SG Blau-Weiß Klein Gaglow - Wildschweine verwüsten Lausitzer Sportplatz über Nacht

Mi 10.08.22 | 15:32 Uhr
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Gemeindemitarbeiter flicken den beschädigten Rasen (Foto: rbb/Lepsch)
Audio: Antenne Brandenburg | 10.08.2022 | Aline Lepsch | Bild: rbb/Lepsch

Eine richtige Sauerei hat die Sportfreunde in Klein Gaglow diese Woche überrascht. Fast der ganze Sportplatz ist zerstört, Fußballspielen nicht mehr möglich. Wildschweine haben auf der Suche nach Engerlingen alles umgewühlt. Nun muss gepuzzelt werden. Von Aline Lepsch

Es sieht aus wie ein Schlachtfeld. Auf der gesamten Fläche, A- und B-Platz, des Klein Gaglower Sportvereins bei Cottbus hat sich eine Rotte Wildschweine ordentlich ausgetobt. "Das ist ja ein Anblick hier, da tränen einem die Augen", sagt Günther Girschke vom SG Blau-Weiß Klein Gaglow. "Mit einer Nacht - weg", ergänzt Gemeindemitarbeiter Stefan Duda.

Der durch Wildschweine stark beschädigte Rasen des Sportplatzes (Foto: rbb/Lepsch)
| Bild: rbb/Lepsch

Fassungslos schauen alle Beteiligten auf das, was am Wochenende noch schön saftig grün war. Nur eine kleine Ecke auf dem B-Platz hatte zu diesem Zeitpunkt schon erste Wühlspuren. Das leckere Angebot hat sich anscheinend bis Sonntag bei den Sauen herumgesprochen. Danach habe es offenbar kein Halten mehr gegeben. "Wenn sie dann erst Futter finden, Regenwürmer und diese kleinen, dicken Engerlinge...", so Gemeindemitarbeiter Michael Lux.

Ein Energeling auf der blanken Erde Kuhle, wo mal Rasen war (Foto: rbb/Lepsch)
Ein Engerling | Bild: rbb/Lepsch

"Nun sprengt ihr hier, hier ist es feucht", bemerkt Jäger Bernd Walter, der zu der Männerrunde gestoßen ist. Durch die Feuchtigkeit sei der Boden schön weich, die Schweine bräuchten sich beim Rasen-Buddeln also nicht einmal anstrengen, so Lux. "Und die Würmer sitzen nicht weit drunter."

Mitarbeiter spielen jetzt Tetris

Dabei war der Platz laut Günter Girschke erst kurz vorher gemacht worden, "gelüftet und richtig schön präpariert". Nun haben am Mittwoch vier Mitarbeiter der Gemeinde, die sich sonst verantwortungsvoll um den Rasen kümmern, intensiv damit begonnen, Tetris mit den Rasenstücken zu spielen. Doch wann daraus wieder eine bespielbare Fläche wird, ist unklar. "Ich glaube, das wird in diesem Jahr nichts mehr", so Stefan Duda. Der Rasen müsse erst wieder richtig anwachsen. "Wasser brauchen wir auch, Regen kommt ja nicht", so Duda.

Und wie soll sich der Verein künftig vor Wildschweinen schützen? "Da kannst du nichts machen, da kannst du nur einzäunen", so Michael Lux. Genau so einen Zaun hatten sie schon einmal in Kein Gaglow, nachdem vor einigen Jahren bereits eine Rotte Wildschweine den Sportplatz beschädigt hatte. Der sei aber nach und nach kaputt gegangen und wurde schließlich vor einem Jahr abgebaut. Ein Fehler, wie sich jetzt zeigt. "Und nun ist es halt passiert", sagt Günther Girschke. "Nun bauen wir den Zaun wieder auf."

Gemeindemitarbeiter flicken den beschädigten Rasen (Foto: rbb/Lepsch)
| Bild: rbb/Lepsch

Ein Zaun soll's richten

Eine Schneise durch das Unkraut rings um den Platz ist schon geschlagen, die Pfähle und Drähte liegen bereit. In dieser Woche soll bei Arbeitseinsätzen der neue Elektrozaun rings um die Sportplätze errichtet werden. Den hat der Verein gekauft, die alten Phäle werden wiederverwendet. Bis der Zaun steht, legt sich Jäger Bernd Wagner auf die Pirsch - in der Hoffnung, etwas Jagddruck aufzubauen. "Wenn du eine getroffen hast und eins liegt, sind sie erstmal weg - auch mal zwei, drei Tage."

Der Vorfall sei laut Verein und Gemeinde kein Weltuntergang. Schade sei nur, dass das geplante Sportfest mit Fußballturnier Ende August nun abgesagt werden musste.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.08.2022, 15:40 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Lekkerschmecker schön präsentiert für Lau und "All you can eat". Also irgendwie sind die Sauen doch menschlich.
    Aber der Verein könnte doch Teile des "Tetrisspiels" veräußern. Anstelle des wohl ausfallenden Sportfestes ein Solidaritätsgrillen mit Musik und Schwein am Spieß - und einem Stück Rasen als Andenken. Ist ernst gemeint - lt. Bericht sehen die Umgepflügten das ja relativ locker. Ok, ist kein Olympiarasen aus München, aber zu einem Stück Wildsau vom Elfmeterpunkt sagt doch auch keiner Nein.

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