Wasserstoff-Treffen am Lausitzring -

In der Lausitz sollen zwei Kerosinfabriken auf der Basis von Wasserstoff entstehen. Das sagte Jens Krause, Verkehrsexperte bei der Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK), am Rande eines Wasserstoff-Netzwerktreffens am Lausitzring am Mittwoch.
Das Kerosin soll dabei synthetisch produziert werden, mit Hilfe von Wasserstoff und CO2. Wann genau die Fabriken gebaut werden, steht noch nicht fest, Krause sprach lediglich von "demnächst". Für das sogenannte PTX-Labor, eine Demonstrationsanlage für "grünes" Kerosin, laufe derzeit noch die Standortanalyse.
Eine der Kerosinfabriken soll laut Krause in Schwarze Pumpe entstehen. Dort ist auch der Bau eines Wasserstoff-Speicher-Kraftwerks geplant.
Wasserstoff soll wichtige Technologie in Lausitz werden
Der Bau der Kerosinfabrik soll durch das Unternehmen Enertrag verwirklicht werden. Dort räumt man ein, dass sich dieser Wirtschaftszweig in einem sehr frühen Stadium befindet. Péter Agoston, Teamleiter bei Enertrag, kündigte Investitionssummen "in dreistelligen Millionenhöhen" an.
Bei dem Netzwerktreffen kamen Vertreter aus den Bereichen Wasserstoffproduktion, -transport und -verbrauch in der Region zusammen. So erklärte beispielsweise Eric Tamaske von der Ontras Gastransport GmbH, die Wasserstoff-Pipelines herstellt, dass bis 2030 rund 1.000 Kilometer Wasserstoffleitungen in Ostdeutschland verlegt sein sollen. Das Netz basiert auf ehemaligen Erdgasleitungen und soll auch Industriestandorte mit dem Gas versorgen.
Wasserstoff soll in der Lausitz zukünftig in vielen Bereichen deutlich effektiver verwendet werden, kündigte Jens Krause von der IHK an. Bis 2030 gebe es große Industrieansiedlungen in der Lausitz. Grund dafür sei, dass bereits jetzt viel grüner Strom in der Lausitz produziert werde, so Krause. Die Neuansiedlungen sollen dann auch vom neuen Wasserstoffnetzwerk profitieren.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22.06.2022, 16:10 Uhr