Beweise zu dünn -

Die Ermittlungen gegen ein mutmaßliches Neonazi-Netzwerk in Cottbus sind eingestellt worden. Das bestätigte die Cottbuser Staatsanwaltschaft am Donnerstag dem rbb. Zuerst hatte "Welt online" darüber berichtet [welt.de].
Im April 2019 hatten 410 Polizeibeamte mehr als 30 Objekte in Brandenburg, Berlin und anderen Bundesländern durchsucht, darunter in Cottbus Wohn- und Geschäftsräume. Dabei haben sie Waffen sowie NS-Propaganda sichergestellt. Es ging um den Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Das habe sich laut Staatsanwaltschaft Cottbus im Zuge der Ermittlungen aber nicht bestätigt. Demnach hätten die Beweise nicht ausgereicht, um den Vorwurf zu erhärten.
Anklagen und ein Strafbefehl
Im Fokus der Ermittlungen stand die sogenannte Kampfgemeinschaft Cottbus, die in Ermittlerkreisen als eines der größten, teilweise rechtsextremen, Netzwerke in Deutschland gilt. Es betreibt in der Stadt und der Umgebung mehrere Läden, Restaurants und Reinigungs- sowie Sicherheitsunternehmen.
Die Ermittlungen gegen das mutmaßliche Neonazi-Netzwerk sind zwar eingestellt, allerdings seien wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffen- oder Sprengstoffgesetz in vier Fällen Anklagen erhoben und in einem Fall ein Strafbefehl beantragt worden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 17.02.2022, 13:30 Uhr