Feuerwehrkräfte verlassen Einsatzgebiet - Landrat hebt Großschadenslage nach Waldbrand in Lieberoser Heide auf

Sa 09.07.22 | 10:11 Uhr
Abgebrannte Waldfläche in der Lieberoser Heide nach dem Waldbrand im Juli 2019 (Bild: imago images/Bernd Friedel)
Audio: Antenne Brandenburg | 09.07.2022 | Daniel Friedrich | Bild: imago images/Bernd Friedel

Nach fünf Tagen Dauereinsatz unter schwierigen Bedingungen können die Feuerwehrkräfte durchatmen: Die Flammen in der Lieberoser Heide sind aus, das Feuer ist gelöscht. Einzelne Glutnester sind allerdings auch weiterhin aktiv.

Die Lage nach dem schweren Waldbrand in der Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald) hat sich in der Nacht auf Samstag weiter stabilisiert. Am Samstagmorgen konnte Landrat Stephan Loge (SPD) die Großschadenslage für den Landkreis aufheben. Vor Ort bleiben zunächst 20 Einsatzkräfte, teilte eine Landkreissprecherin am Samstagvormittag mit. Die 122 Einsatzkräfte aus dem Nachbarkreis Spree-Neiße konnten laut Landrat inzwischen abrücken. Mit der Nachsorge und Nachlöscharbeiten werde nun wieder das Amt Oberspreewald/Lieberose beauftragt.

"Die Nachlöscharbeiten und Feuerbestreifung der nächsten Wochen fordern weiterhin viel Kraft. Mit Blick auf die die nächsten Großwetterlagen wird meine Sorge um die Lieberose Heide nicht weniger", so Loge. Zugleich bedankte er sich bei den 1.000 Feuerwehrkräften, die in den vergangenen Tagen einen "unermüdlichen und kräftezehrenden Einsatz" absolviert hätten.

"Durchwässerung der Moorbrände kaum möglich"

Zur aktuellen Lage in der Lieberoser Heide teilte der Landkreis weiter mit, dass nach wie vor kleine Glutnester im Moor weiter aktiv seien. Die Fläche des Brandes liege letztlich bei 90 Hektar. Das entspricht einer Größe von etwa 125 Fußballfeldern.

Das Gelände sei weiterhin mit starker Hitze belastet. “Die Glutnester werden die Feuerwehr noch über die nächsten Wochen beschäftigen“, erklärte Kreisbrandmeister Christian Liebe am Samstagmorgen. “Moorbrände sind kaum löschbar. Es brennt unterirdisch in 15 bis 20 Zentimetern Tiefe. Eine Durchwässerung ist daher kaum möglich, so viel Wasser können wir gar nicht herschaffen“, so Liebe.

Die Lage in dem mit Munition belasteten Waldbrandgebiet hatte sich schon am Freitag deutlich entspannt. "Die Flammen sind aus", berichtete der Landkreis Dahme-Spreewald am fünften Tag des Brandes. Auch der Regen am Donnerstagabend brachte demnach Entlastung für die Feuerwehrleute, die seit Montag im Dauereinsatz waren.

Altlasten verrotten im Boden

Auch Hubschrauber der Bundespolizei und Bundeswehr waren seit Tagen in der Lieberoser Heide nördlich von Cottbus im Einsatz. Auch Drohnen suchten nach den Glutnestern im Boden. Die Arbeit für die Einsatzkräfte wurde erschwert, da das Gelände stark mit Munition belastet ist und nicht betreten werden kann.

Die Altlasten verrotten seit Jahrzehnten im Boden, bleiben aber trotz ihres Alters gefährlich. Mit rund 27.000 Hektar war die Lieberoser Heide in der Niederlausitz einer der größten Truppenübungsplätze der DDR.

Sendung: Antenne Brandenburg, 9. Juli 2022, 10 Uhr

Nächster Artikel