Kritik in sozialen Medien - Stadt Cottbus entschuldigt sich für Frauentags-Post

Fr 10.03.23 | 16:25 Uhr
  10
Ein Instagram-Post von rbb24, der sich parodierend auf einen Post der Stadt Cottbus bezieht (Bild: rbb24)
Bild: rbb24

"Puh ... da haben wir uns ganz schön in die Nesseln gesetzt." Die Stadt Cottbus hat sich für einen Post in den sozialen Medien anlässlich des Internationalen Frauentages am Mittwoch entschuldigt, auf dem vier Männer um Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) Blumen haltend zu sehen gewesen sind.

Gut gemeint nicht gut gemacht

Ebenfalls auf Instagram postete die Stadt am Donnerstag ein neues Bild, auf dem Oberbürgermeister Schick Blumen an Frauen überreicht: "Am Frauentag haben natürlich nicht nur Männer etwas auf dem Bild zur Würdigung der Frauen zu suchen. Aber sie gratulieren trotzdem gern", schreibt die Stadt nun.

Gut gemeint sei in diesem Fall nicht gut gemacht gewesen. Der Frauentag gehöre den Frauen. In der Stadtverwaltung seien 62 Prozent Frauen beschäftigt, 38 Prozent der Mitarbeiter seien Männer.

Obwohl unter dem ursprünglichen Post einige Nutzer gefordert hätten, diesen zu löschen, wolle die Stadt Cottbus das nicht tun. "Wir stehen zu diesem Fehler. Ja, er mag für einige peinlich sein, aber für uns soll er eine Erinnerung daran sein, dass wir besser werden müssen", so die Stadt. Der Post zum Frauentag 2024 werde "um Längen besser".

Spott und Kritik in Sozialen Medien

Am Frauentag hatte die Stadt ein Bild von vier Männern auf Instagram gepostet, darunter Oberbürgermeister Schick und Ordnungsdezernent Thomas Bergner. Die Männer hatten Blumen in der Hand, die sie offenbar symbolisch allen Frauen überreichen wollten, wie die Stadt in den Kommentaren erklärte. Die Bildaufschrift lautete "Stadt der starken Frauen". Im Text zum Bild erklärte die Stadt, dass der Frauentag Frauen eine Bühne böte und den Scheinwerfer einmal auf sie richte.

In den rund 650 Kommentaren auf Instagram (Stand: Freitagnachmittag) und auch auf Twitter äußerten sich zahlreiche Nutzer spöttisch über den Post. So schlägt einer von ihnen beispielsweise vor, die Aufschrift in "Statt der starken Frauen" zu ändern. Viele fragen, wo die starken Frauen denn seien. Eine Nutzerin weist darauf hin, dass es in diesem Post trotz des Anlasses wieder nur um die Männer gehe. Die meisten sind sich einig darin, dass sich die Stadt mit dem Post lächerlich gemacht habe.

Auch zahlreiche Medien hatten über den missglückten Post berichtet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.03.2023, 15:30 Uhr

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    Zitat: "Ähm?? Frauenquote im Bergwerk? "Sarkasmus aus"
    Ich bin froh, das es euch selber auffällt."

    Ihr Frohsein sei Ihnen gegönnt; wobei die Sinnhaftigkeit Ihres Beitrags sich allerdings in sehr überschaubaren Grenzen hält.

    Hier mal was zum Gucken, Felix:

    https://www.ardmediathek.de/serie/kohlefrauen-der-lausitz/staffel-1/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kZXJlaWhlbi83ZmMwM2NmNi04NDU4LTQxYzktYjM3My0zZmYwZjcwYmNjNTE/1

  2. 9.

    Mal eben einen 2-€uro-Tulpenstrauß auseinandergerissen und ab jeder Kameraperspektive in vier Fäustchen geklemmt. Rischtsch toll!
    Man man man
    bzw.
    Mann Mann Mann Mann

  3. 8.

    Ähm?? Frauenquote im Bergwerk? "Sarkasmus aus"
    Ich bin froh, das es euch selber auffällt.

  4. 7.

    Wäre das auch passiert, wenn der AfD-Mann die Wahl zum OB gewonnen hätte?

  5. 6.

    Ein Sturm im Wasserglas...Frau muss sich auch aufregen wollen...

    Viel interessanter, dass es möglich ist, sich selbst zu entschuldigen. Früher bat man um Entschuldigung. Aber solche Petitessen gehen im allgemeinen Shitstormgehabe eben einfach unter. Schade.

  6. 5.

    Ähem, das Internet ist Neuland, ne Anja? Natürlich geht solch ein reichlich verunglückter Post viral. Und dass sich dadurch nicht nur die von Ihnen vermuteten "institutionalisierten Frauenförderfrauen", was auch immer das sein soll, sondern auch ganz normale Frauen und auch Männer zu teils bissigen Kommentaren veranlasst sahen, ist absolut verständlich.

    Diese Aktion ist in ihrer gönnerhaften "ein paar Blümchen von uns Entscheidern für die sorgenden Frauen in der Stadtverwaltung " Attitüde, gelinde gesagt, sehr laienhaft ausgefallen.

  7. 4.

    Ich finde den Post super. Weiter so. Es wird von Gleichberechtigung gesprochen und die Frauen bekommen inzwischen sogar einen Feiertag! Liebe Stadt Cottbus, alles richtig gemacht und gerne mehr davon.

  8. 3.

    Echt jetzt, sind wir so weit gekommen, dass sowas viral geht und tatsächlich eine Entschuldigung nach sich zieht? Haben sich eigentlich normale Frauen beschwert oder wieder nur die institutionalisierten Frauenförderfrauen? Ich jedenfalls habe beim Blick auf das Bild eben herzlich gelacht. Die Jungs sehen ja schon etwas ungelenk aus - aber ein Problem kann ich nicht erkennen.

  9. 2.

    Die Frauen in der Führungsetage können sich schon etwas ausdenken, wie sie sich am Internationalen Männertag im November revanchieren können. Am besten 1:1 genauso wie am Frauentag. Da wissen die Herren dann, wie gut Blumen ankommen.

  10. 1.

    Erkennbar auch, dass diese Männer tatsächlich davon überzeugt waren, sie wären das größte Geschenk für die Weiblichkeit und nichts Besseres könnte allen Frauen passieren, diese 3 Tulpen und 4 Nelken bildlich vor sich zu sehen. Wenigstens einem dieser Männer hätte auffällig werden können, dass das nicht stimmig mit dem Frauentag ist, sondern eher für das Patriarchat spricht.

Nächster Artikel