Nach Strukturstärkungsgesetz - Wie geht es mit dem Medizinstudiengang in Cottbus weiter?

Mo 27.07.20 | 16:55 Uhr
Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus
Audio: Antenne Brandenburg | 27.07.20 | Daniel Friedrich | Bild: imago images / Rainer Weisflog

Mit dem Strukturstärkungsgesetz der Bundesregierung war klar: Cottbus bekommt einen eigenen Medizinstudiengang. Das Carl-Thiem-Klinikum soll Universitätskrankenhaus werden. Doch noch sind einige Fragen offen - beispielsweise wann es losgehen kann.

Seit der Verabschiedung des Kohleausstiegs- und des Strukturstärkungsgesetzes durch Bundestag und Bundesrat Anfang Juli ist klar: Cottbus bekommt eine eigene Medizinerausbildung. Doch wie genau der Aufbau einer medizinischen Fakultät aussehen soll, ist noch nicht klar. Sowohl das Carl-Thiem-Klinikum als auch die Stadt haben große Erwartungen an das Vorhaben. Doch zunächst muss eine Expertenkommission beraten.

Neue Uni oder neue Fakultät?

Der Geschäftsführer des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums, Götz Brodermann, gibt sich gelassen, wenn es um die geplante Medizinerausbildung in der Stadt geht. Man warte jetzt auf einen "Aufschlag" der Landesregierung, in dem klar formuliert werde, wie die sich die künftige Zusammenarbeit mit dem Klinikum vorstelle, sagt Brodermann.

Momentan sind Land und Bund in der Abstimmung, beispielweise wegen der Frage, ob eine völlig neue Universität gegründet wird oder ob eine neue Fakultät an die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) angegliedert wird. "Da gibt es für beides Vor- und Nachteile. Wir wünschen uns eine Struktur, mit der wir schnell und effizient arbeiten können", so Brodermann.

Das wäre eher bei einer neuen Universität der Fall. Doch eine Entscheidung soll eine Expertenkommission fällen. Die soll im August arbeitsfähig sein.

Stadt erwartet Zuzug

Auch im Cottbuser Rathaus laufen längst Gedankenspiele rund um die Ausbildung von Ärzten in der Stadt. "Ich erwarte schon, dass wir einen deutlichen Zuzug von fachlich versiertem Personal, nicht nur aus dem Umland, sondern aus der ganzen Bundesrepublik, wenn nicht sogar aus Europa und der Welt haben", so Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) am Montag.

Damit müsse auch die Umgebung des Klinikums aus städtebaulicher Sicht komplett neu gedacht werden, so Kelch. "Für mich wichtig ist es, dass die Stadt rechtzeitig eingebunden wird in diesen Prozess. Wir brauchen auch Vorlaufzeiten, um uns den Planungsentwicklungen des Landes dann anpassen zu können", fährt Kelch fort.

Doch noch müssen alle Beteiligten warten. Laut CTK-Geschäftsführer Götz Brodermann dauert die Errichtung einer solchen Fakultät fünf bis sechs Jahre. In vergleichbaren Städten habe es sogar bis zu acht Jahre gedauert. Brodermann rechnet mit 100 bis 150 Studierenden pro Jahrgang.

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