Giftig noch als Heu - Umweltministerium warnt vor Gefahren durch Kreuzkräuter

Mi 02.06.21 | 11:17 Uhr
  3
Archivbild: Das Fruehlingskreuzkraut in der freien Natur (Senecio vernalis). (Quelle: dpa/F. Hecker)
Bild: dpa/F. Hecker

Das Brandenburger Umweltministerium warnt aktuell vor den Gefahren des Frühlingskreuzkrautes (Senecio vernalis). Immer häufiger sei die giftige Pflanze auf landwirtschaftlichen Flächen zu finden. Das Kreuzkraut kann insbesondere für Tiere gefährlich werden. Landwirte sollten eine weitere Ausbreitung des Krautes daher verhindern.

Laut Ministerium ist es gefährlich für Pferde, aber auch Rinder und Schafe, da es seine giftige Wirkung auch im konservierten Zustand, beispielsweise als Heu oder Silage, nicht verliert - von den Tieren dann aber nicht mehr herausselektiert werden könne. Auf der Weide würden "erfahrene Tiere" das Kraut erkennen, schreibt das Ministerium.

Jakobskreuzkraut (Quelle: imago)
Bild: imago/blickwinkel

Leberschädigend und krebserregend

Die Trockenheit der vergangenen Jahre und die damit fehlende geschlossene Pflanzendecke, aber auch falsche Mahdzeitpunkte, Überweidung und Trittschäden würden derzeit dafür sorgen, dass sich das Frühlingskreuzkraut ausbreite. Besonders auf Wiesen und Weiden, Brachflächen und lückigen Futterbeständen sei das Frühlingskreuzkraut in diesem Jahr häufig zu finden, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Das Kraut ist aufgrund seines Gehalts an Alkaloiden giftig, die Leberfunktionsstörungen verursachen können und krebserregend sind. Dabei kann es zu akuten, aber auch chronischen Vergiftungen bei den Tieren kommen.

Kreuzkräuter gehören zur Familie der Korbblüter und sind an ihrer goldgelben Farbe zu erkennen. Sie blühen mit etwa 15 bis 20 Blütenköpfen, die einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern haben.

Gefahr durch Jakobskreuzkraut in kommenden Wochen

Das Umweltministerium rät daher dazu, ein Aussamen der Pflanzen weitestgehend zu verhindern. Derzeit befinde sich das Kraut am Ende der Blütezeit. Nach der Ernte sollten Pflanzen deshalb so schnell wie möglich vom Feld gebracht werden, da die abgeschnittenen Kräuter zügig erneut aussamen.

Ähnlich sollte auch beim noch giftigeren Jakobskreuzkraut vorgegangen werden. Das blüht in den kommenden Wochen. Auch hier helfe es, dem Kraut den Platz zum Wachsen zu nehmen. So solle bei Grünflächen auf eine geschlossene Grasnarbe, einen angepassten Tierbesatz und regelmäßige Pflegemaßnahmen geachtet werden.

Trotz der möglichen Gefahren für Nutztiere betont das Ministerium die Bedeutung der Kreuzkräuter für die Biodiversität. Vor allem das Jakobskreuzkraut als einheimische Art diene zahlreichen Insekten als Pollen- und Futterspender.

3 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 1.

    Was sagen denn die Landwirte zu dieser
    "Warnung"? Die Arbeit wächst Ihnen über den Kopf. Sie sollen also "jäten", aber gleichzeitig genug für die Insekten stehen lassen???

Nächster Artikel