Schloss Branitz in Cottbus - Carl-Blechen-Sammlung wird erstmals in restaurierten Fürstenzimmern gezeigt

Do 28.07.22 | 18:49 Uhr | Von Josefine Jahn
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Dr. Stefan Körner, Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Schloss und Park Branitz, und Gabriele Grube, Fachbereichsleiterin Kultur, im Schloss (Foto: rbb/Jahn)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.07.2022 | Josefine Jahn | Bild: rbb/Jahn

Er gilt als einer der größten Landschaftsmaler seiner Zeit: Der vor 233 Jahren in Cottbus geborene Carl Eduard Ferdinand Blechen. Die umfangreiche Blechen-Sammlung wird jetzt in den Fürstenzimmern des Branitzer Schlosses neu präsentiert. Von Josefine Jahn

Mit einer großen Einkaufliste fing alles an, die hatte der damalige Cottbuser Oberbürgermeister Paul Werner (1848 - 1927) geschrieben. Darauf standen etliche Kunstwerke des 19. Jahrhunderts, unter anderem von George Grosz, Käthe Kollwitz, Lovis Corinth - und Carl Blechen, der neben Caspar David Friedrich als bedeutendster deutscher Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts gilt.

Im Zweiten Weltkrieg gingen rund 100 Werke verloren, seit 1947 aber wird die Carl-Blechen-Sammlung in Branitz gepflegt. Ab sofort wird sie im Schloss präsentiert. 120 Werke hängen an den Wänden, die meisten sind von Carl Blechen. Darunter befinden sich auch Bilder, die bisher selten oder gar nicht zu sehen waren.

Kunstwerke von Carl Blechen hängen an den Wänden im Schloss Branitz (Foto: rbb/Jahn)
| Bild: rbb/Jahn

Verbindungen zu Fürst Pückler

Die Cottbuser Sammlung umfasst inzwischen insgesamt 500 Werke von Carl Blechen, sagte Stefan Körner aus dem Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Schloss und Park Branitz am Donnerstag. Das Besondere an der jetzigen Schau ist die Fülle der Ausstellungsstücke. "Das ist der größte Bestand von Werken Carl Blechens weltweit, der hier gezeigt wird." Eine noch größere Blechen-Sammlung hat die Alte Nationalgalerie Berlin. Sie stellt aber nur drei Werke des Landschaftsmalers aus.

Die Schau in Cottbus ist in den dafür restaurierten Fürstenzimmern des Schloss Branitz zu sehen, den ehemaligen Gästezimmern, in denen auch Fürst Pückler wohnte. "Pückler und Blechen waren Zeitgenossen, kannten sich aber nicht", so Körner. Es gebe aber viele Verbindungen. "Die stärkste ist natürlich, dass es zwei Meister der Landschaft waren - der Maler und der Gartengestalter."

Werke mit Wirkung "bis in die Jetztzeit"

Dass die Sammlung in Branitz gezeigt werden kann, beschreibt die Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Cottbus, Gabriele Grube, als großes Glück. Sie sieht in den Werken Blechens Parallelen zur Gegenwart. "Er hat sich mit der Natur beschäftigt und dem, was der Mensch damit macht." Auf seinen Bildern seien oft Bauwerke, alte Mühlen oder ein verfallendes Industriegebäude. "Das ist auch das, was wir im Strukturentwicklungs-Prozess wieder haben. Ich glaube, dass die künstlerische Beschäftigung mit dem Wandel etwas ist, das bis in die Jetztzeit wirkt."

Die Blechen-Schau in Cottbus ist als eine Dauerausstellung konzipiert, die aber hin und wieder leicht geändert oder erweitert werden könne, so der Stiftungsvorstand Stefan Körner. Es gebe auch einen Sonderausstellungsbereich und "Rezeptionen zeitgenössischer Künstler über Blechen - denn er bewegt bis heute."

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.07.2022, 15:10 Uhr

Beitrag von Josefine Jahn

3 Kommentare

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  1. 3.

    Hahahaha!

  2. 1.

    Vor 233 Jahren?

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