Evakuierungen aufgehoben - Waldbrand-Lage bei Mühlberg entspannt sich leicht

Fr 24.06.22 | 22:57 Uhr
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Die Feuerwehr bekämpft einen Wald- und Flächenbrand bei Mühlberg. (Quelle: rbb/Sebastian Schiller)
Video: rbb spezial | 24.06.2022 | Bild: rbb/Sebastian Schiller

An der brandenburgisch-sächsischen Grenze sind am Freitag 800 Hektar Wald- und Feldflächen in Brand geraten. Bis zum Abend entspannte sich die Lage leicht. Die Evakuierung zweier Ortsteile von Bad Liebenwerda konnte aufgehoben werden.

Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Die neuesten Informationen zum Brand bei Mühlberg finden Sie hier.

  • Rund 800 Hektar - 400 in Brandenburg und 400 in Sachsen - sind von dem Waldbrand betroffen
  • Der Brand wurde am Abend in Südbrandenburg unter Kontrolle gebracht, auf sächsischer Seite bereits am Nachmittag
  • Die Evakuierung von Kosilenzien und Kröbeln (beides Bad Liebenwerda in Elbe-Elster) wurde aufgehoben
  • Die amtliche Warnung wegen Rauch galt am Abend noch für Elbe-Elster
  • Das Brandgebiet auf sächsischer Seite ist teilweise munitionsbelastet

Bei dem großen Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg hat sich die Lage am späten Freitagabend entspannt. Wie der Landkreis Elbe-Elster am Freitagabend mitteilte, sei es den Einsatzkräften gelungen, die Flammen so weit unter Kontrolle zu bringen, dass eine weitere Gefährdung der Ortsteile Kosilenzien und Kröbeln in Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster weitgehend ausgeschlossen werden könne.

Rund 680 Menschen mussten am Nachmittag zunächst ihre Häuser verlassen, gegen 21 Uhr wurde die Evakuierung schließlich wieder aufgehoben.

Zuvor hatte sich der Brand auf dem Gebiet in der Gohrischheide in Sachsen im Tagesverlauf nach Angaben des Landkreises wegen der ungünstigen Windverhältnisse bis nach Brandenburg ausgeweitet.

Mehrere hundert Hektar auf Brandenburger Gebiet seien betroffen, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, am Abend dem rbb. Das sei ein Großbrand in einer Dimension, der von der Fläche her die Waldbrände vom vergangenen Wochenende noch übertreffe. "Wir gehen inzwischen von einer Gesamtfläche in beiden Ländern von 800 Hektar aus, jeweils etwa zur Hälfte in Sachsen und in Brandenburg", sagte Ralf Meier von der Polizei Brandenburg am Freitagabend.

Rauchgeruch zog zeitweise bis nach Frankfurt (Oder)

Der Rauch und der Brandgeruch breiteten sich über mehrere Landkreise aus, sogar bis nach Frankfurt (Oder). Deshalb galt zeitweise für die den gesamten Süden Brandenburgs eine amtliche Gefahrendurchsage. Am Abend wurde dann nur noch im Kreis Elbe-Elster vor Rauch- und Geruchsbelastung gewarnt.

Auf sächsischer Seite hat sich die Situation bereits früher am Tag entspannt. Dort sei der Großbrand in der Gohrischheide vorerst unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr am frühen Abend mit. Der Einsatz werde aber noch viele Stunden dauern. Über Nacht sollte die Zahl der Einsatzkräfte in Sachsen deutlich reduziert werden, Brandwachen die Lage aber weiter im Auge behalten. Am Samstag würden dann weitere Löscharbeiten in Angriff genommen. Mehrere Hubschrauber, Wärmebildkameras und Drohnen helfen bei der Brandbekämpfung.

Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel, sagte am Freitagabend in rbb24 Brandenburg Aktuell, es handele sich um einen Großbrand in einer Dimension, der von der Fläche her die Waldbrände vom vergangenen Wochenende noch übertreffe.

Regen bringt keine größere Entlastung

Am Brandort setzte am späten Nachmittag Regen ein - eine größere Entlastung werde dieser allerdings nicht bringen, so die Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig. Zwar könne es in dieser Region am Freitagabend und tagsüber am Samstag vereinzelt Schauer geben, ein länger andauerndes Regengebiet sei nicht in Sicht.

Die Löscharbeiten werden nach Angaben des Kreisbrandmeisters von Elbe-Elster, Steffen Ludewig, dadurch erschwert, dass es sich bei der brennenden Fläche auf sächsischem Gebiet, die Gohrischheide, teilweise um kampfmittelbelastetes Gebiet handelt.

Aus der Heide hätten sich die Einsatzkräfte am Nachmittag zurückgezogen, teilte die sächsische Feuerwehr mit. Es sei dort zu gefährlich geworden. Die Wege dort seien so schmal, dass nur ein Fahrzeug durchpasse. Wenn das Feuer dann von vorne komme, könnte der Rückzug zu gefährlich werden. Priorität habe es derzeit, den Ort Nieska vor den Flammen zu schützen.

Hunderte Feuerwehrleute und zwei Hubschrauber im Einsatz

Der Waldbrand hatte sich bereits am Donnerstagabend auf sächsischer Seite im Landkreis Meißen entwickelt. Der Brand schien am Morgen bereits unter Kontrolle, flammte am Vormittag aber erneut auf und griff auf Brandenburger Landesgebiet über.

Laut der Leitstelle Lausitz befanden sich am Freitagabend rund 500 Einsatzkräfte im Brandgebiet. Auf sächsischer Seite seien rund 160 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk vor Ort, um das Feuer einzudämmen.

Ein Polizei Auto sperrt die Straße in einem Waldbrandgebiet in der Gohrischheide ab (Bild: dpa/Robert Michael)Der Rauch zieht weit über das Brandgebiet hinaus über Südbrandenburg.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 24.06.2022, 19:30 Uhr

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22 Kommentare

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  1. 21.

    Und wie üblich haben der böse Kapitalismus bzw. der ausbeuterische Westen und speziell Deutschland Schuld.
    Die wenigsten Wälder dürften von selbst in Flammen aufgehen.
    Also warum richten Sie Ihre anklagenden Worte nicht eher in Richtung der unmittelbaren Verursacher (seien es unvorsichtige Idioten oder Brandstifter, was sich freilich nicht ausschließt)?
    Nebenbei bemerkt interessiert mich die Umweltbilanz weitaus weniger als das Schicksal der durch solche Brände getöteten Lebewesen.

  2. 20.

    Wollen Sie einfach nur Ihre C02-Thesen verbreiten?
    Oder ist Ihnen ernsthaft daran gelegen, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Natur heute und jetzt zu ergreifen?
    Alle Menschen springen auf den CO2-Zug auf. Meistens diejenigen, die top Gehälter und großen Wohlstand haben sowie mehrmals im Jahr sinnlose Flugreisen veranstalten.
    Diese Doppelmoral braucht kein Mensch.

  3. 19.

    Die Symptome mit schwerem Gerät bekämpfen hilft nicht gegen die Gründe der Dürre! Waldumbau und verantwortliche Wasserwirtschaft sind hilfreicher!

  4. 17.

    @Motte: Danke für die klaren Worte.
    Ähnliches gilt für Wasser- und Artenschutz!
    Die Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden muss beendet werden!

  5. 16.

    EIN Löschhubschrauber auf 450 ha, da ist das Problem sicher ganz schnell erledigt.

  6. 15.

    das hilft den Menschen die grad hart kämpfen und denen die um ihr Hab und Gut fürchten zwar nicht weiter aber vieleicht ihnen : "Aber wie viel Kohlendioxid stoßen die Vulkane der Erde eigentlich aus? Eine Studie des British Geological Survey hat die Menge auf 210 bis 360 Megatonnen (Mt) pro Jahr beziffert (Hards 2005), was ungefähr einem Prozent der menschengemachten CO2-Emissionen entspricht. Solche Kalkulationen beruhen auf stichprobenartigen Messungen oder dem Verhältnis von Kohlenstoff und Helium3 in der Atmosphäre und beziehen sowohl Emissionen infolge von Vulkanausbrüchen als auch passives Ausgasen ein"

  7. 14.

    Diese Löschflugzeugstaffel könnne wir uns nicht leisten, das Geld was uns zusteht um für Sicherheit und Technik zu sorgen wird gerade sinnlos in andere Länder gepumpt!

  8. 13.

    Wer zündelt denn da ständig? Sind das Brandanschläge auf Forste und Kiefernplantagen? Wie kann es sonst sein, dass sich ständig Feuer bilden? Glasscherben, Flaschen, Zigaretten?

  9. 12.

    Ich dachte, das die Flugstaffel letzte Woche schon durchgekaut wurde.

    NEIN - keine Flugzeugstaffel !
    Wo soll denn das Wasser aufgenommen werden ?
    Zielgenau ist der Heli viel sinnvoller

  10. 11.

    "Ich kann es nicht fassen!"
    Müssen Sie auch nicht, dafür gibt es Fachleute.

  11. 9.

    Das wird ja immer schlimmer. Wiviel wird denn noch abbrennen?

  12. 8.

    Oh, ein Mensch aus der Forschung ...

    Meinest Du nicht, dass die Menschen dort vor Ort keine anderen Probleme haben ?

  13. 7.

    Ihr Kommentar hilft den Hilfskräften und Anwohnern in den betroffenen Gebieten unheimlich weiter!!!

  14. 6.

    Da sind jetzt knapp 300 Leute im Einsatz - vom Boden aus und dürfen nicht rein. Schon wieder nicht.
    Das Windgeschehen noch dazu.
    Die müssen auch mal ausgetauscht werden.

    Da wird Mensch und Material buchstäblich in den Sand gesetzt und die Landesregierung lehnt es ab eine Löschflugzeugstaffel, zusammen mit anderen Bundesländern, zu betreiben.

    Ich kann es nicht fassen!

  15. 5.

    8000 Milliarden Tonnen CO2 durch Vulkane. CO2 ist kein Schadstoff.

  16. 3.

    Ach wie schön wäre jetzt eine internationale Löschflugzeugstaffel in Welzow.

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