Cottbusverkehr stellt Pläne vor -

Mit der Straßenbahn zum künftigen Cottbuser Ostsee oder ins Kino im Cottbuser Gewerbegebiet fahren - das könnte Realität werden. "Cottbusverkehr" plant, das Straßenbahnnetz in der Stadt zu erweitern. Das hat das Unternehmen am Mittwoch zusammen mit anderen Vorhaben bekanntgegeben. Es wäre die erste Erweiterung seit den 1980er Jahren.
Dafür sei eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden, sagte Geschäftsführer Ralf Thalmann dem rbb. Diese analysiere auch, ob sich die Anbindung der BTU Cottbus-Senftenberg, des Technologie- und Industrieparks und perspektivisch auch des Uniklinikums lohne. "Es sieht im Moment gut aus", so Thalmann.
Für die Bewertung gebe es zwei Kriterien: Es müsse wirtschaftlich und für den Verkehr Sinn ergeben. "Wenn beide Daumen nach oben gehen, hat man ganz gute Karten. Auch beim Fördermittelgeber." Der Netzausbau würde 120 Millionen Euro kosten. Wenn alles klappt, wie gewünscht, könnten neue Gleise Richtung Uni oder Krankenhaus in fünf bis sechs Jahren liegen.
Bahnverkehr soll umweltfreundlicher werden
In den kommenden Jahren werden außerdem sieben neue Straßenbahnen und vier neue Gelenkbusse angeschafft. Geplant sind auch neue Fahrkartenautomaten mit kontaktloser Bezahlfunktion. Sie sollen ab dem Herbst in Betrieb gehen. Dazu komme ab 1. Januar 2023 eine Smartphone-App mit allen Betreibern im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) für den Online-Ticketkauf.
Eines der Vorhaben ist auch eine neue Form des Rufbusses. Dabei geht es um die so genannte "letzte Meile", also die Anbindung kleinerer Orte an den öffentlichen Personennahverkehr. "Heute muss ich im schlechtesten Fall einen Rufbus teilweise einen Tag vorher bestellen", sagt Geschäftsführer Ralf Thalmann. "Das passt einfach nicht mehr zur Lebenswirklichkeit der Menschen." Künftig soll auf spontanere Nachfragen "individueller" reagiert werden.
Im Fokus von Cottbusverkehr steht auch, CO2-freundlicher zu werden. Seit Januar würde die Straßenbahn mit grünem Strom fahren. "Natürlich beschäftigen wir uns auch mit neuen Antrieben bei den Bussen." Schon länger ist bekannt, dass künftig Busse mit Wasserstoffantrieb durch Cottbus rollen sollen. "Wir werden eine Wasserstofftankstelle bauen, die Leag [Energieunternehmen, d. Red.] wird den Wasserstoff für uns erzeugen, so dass wir hier auf dem Betriebshof die Fahrzeuge betanken können", so Thalmann.
Ende des Jahres 2022 soll die Tankstelle in Betrieb gehen. Der Förderantrag für zwei Wasserstoffbusse ist ebenfalls gestellt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 02.02.2022, 17:30 Uhr