Ausbreitung der Tierseuche - Erster Fall von Afrikanischer Schweinepest in Cottbuser Stadtgebiet festgestellt

Mi 22.02.23 | 10:44 Uhr
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Teilnehmer an einer Praxisübung zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bergen ein totes Wildschwein. (Quelle: dpa/Sina Schuldt)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.02.2023 | Aline Lepsch | Bild: dpa/Sina Schuldt

In Cottbus ist erstmals bei einem toten Wildschwein die Afrikanische Schweinepest festgestellt worden. Schon seit Wochen breitet sich die Tierseuche im benachbarten Spree-Neiße-Kreis aus. Nun sucht die Stadt mit Hunden nach weiteren Tieren.

Im Stadtgebiet von Cottbus ist der erste Fall der Afrikanischen Schweinepest entdeckt worden. Das teilte das Brandenburger Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Bei einem frisch verendeten Wildschwein südlich des Ortsteils Gallinchen sei das Virus nachgewiesen worden, hieß es in der Mitteilung.

Der Fundort befinde sich südlich der Autobahn 15, innerhalb des bereits bestehenden Kerngebietes. Deshalb ergebe sich keine neue Seuchenlage, so das Ministerium. Das Gebiet befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Spree-Neiße-Kreis. Dort waren zuletzt täglich infizierte Kadaver gefunden worden.

ASP-Ausbreitung nach Norden soll verhindert werden

Das zuständige Veterinäramt habe sofort eine flächenhafte und intensive Fallwildsuche mit Hilfe von Suchhunden eingeleitet. Damit soll herausgefunden werden, wie stark die Schweinepest bereits im Cottbuser Stadtgebiet verbreitet ist.

Auch wenn sich aus dem Fund nun keine neue Lage ergebe, sei die Situation ernst, so die Leiterin des ASP-Krisenstabes im Land, Antje Töpfer. Eine weitere Ausbreitung Richtung Norden müsse unbedingt verhindert werden. Nördlich von Cottbus befindet sich der Spreewald.

Zuletzt hatte es vor allem südlich von Cottbus, im Landkreis Spree-Neiße zahlreiche Tierfunde gegeben. Besonders betroffen ist das Gebiet um die Talsperre Spremberg. Dort werden täglich bis zu zehn Kadaver gefunden. Bereits in der vergangenen Woche waren verendete Wildschweine drei Kilometer südlich der Stadt gefunden worden.

Deshalb war vor allem der Spreeverlauf verstärkt kontrolliert worden. Zusätzliche Zäune wurden und werden gebaut und auch Jäger haben die Anweisung bekommen, verstärkt Schwarzwild zu bejagen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.02.2023, 07:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    In einem Land vor unserer Zeit gab es schon Impfstoff. Aber da die Vaczine direkt ins Tier appliziert werden müssen, ist eine Bekämpfung der Schweinepest nicht möglich. Vllt. erfindet mal ein kluger Kopf eine Art Schluckimpfung , das würde funktionieren

  2. 5.

    Weil es keine anderen Maßnahmen gibt. Zäune sind effektiv, wenn nicht ständig irgendwelche Diebe Teile stehlen würden. Auch Elektrozäune funktionieren nicht, wenn die Stromspender geklaut werden. Leider ist der Mensch mal wieder des Schweins schlimmster Feind und die armen Tiere sterben elendig an der Seuche.

  3. 4.

    Wie soll man Wildschweine effektiv impfen. Meinen Sie die halten still und kommen aus ihrer Deckung , um sich eine Spritze zu holen. So viel ich weiß gibt es noch keinen Impfstoff.

  4. 2.

    "Zusätzliche Zäune wurden und werden gebaut und auch Jäger haben die Anweisung bekommen, verstärkt Schwarzwild zu bejagen." Wie sieht es denn mit der ASP-Impfung als Alternative aus? Immer wieder das Gleiche an Maßnahmen zu machen, wenn es dann doch nicht dauerhaft zielführend war, bringt doch auch nichts.

  5. 1.

    Ich kann mich erinnern, daß sich mal die Verantwortlichen vom Ministerium für die erfolgreiche Eindämmung der ASP pressewirtsam gefeiert haben. Warum funktioniert dann die Eindämmung nun doch nicht?

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