Eigene Produktion durch Windenergie - Luckau will Wasserstoff-Stadt werden

Mi 02.06.21 | 11:37 Uhr
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Wasserstoff tanken - ist das die Zukunft?, Foto: Jochen Eckel via www.imago-images.de
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Die Stadt Luckau (Landkreis Dahme-Spreewald) will in den kommenden Jahren zur Wasserstoff-Stadt werden. Planungen in der Stadt sehen sowohl die Produktion von sogenanntem grünen Wasserstoff, als auch die Verwendung im Nahverkehr vor.

Bei der Produktion des Wasserstoffs sollen die zahlreichen Windparks rund um Luckau eine wichtige Rolle spielen. So soll beispielsweise ein Windpark bei Duben verdichtet, also zusätzliche Anlagen errichtet werden. "Wenn wir einer Verdichtung zustimmen sollen, dann unter der Voraussetzung, dass am Ende auch eine Wasserstoffproduktion entsteht", erklärt Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) gegenüber dem rbb. Die Stadtverordneten haben dem Plan bereits zugestimmt, aktuell wird der Vertrag mit den Planern der Anlage ausgehandelt.

Lehmann ist überzeugt davon, dass Wasserstoff zukünftig vor allem bei der Verkehrswende eine große Rolle spielt. Daher soll mit fünf neuen Windrädern zugleich das Gas hergestellt werden.

Regionale Produktion - Regionale Nutzung

Völlig neu ist die Idee in der Region nicht. So wird in Klettwitz (Oberspreewald-Lausitz) bereits Wasserstoff mit Hilfe von Sonnenenergie synthetisiert. In Luckau sollen zunächst nur zwei Windräder H2 produzieren, die anderen können bei Bedarf zugeschaltet werden.

Die nötige Technik zur Wasserstoffproduktion passt in zwei bis drei Container. Das gewonnene Gas kann zunächst im Erdgasnetz gespeichert werden, auch für die Zeit, in der gerade kein Wind weht.

Zukünftig sollen beispielsweise die Busse der regionalen Verkehrsgesellschaft mit dem Wasserstoff betankt werden, so Lehmann. Vorstellbar ist für ihn aber auch, dass beispielsweise Müllfahrzeuge den alternativen Treibstoff nutzen können.

So könnte beispielsweise direkt in Duben eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle entstehen, geeignete Grundstücke seien vorhanden. Zunächst müssen weitere Details geklärt und Genehmigungen eingeholt werden. Frühestens 2023 könnte Luckau dann zur Wasserstoff-Stadt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.06.2021, 14:40 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    2 Windkraftanlagen! Dann 1 Müllfahrzeug umrüsten. Der Wahnsinn. Dann ist man Wasserstoffstadt. Dann winkt das Bundesverdienstkreuz. Leider kann man Cargoliter nicht mehr betanken.

  2. 2.

    Na hoffentlich bekommen die Investoren nicht die Probleme wie Tesla. Aber man sieht, es geht auch ohne die Grünen.

  3. 1.

    Coole Nummer - endlich mal eine Kommune, die es erkennt, welcher ENergieträger der beste, weil am klimaneutralsten, wenn auch nicht mit dem Leistungskoeffizienten ausgestattet, ist.
    Viel Erfolg :-)

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