesweite Fernsehen um einen Moment der Fernsehgeschichte.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.12.2019, 14:40 Uhr

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