"Nicht wirtschaftlich" - Leag will vorerst keinen Hanf mehr anbauen

Di 22.02.22 | 12:36 Uhr
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Hanfpflanzen stehen in der Sonne auf einem Feld
Bild: rbb

Der Energiekonzern Leag will vorerst keinen Hanf mehr anbauen. Das teilte das Unternehmen mit. Es gebe bislang noch keine Möglichkeit Hanf im großen Maßstab wirtschaftlich anzubauen, so ein Unternehmenssprecher.

Die Leag hatte im Jahr 2020 damit begonnen, probehalber Hanf auf alten Kippenflächen von Tagebauen anzubauen. Auf jeweils etwa vier Hektar war Hanf in Reichwalde in Sachsen und in Jänschwalde (Spree-Neiße) angebaut worden. Damit sollte erprobt werden, ob sich der Anbau auf Kippen- und Rekultivierungsflächen wirtschaftlich lohnt.

Die Anbaufläche war schließlich auf 25 Hektar vergrößert worden. Neben zunächst drei Hanf-Sorten wurden weitere angepflanzt. Das Ziel war die industrielle Nutzung von Faserhanf, so ein Sprecher, etwa in der Baustoffindustrie. Es sei aber nicht gelungen, eine stabile Wertschöpfungskette aufzubauen.

Hanfanbau kein Misserfolg für Leag

Erfolgreicher seien hingegen die Versuche im Lebensmittel-Bereich gewesen. Hanf der Leag sei in mehreren Bereichen eingesetzt worden, so bei der Herstellung von Hanföl in der Kanow-Mühle im Spreewald oder von Hanf-Schokolade bei Felicitas in Hornow (Spree-Neiße).

Als Misserfolg sieht die Leag den Hanfanbau nicht. Man habe Erfahrungen mit dem Anbau auf verschiedenen Böden sammeln können und habe eigene Produkte auf dem Markt platziert, heißt es vom Unternehmen. Der Anbau werde nun aber zurückgestellt, "bis veränderte Rahmenbedingungen oder neue Entwicklungen die Aufnahme wieder attraktiv und wirtschaftlich profitabel machen".

Das Unternehmen konzentriere sich nun auf andere mögliche Geschäftsfelder nach dem Ende der Braunkohle, so auf den Sektor der erneuerbaren Energien, insbesondere auf das Thema Wasserstoff. Der gelte als wichtiger Baustein der Energiewende.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.02.2022, 14:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Das Für und Wieder ist legitim zu besprechen. Was "vorn oder hinten" ist bestimmt aber nicht "Lothi"? Die Deutungshoheit haben da vermutlich die Nachfolgenden. Wir durchleben gerade die "schöne alte Zeit" von morgen...

  2. 14.

    Ich bin ein Befürworter von der Legalisierung. Und so wie es die Amerikaner tun in Sachen Anbau und Kontrolle, daran sollte sich auch unsere Bundesregierung ein Beispiel nehmen. In Colorado wird jede Pflanze mit einen Chip versehen für die Steuerbehörde. Das spart hohen Verwaltungsaufwand und vom Steuergeldsegen mal ganz abgesehen davon werden den Pflanzen gleichzeitig keine Pestizide beigefügt. Zu guter letzt noch ein sehr wichtiger Hinweis auf das Jugendschutzalter. In Colorado ist es weiterhin unter Strafe verboten in der Öffentlichkeit Cannabis zu rauchen. Ebenso das trinken von Alkohol ohne eine Bedeckung, sprich Papiertüte o.sonstiges. Damit liegt Deutschland ganz weit hinten damit.

  3. 13.

    Wieder was dazu gelernt... :) Da kann man aber mal sehen, dass Hanf auch einfach nur als Zierpflanze zu gebrauchen ist. Vor einigen Jahren war ich mal in unserer Region auf einer BUGA oder LAGA . Dort war eine Hanfplantage angebaut. Es war ein schöner Anblick. Natürlich mit Schild: dieser Hanf hat kaum oder kein THC (sinngemäß).

  4. 12.

    Ja gut, wachsen tut das Zeug ja quasi wie Unkraut. Hydroponisch ist die Ausbeute aber um ein vielfaches höher und auch die Qualitätskontrolle ist deutlich einfacher.

  5. 11.

    Um den Faserhanf ist es echt schade - dann bleibt wohl nur die teure Hanf-Jeans aus China.

    Um die Verbrauchs-Produkte ist es nicht schade. Aber keine Sorge, die "Joint-Lobby" kriegt bestimmt bald ihre gesetzlichen Anträge durch: "bis veränderte Rahmenbedingungen oder neue Entwicklungen die Aufnahme wieder attraktiv und wirtschaftlich profitabel machen" ; )

  6. 10.

    So wie Du es beschreiben tust, handelte es sich dabei um männliche Cannabis sativa Pflanzen. Nur als Nutzhanf zu gebrauchen. Nur die weiblichen bekommen satte Blüten. Sie sind harzig vor der Ernte und man kann es deutlich riechen.

  7. 9.

    Ich hatte vor Jahren übrigens mal im Baumarkt Bambus gekauft. Irgendwann wuchs seitlich eine Pflanze raus, die ich als Hanf identifizierte. Diese hat dann ausgesamt und ein paar Jahre hintereinander hatte ich dann Hanfpflanzen im Garten. K.A., was für eine Sorte das war; da sie aber bei mir wuchs, war es wohl robuster Nutzhanf. War jeden falls schön anzusehen. Der Bambus ist eingegangen. :)

  8. 8.

    Das stimmt so nicht ganz. Z.B. in der Albanischen Bergregion oder auch in Afghanistan wächst das Cannabis ganz ohne Mithilfe durch den Menschen. Übersteht sogar kältere Zonen. Es kommt ganz auf die Sorte an. Ist aber ein stetig schnelles Wachstum der Pflanzen erforderlich, ist Innen und Hydro Anbau gefragt. Siehe Colorado USA. Nur ist dabei viel Energie vonnöten. In den östlichen Bundesländern würden sich in Freiland robuste Sorten sehr gut eignen.

  9. 6.

    Hi Markus.
    Abwarten und Tee trinken. Kommt die Legalisierung erst einmal richtig in Fahrt, wird jedes Fleckchen Land zum Anbau von Cannabis genutzt werden. Zur Zeit profitieren überwiegend Händler mit maßlos überteuerten CBD Öl und anderen Produkten. Ein Blick ins Internet genügt.

  10. 5.

    Sie haben ja ein sehr lebhaftes Kopfkino, solltet aber mal einen anderen Film einlegen, so was realistisches.

  11. 3.

    Liebes rbb-Team, schickt diesen Artikel bitte der ZDF heute show:

    " Man habe Erfahrungen mit dem Anbau auf verschiedenen Böden sammeln können und habe eigene Produkte auf dem Markt platziert, heißt es vom Unternehmen. "

    Das kann man jetzt auch bildlich so verstehen:
    Die Jungs haben da mal Hanf angebaut, haben den Stoff probiert und lagen völlig breit und zugedröhnt auf den Feldern rum. Die Erfahrung im Anbau hatten die ja dann wirklich. Und ne Platzierung der Produkte hatten die dann tatsächlich auch: Lagen auf den Feldern rum. *Hasch-Smiley*

  12. 2.

    Also wenn schon einem Energiekonzern die Energie zu teuer ist...dann ist mit "Hanf(nicht)anbau" das Klima, welches auch immer, gerettet...oder auch nicht, denn um zu retten braucht man vorher den Profit...der aber, in seltenen Fällen, auch klimaschädlich sein kann... und nun dreht sich alles...

  13. 1.

    Hanfanbau auf brauner schmutziger Erde geht nun mal schon gar nicht. Ironie off.

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