Evakuierungen aufgehoben - Waldbrand-Lage bei Mühlberg entspannt sich leicht

An der brandenburgisch-sächsischen Grenze sind am Freitag 800 Hektar Wald- und Feldflächen in Brand geraten. Bis zum Abend entspannte sich die Lage leicht. Die Evakuierung zweier Ortsteile von Bad Liebenwerda konnte aufgehoben werden.
Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Die neuesten Informationen zum Brand bei Mühlberg finden Sie hier.
- Rund 800 Hektar - 400 in Brandenburg und 400 in Sachsen - sind von dem Waldbrand betroffen
- Der Brand wurde am Abend in Südbrandenburg unter Kontrolle gebracht, auf sächsischer Seite bereits am Nachmittag
- Die Evakuierung von Kosilenzien und Kröbeln (beides Bad Liebenwerda in Elbe-Elster) wurde aufgehoben
- Die amtliche Warnung wegen Rauch galt am Abend noch für Elbe-Elster
- Das Brandgebiet auf sächsischer Seite ist teilweise munitionsbelastet
Bei dem großen Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg hat sich die Lage am späten Freitagabend entspannt. Wie der Landkreis Elbe-Elster am Freitagabend mitteilte, sei es den Einsatzkräften gelungen, die Flammen so weit unter Kontrolle zu bringen, dass eine weitere Gefährdung der Ortsteile Kosilenzien und Kröbeln in Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster weitgehend ausgeschlossen werden könne.
Rund 680 Menschen mussten am Nachmittag zunächst ihre Häuser verlassen, gegen 21 Uhr wurde die Evakuierung schließlich wieder aufgehoben.
Zuvor hatte sich der Brand auf dem Gebiet in der Gohrischheide in Sachsen im Tagesverlauf nach Angaben des Landkreises wegen der ungünstigen Windverhältnisse bis nach Brandenburg ausgeweitet.
Mehrere hundert Hektar auf Brandenburger Gebiet seien betroffen, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, am Abend dem rbb. Das sei ein Großbrand in einer Dimension, der von der Fläche her die Waldbrände vom vergangenen Wochenende noch übertreffe. "Wir gehen inzwischen von einer Gesamtfläche in beiden Ländern von 800 Hektar aus, jeweils etwa zur Hälfte in Sachsen und in Brandenburg", sagte Ralf Meier von der Polizei Brandenburg am Freitagabend.
Rauchgeruch zog zeitweise bis nach Frankfurt (Oder)
Der Rauch und der Brandgeruch breiteten sich über mehrere Landkreise aus, sogar bis nach Frankfurt (Oder). Deshalb galt zeitweise für die den gesamten Süden Brandenburgs eine amtliche Gefahrendurchsage. Am Abend wurde dann nur noch im Kreis Elbe-Elster vor Rauch- und Geruchsbelastung gewarnt.
Auf sächsischer Seite hat sich die Situation bereits früher am Tag entspannt. Dort sei der Großbrand in der Gohrischheide vorerst unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr am frühen Abend mit. Der Einsatz werde aber noch viele Stunden dauern. Über Nacht sollte die Zahl der Einsatzkräfte in Sachsen deutlich reduziert werden, Brandwachen die Lage aber weiter im Auge behalten. Am Samstag würden dann weitere Löscharbeiten in Angriff genommen. Mehrere Hubschrauber, Wärmebildkameras und Drohnen helfen bei der Brandbekämpfung.
Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel, sagte am Freitagabend in rbb24 Brandenburg Aktuell, es handele sich um einen Großbrand in einer Dimension, der von der Fläche her die Waldbrände vom vergangenen Wochenende noch übertreffe.
Regen bringt keine größere Entlastung
Am Brandort setzte am späten Nachmittag Regen ein - eine größere Entlastung werde dieser allerdings nicht bringen, so die Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig. Zwar könne es in dieser Region am Freitagabend und tagsüber am Samstag vereinzelt Schauer geben, ein länger andauerndes Regengebiet sei nicht in Sicht.
Die Löscharbeiten werden nach Angaben des Kreisbrandmeisters von Elbe-Elster, Steffen Ludewig, dadurch erschwert, dass es sich bei der brennenden Fläche auf sächsischem Gebiet, die Gohrischheide, teilweise um kampfmittelbelastetes Gebiet handelt.
Aus der Heide hätten sich die Einsatzkräfte am Nachmittag zurückgezogen, teilte die sächsische Feuerwehr mit. Es sei dort zu gefährlich geworden. Die Wege dort seien so schmal, dass nur ein Fahrzeug durchpasse. Wenn das Feuer dann von vorne komme, könnte der Rückzug zu gefährlich werden. Priorität habe es derzeit, den Ort Nieska vor den Flammen zu schützen.
Hunderte Feuerwehrleute und zwei Hubschrauber im Einsatz
Der Waldbrand hatte sich bereits am Donnerstagabend auf sächsischer Seite im Landkreis Meißen entwickelt. Der Brand schien am Morgen bereits unter Kontrolle, flammte am Vormittag aber erneut auf und griff auf Brandenburger Landesgebiet über.
Laut der Leitstelle Lausitz befanden sich am Freitagabend rund 500 Einsatzkräfte im Brandgebiet. Auf sächsischer Seite seien rund 160 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk vor Ort, um das Feuer einzudämmen.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 24.06.2022, 19:30 Uhr
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