Aufruf zum Wassersparen - Brandenburger Kreis verbietet Abpumpen von Wasser aus Flüssen und Seen

Di 14.06.22 | 15:31 Uhr
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Ein Mann gießt seinen Rasen (Symbolfoto: dpa/Zoonar/JLandshoeft)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.06.2022 | Martin Schneider | Bild: Zoonar.com/JLandshoeft

Und wieder ist das Wasser in Brandenburg knapp: Im Landkreis Spree-Neiße darf ab sofort zu bestimmten Zeiten kein Wasser mehr aus Flüssen und Seen gepumpt werden. Bürger werden gebeten, mit Grund- und Trinkwasser sparsam umzugehen.

Im Spree-Neiße-Kreis im Süden Brandenburgs darf bis auf Weiteres zu bestimmten Zeiten kein Wasser mehr aus Flüssen und Seen gepumpt werden. Das hat der Landkreis am Dienstag mitgeteilt [lkspn.de]. Damit reagiert der Kreis auf die aktuelle Niedrigwassersituation.

Demnach darf sogenanntes Oberflächenwasser nur noch zwischen 20 Uhr am Abend und 8 Uhr am Morgen abgepumpt werden, tagsüber ist es verboten, sagte eine Landkreissprecherin dem rbb. So sollen die Wasserreserven geschont werden, heißt es.

Sinnvolles und unsinniges Gießen

Seit dem 25. Mai wird der festgelegte Mindestabfluss in der Spree am Unterpegel Leibsch (Dahme-Spreewald) unterschritten. Die Ursache dafür sind laut der Unteren Wasserbehörde zu wenig Regen und steigende Temperaturen. "Eine signifikante Verbesserung der Situation ist in Kürze aufgrund der prognostizierten trockenen und warmen Witterung nicht zu erwarten", heißt es in der Mitteilung des Landkreises.

Aus dem gleichen Grund bittet die Untere Wasserbehörde außerdem darum, auch mit dem Grund- und Trinkwasser sparsam umzugehen. "Bei sommerlichen Temperaturen ist die Beregnung von Gärten, Rasenflächen und Sportanlagen unbedingt zu vermeiden, um die Wasserverluste durch Verdunstung gering zu halten." Stattdessen solle nach 21 Uhr oder in den frühen Morgenstunden gegossen werden, weil es dann für gewöhnlich am kühlsten und die Verdunstung am geringsten ist.

Die Behörde bittet auch, darüber nachzudenken, ob das Wasserabpumpen wirklich notwendig ist. "So kann die Bewässerung eines Gemüsegartens eine durchaus sinnvolle Grundwasserbenutzung sein, die Bewässerung des Rasens, das Abspritzen befestigter Wege und Hofflächen oder das Wagenwaschen dagegen nicht", so der Landkreis in der Mitteilung.

Verbot auch in Cottbus

Auch die Stadt Cottbus verbietet das Wasserabpumpen zwischen 8 Uhr und 20 Uhr. "Die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern wird ab 15.06.2022 eingeschränkt", heißt es in einer Ankündigung am Dienstag [cottbus.de]. "Grund für die Einschränkungen ist die anhaltende Trockenheit samt der Nachwirkungen aus den zurückliegenden Jahren."

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.06.2022, 14:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    So einfach ist das leider nicht.
    Neue Querbauwerke wird der Naturschutz in "natürlichen" Fliessgewässern kaum noch genehmigen.
    Momentan haben wir an quasi allen Flüssen die rote Ampel für die Warnung vor dem Unterschreiten des ökologischen Mindestabflusses. Wird der unterschritten, steht der Bach oder Fluss fast, was zu Sedimantation von allem möglichen was im Wasser schwimmt führt und somit auch zur Anreicherung von Schad- und Nährstoffen, die sich später in höherer Konzentration lösen.
    Vorhandene Wehre im Oberlauf der Bäche und Flüsse sollte man dagegen mind. im Winter hoch halten, um die zugehörigen Seen anzufüllen. Oft haben diese Seen noch eine Verbindung zum Grundwasserleiter. Automatisiertes wissenschaftlich begleitetes Wassermanagement mit Berücksichtigung des Naturschutzes, wie im Oderbruch wäre eine zeitgemäße Lösung.

  2. 16.

    Peter es ist nicht meine Meinung sondern wie ich geschrieben habe von vielen unser Kommunal und Landespolitikern die den Menschen in der Region den Strukturwandel damit schmackhaft machen wollen das durch das fluten der Restlöcher ein touristisches Erholungsgebiet entstehen wird. Sie haben es doch bestimmt selbst schon oft gelesen wie vom lausitzer Seenland und den daraus resultierenden Tourismus geschrieben und uns angepriesen wurde. Wie viele Seen wir noch brauchen fragen Sie nicht mich sondern die Leute die das geplant haben. Erinnern Sie sich an die vielen Zeitungsberichte über den Cottbuser Ostsee wie den Menschen die touristischen Möglichkeiten vorgeschwärmt wurden, jeder ist auf den Zug aufgesprungen. Und zu den Arbeitsplätzen fragen Sie mal die Menschen die in der Kohle arbeiten ob sie auch für die Hälfte ihres Lohnes woanders arbeiten würden ich glaube nicht. Habe das selbst alles durch mir wurde damals auch eine andere Arbeit angeboten aber nicht zum gleichen Lohn .

  3. 15.

    Ihre Antwort zeigt das Sie das PROBLEM nicht erkannt haben oder wollen.
    Der Cottbuser Ostsee ist hydrologisch ein Desaster. Und es stehen noch vier weitere Restlöcher zur Flutung an. Wieviel Seen brauchen wir noch???
    Arbeitsplätze? Schon mitbekommen das in allen Branchen tausende Leute gesucht werden?

  4. 14.

    Wsa hat denn Tims Posting damit zu tun?
    Kann es sein, dass Sie stattdessen Lucky antworten wollten?

  5. 13.

    Peter überall wird mit dem lausitzer Seenland geworben, dafür müssen nun mal die Tagebaurestlöcher geflutet werden, nur ein Loch in der Erde lockt keine Touristen an. Der Tourismus ist auch ein Teil des Strukturwandels in der Lausitz, wenn es keinen Bergbau mehr gibt, haben wir hier dann halt unsere vielen Seen und die Bergarbeiter/innen einen neuen Job in der Tourismusbranche, denn die brauchen ja auch alle neue Arbeit von der sie hoffentlich auch leben können. Sie kommen doch aus Cottbus und dann wissen sie doch das unsere Lokalpolitiker und auch unsere Landesregierung sich viel vom lausitzer Seenland und dem dazugehörigen Tourismus versprechen, den so richtig haben sie noch keinen Plan was mit den Menschen wird wenn die Braunkohle abgewickelt ist. Wenn ich nicht mehr weiter weiß Tourismus ist immer eine gute Sache und dafür wird jetzt geflutet für das Leben nach der Kohle.

  6. 12.

    Obwohl den meisten Deutschen der Rasen sein Heiligtum ist, alles andere wird beseitigt Hauptsache der kurzgeschorene Rasen ist grün, dicht und befreit von jeglichem "Fremdwuchs", wird ihnen hier jeder Botaniker widersprechen. Das meiste Wasser verdunstet schon mal beim sprengen und die Wassermengen um den Rasen in dieser Form zu halten sind astronomisch hoch und das ganze Spiel hat mit Biodiversität rein garnichts zu tun.
    Nur zubetonieren ist noch schlimmer.

  7. 11.

    Das ist sehr mißgünstig und schmalspur gedacht. Ich habe gar kein Grundstück und fordere weder ein Grundstückverbot noch die Wasserentnahme aus Flüssen und Bächen. Im Sinne der Umwelt sollt sie sogar gefördert werden. Wenn damit Rasen oder Blumen gegossen werden, kann ein Teil des Wassers ins Grundwasser absacken. Ein anderer Teil verdunstet und kühlt so den Boden, beugt also Überhitzung vor.
    Bei einem Entnahmeverbot wird nur dafür gesorgt, dass das Wasser so schnell wie möglich in die Nord- oder Ostsee kommt.
    Bei großer Trockenheit könnte man Flüsse und Bäche auch anstauen.

  8. 10.

    Es wäre definitiv besser gewesen, wenn der Ostsee als Wasserspeicher angelegt worden wäre, um im Sommer Wasser abgeben zu können,......
    GENAU DARUM GEHT ES !!!
    Das wäre für die Leag richtig teuer geworden, verhindert durch den Kohlelobby Parteienfilz.
    Den Schaden trägt nun die Allgemeinheit. Besonders dreist, diese Sauerei dem Bürger noch als Erfolg zu verkaufen....

  9. 9.

    Klingt irgendwie nach Missgunst.
    Rasen bewässern ist o.k., wenn das Wasser dem Flussgrundwasser weitestgehend wieder zuläuft...
    Kärcher verbrauchen so wenig, dass man darüber besser nicht spricht, wenn man sich nicht blamieren will. Da stört der Krach viel mehr...

  10. 8.

    Legen Sie doch mal Ihre Vorurteilsbrille ab und ignorieren Sie Ihr ewiges Feindbild.
    Der Cottbuser Ostsee wird wie alle Tagebauseen vorallem in der Zeit zwischen Herbst und Frühjahr geflutetm wenn die Regenmengen größer sind und die Spree mehr Wasser führt, und das mit genau definierten Mengen entsprechend des jeweiligen Wasserstands der Spree.
    Was nutzt es der Lausitz im heißen Sommer, wenn im Herbst, Winter, Frühjahr Wasser in die Nordsee abfließt?
    Es wäre definitiv besser gewesen, wenn der Ostsee als Wasserspeicher angelegt worden wäre, um im Sommer Wasser abgeben zu können, aber eine Nichtflutung ist kompletter Unfug da das Restloch sowieso voll Wasser läuft, bloß dann unkontrolliert.

  11. 7.

    Problem sind die vielen Brunnen auf den Grundstücken, die kann niemand kontrollieren, schon gar nicht die Wasserentnehme.
    Mal in die USA schauen, da ist z.T. das Beregnen des eigenen Gartens streng verboten. Auch Pools dürfen nicht mehr befüllt werden.
    Bei uns werden ja noch etliche Pools gebaut und geplant.

  12. 6.

    Das Wasser durfte zum verregnen entnommen werden. Ein gewisser Teil wird dadurch dem System wieder hinzugefügt, deswegen war dies auch erlaubt. Aber durch den Klimawandel verdunstet zu viel auf den Flächen und hier liegt das Problem. Das Wasser kommt durch Regen nicht mehr in die Region zurück. Auch Kommunen müssen umdenken in dem zu Flächen die Mähen. Aber genau das Gegenteil ist eben der Fall, der Arbeitsplätze wegen... Als man Geld sparen wollte war dies kein Thema.

  13. 5.

    Hauptsache die Wirtschaft darf sich reichlich bedienen! Was brauchen normale Menschen für sich und ihren Lebensraum schon Wasser?

  14. 4.

    Hauptsache wir kriegen das Kohleloch Cottbuser Ostsee noch voll damit weitere 19 Quadratkilometer Verdunstungsfläche geschaffen werden.

  15. 3.

    Ja, z.B. die Rasenflächen ewig wässern oder mit dem Kärcher die Schotter/Betonwüsten kärchern. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln, wie dumm das alles ist.

  16. 2.

    Warum sollte es überhaupt erlaubt sein, Wasser aus Seen und Flüssen abzupumpen? Alle, die nicht direkt an einem Gewässer wohnen, können schließlich auch nicht von diesem fragwürdigen „Recht“ profitieren …

  17. 1.

    Das ist sinnvoll und hilft den Menschen, darüber nachzudenken, wann bewässert sinnvoll ist. Lasst uns gemeinsam diese Ressource H2O schonen!

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