13,5 Millionen Euro Sachschaden - Ermittler sicher: Waldbrand bei Mühlberg wurde vorsätzlich gelegt

Fr 01.07.22 | 15:18 Uhr
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Ein Polizei Auto sperrt die Straße in einem Waldbrandgebiet in der Gohrischheide ab (Bild: dpa/Robert Michael)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.07.2022 | Mario Bartsch | Bild: dpa/Robert Michael

Mehr als 900 Hektar brannten, eine Woche dauerten die Löscharbeiten - der Waldbrand bei Mühlberg war nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Nun hat die Polizei Hinweise auf Brandstiftung - noch während der Löscharbeiten sollen die Täter nachgelegt haben.

Der tagelange Großbrand in der sächsischen Gohrischheide (Landkreis Meißen), der später auch bei Mühlberg (Elbe-Elster) auf Brandenburger Gebiet übergriff, soll vorsätzlich gelegt worden sein.

Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizei suchen Zeugen, die etwas zur mutmaßlichen Brandstiftung im Landschaftsschutzgebiet bei Mühlberg sagen können. Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt sagte dem MDR [mdr.de] am Freitag, dass die Mithilfe der Bevölkerung in diesem Fall sehr wichtig sei. Es seien Reste von Brandbeschleunigern gefunden worden, mit denen das Feuer offenbar gelegt worden sei.

Während der Löscharbeiten vermutlich weitere Feuer gelegt

Den unbekannten Tätern werde laut Schmidt vorgeworfen, am Nachmittag des 23. Juni an mehreren Stellen im Landschaftsschutzgebiet Gohrischheide (Landkreis Meißen) Heide- und Forstflächen angezündet zu haben. Außerdem sollen sie noch während der Löscharbeiten am Abend des 25. Juni weitere Brände gelegt haben. Das Feuer sei in Sachsen ausgebrochen und habe auf Brandenburg übergegriffen. Den Schaden bezifferte Schmidt auf etwa 13,5 Millionen Euro.

Wegen der extremen Trockenheit und des dichten Bewuchses habe sich das Feuer schnell auf einer Fläche von mindestens 900 Hektar in Sachsen und Brandenburg ausgebreitet. Das Großfeuer war erst am vergangenen Montag unter Kontrolle, am Donnerstag konnte es vollständig gelöscht werden.

Der große Waldbrand an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.07.22, 12:00 Uhr

33 Kommentare

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  1. 33.

    Leider ist nicht jeder Mensch geistig so normal befähigt, wie sie es meinen. Das fängt schon mit Leuten an, die sich regelmäßig Drogen oder Alkohol reinziehen. Auch den Faktor "Spaß an der Zerstörung" darf man nicht unterschätzen. Das sieht man ja beispielsweise schon an den zahlreichen Graffiti-Schmierereien im ganzen Land, an zerkratzen Scheiben in Zügen, demolierten Wartehäusern an Bushaltestellen usw. Die pure (Schadens-)Freude am Zerstören von fremdem Eigentum. Man kann da teilweise von einer Wohlstandsverwahrlosung sprechen. Zuviel Freizeit, zu wenig Erziehung, null Respekt vor anderen. Nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei manchen "Erwachsenen". Vandalismus als krankes Hobby, auf Kosten der Allgemeinheit. Das kann hin bis zur Brandstiftung gehen. Solange man nicht selber erwischt wird, zahlen es ja die anderen. Wie bequem.

  2. 32.

    Das ist wahrscheinlich der selbe Menschenschlag, der vorsätzlich in leerstehende Häuser einsteigt und "aus Spaß" den Dachstuhl anzündet. Strohballen auf Feldern werden ja auch immer wieder von solchen Psychopathen angezündet. Anschließend ergötzen sie sich an dem großen Feuerwehreinsatz, bei dem die Retter ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Wer sowas macht ist extrem kriminell und eine Gefahr für die Allgemeinheit.

  3. 31.

    Wenn Sie meine Äußerungen fragwürdig finden und offenbar ein Problem damit haben, warum lesen Sie dann meine Äußerungen? Ich schreibe das nicht persönlich für Sie, Sie müssen sich also die Jacke nicht anziehen.

  4. 29.

    Das hat mit Klimawandel und Dürre relativ wenig zu tun.. Es ist bei uns im Sommer schon immer trocken. Unsere Region gehört zu den trockensten in Deutschland. Da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, wird es nicht bzw nur minimal bewirtschaftet, dementsprechend reguliert sich der Bewuchs von selber. Daraus ergibt sich aber auch das mehr brennbares Material und schlechter Erreichbarkeit der Fall ist. Zudem sind Teile des Gebietes auf einem ehemaligen russischen Übungsplatz, was aufgrund von Munitionsrückständen die Löscharbeiten weiter erschwerte...
    Man muß aber auch die Wald und Flur Besitzer verstehen... Es ist momentan wirtschaftlicher eine Fläche zu bewirtschaften, und falls diese abbrennt, die Versicherung zu kassieren, als das was der normale bewirtschaftungsertrag hergibt...
    Wie gesagt, mit Klimawandel hat dies wenig zu tun...

  5. 28.

    Regress?
    Echt jetzt?
    Egal ob Arm ob Reich, wer so eine Straftat begeht muss so bestraft werden das es richtig weh tut.
    wie wäre es denn damit das man während des Aufenthaltes im Gefängnis damit beginnt den Täter dazu zu bringen so viel Bäume wie er vernichtet hat wieder von Hand aufzuforsten?

  6. 27.

    Jeder geistig normal befähigte Mensch weiß Langeweile mit besseren Mitteln zu beseitigen als mit Straftaten. Deshalb ist es Unsinn, Langeweile als Ursache für Brandstiftungen zu nennen.

  7. 26.

    @thomas, ich hab auch schon Radfahrer gesehen, die beim fahren rauchen. Auch Fussgänger tun dies zuweilen und schwupps ist die Kippe weg.

  8. 25.

    Wie erklärt sich das deutliche Muster in der Anzahl der Waldbrände? Ist das die Zeit, bis sich wieder genug brennbares Material ansammeln konnte? Schön wäre zu der Graphik zu wissen, welche Flächen hinter der Anzahl der Brände steckt - möglichst als Verteilung, also wieviele kleine/mittlere/große Brände das jeweils waren - und ob es geographische Schwerpunkte gibt.

  9. 24.

    Alles richtig. Aber die entscheidende Frage ist doch die nach dem Warum und ob es Hintergründe gibt.
    In Brasilien betreibt man Brandrodung um Weideland zu gewinnen. Was könnte bei uns der Hintergrund sein, sofern es eine Auftragslage gibt? Musk dürfte wegfallen, der hat ja schon 400ha abholen lassen.
    Mal sehen, ob es dort jetzt "industrielle Nutzungsangebote" geben wird.

  10. 23.

    Für die Brandstifter als Bestrafung würde ich folgendes vorschlagen. Nicht nur einfaches Gefängnis und materielle Verantwortlichkeit, sondern es ist allgemein bekannt, dass im Gefängnis die Häftlinge normalerweise auch arbeiten müssen. Also die Täter ab zum Arbeitseinsatz im betroffenen abgebrannten Waldgebiet, erst zum Aufräumen ohne moderne technische Hilfsmittel, später zur Wiederaufforstung jeden Setzling einzeln pflanzen. Das Ganze natürlich unter Bewachung und elektronischer Fußfessel.

  11. 22.

    „Werden die Täter verhaftet, ohne wenn und aber zur Bundeswehr“

    Na, na, na … Wir wollen mal nicht gleich übertreiben … Gefängnis oder Psychiatrie reichen doch vielleicht auch aus, oder?

  12. 21.

    Ohne die durch den Klimawandel bedingte Trockenheit, bzw. Dürre, würden sich solche Brände wohl bei weitem nicht so verheerend schnell ausbreiten und auch weitaus einfacher und eher wieder unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden können. So schwer kann das doch nun wirklich nicht zu verstehen sein … (oder etwa doch?)

  13. 20.

    Den Zusammenhang zwischen Aluhüte, Verschwörungstheoretiker und der AfD haben sie in ihrem Kommentar hergestellt, nicht ich. Ich kommentierte:
    "Was für Aluhüte, Verschwörungstheoretiker und Idioten leben eigentlich inzwischen hier in Deutschland??"
    Das ist eine allgemeine subjektive Feststellung, Punkt. Diese Feststellung schließt nicht aus, dass Brandstiftung eine Straftat ist. Und ja Brandstiftung ist nach § 306 StGB ganz sicher eine Straftat.

  14. 19.

    Werden die Täter verhaftet, ohne wenn und aber zur Bundeswehr

  15. 18.

    „Ist es an dann aber mit mehr psychiatrischen Einrichtungen an der Zeit die Gefängnisse abzuschaffen, da Wir alle nur Menschen sind?“

    Da der überwiegenden Zahl der Verbrechen keine psychische Erkrankung zugrundeliegen dürfte, wohl eher nicht. Es geht auch nicht per se um Nachsicht mit den Täter:innen, weil sie psychisch krank sind, sondern um eine richtige Einordnung der Ursache eines Verbrechens. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Einweisung in die geschlossene Psychiatrie einem Gefängsnisaufenthalt wirklich vorzuziehen ist.

    Davon mal abgesehen, ist es tatsächlich noch die Frage, ob das System „Strafe im Gefängnis“, so, wie es jetzt ist, wirklich der Weißheit letzter Schluss und nicht mittlerweile doch überholt ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich die Rückfallquoten von Straftätern mit grundsätzlich mehr therapeutischer Arbeit noch deutlich senken lassen könnten und bin mir so gut wie sicher, dass es dahingehende Versuche und Studien gibt, die dies auch belegen.

  16. 17.

    habe ich in letzter Zeit auch häufig beobachtet ,, sogar aus Fahrzeugen der BSR..

  17. 16.

    Also doch! Schon kurz nach dem Aufflammen an diversen Stellen, "landete" eine solche Meldung in den (Smartphone)News. Ohne Worte! Sorry, ich kann so etwas nicht ab. Der/die, die also vorsätzlich den Brand gelegt haben, die sollten das auch aus eigener Tasche bezahlen!!! Es kann mir keiner erzählen, dass er/man nicht weiß, was er da macht, wenn Benzin verkippt wurde oder was oder wie auch immer.
    Irgendwelches "Gefasel" v. schwere Kindheit, Probleme mit.../wegen... o.Ä. fällt gleich hinten runter! Nur das Ergebnis, Verlust von Baum & Feld,Vergeudung von menschlicher Arbeitskraft & natürl. Ressourcen zählen! Vielleicht wäre irgendwo ein Mensch nicht gestorben,wenn der Rettungswagen schneller dort gewesen wäre! Es gilt nur der Vorsatz u. sonst gar nichts. In meinem Umfeld gibt es niemanden, der so etwas etwa entschuldigen würde. Wir wollen normal leben, ohne Angst mit oder ohne Nachbarn und wollen auf dem Land oder in Städten mit der Natur und den Jahreszeiten leben.

  18. 15.

    Bislang wurde uns erzählt, dieser Brand sei die Folge von Dürren und Klimawandel.
    Nun wissen wir: Ein Krimineller steckt dahinter.
    Vielleicht sollte man bei solchen Bränden demnächst einfach mal abwarten, bevor alle sofort immer das Ende fossiler Energien und Motoren propagieren bzw. Klimabezüge als zu 100% gesichert darstellen.

  19. 14.

    Stimmt, ist ein großes Problem.
    Hier ist man sich aber sicher, dass es vmtl vier Brandausbruchsstellen gab und Brandbeschleuniger im Spiel war, was forensische Untersuchungen ergeben haben, sagt die StA.

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