65 Tiere getötet, 23 verletzt - Möglicher "Problemwolf" zwischen Luckau und Dahme erschossen

Mo 06.03.23 | 15:57 Uhr
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Symbolbild: Ein Wolf im Wildpark Schorfheide (Bild: imago images/Volker Hohlfeld)
Audio: Mischa Fricke | Studio Cottbus | 06.03.2023 | Bild: imago images/Volker Hohlfeld

Bereits seit Monaten wird in Brandenburg nach einem sogenannten "Problemwolf" gesucht - nun ist das Tier möglicherweise abgeschossen worden. Das bestätigte das Landesamt für Umwelt dem rbb am Montag.

Das Amt bestätigte den Abschuss eines Wolfes zwischen Luckau (Dahme-Spreewald) und Dahme (Teltow-Fläming). Nun werde geprüft, ob es sich tatsächlich um den "schadhaften Wolf GW1339m" handelt. Ein Ergebnis der Genuntersuchung werde in der kommenden Woche erwartet, so das Umweltamt.

Der gesuchte "Problemwolf" hat seit dem letzten Jahr 65 Nutztiere getötet und 23 Tiere verletzt. Elf Tiere seien nach Übergriffen verschollen, hieß es. Dem Tier sei es mehrfach gelungen elektrische Schutzzäune zu überspringen. Mit der Jagd auf den Wolf sollte verhindert werden, dass er sein Wissen an Artgenossen weitergibt.

Falscher "Problemwolf" Ende Januar geschossen

Ende Januar war bereits ein Wolf gezielt erschossen worden, in dem Glauben es handele sich um besagten "Problemwolf". Tatsächlich war es aber ein Nachkomme des gesuchten Tieres. Die Suche gestalte sich schwierig, da der Wolf keine besonderen Merkmale aufweise, hieß es.

Wölfe gelten in Deutschland als streng geschützte Art. Sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder gar getötet werden. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es aber erlaubt, Wölfe zu jagen, sobald es enge räumliche und zeitliche Zusammenhänge mit Rissereignissen gebe.

Mehr als ein Drittel aller Wölfe in Deutschland leben in Brandenburg. Über 900 bestätigte Tiere leben hier.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.03.2023, 15:30 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Ein Wolf reißt 65 Nutztiere, in Deutschland werden p.a. ca 750 Millionen Tiere verbraucht, da braucht der Wolf natürlich zu viel. Die Schlachttiere ... ca 5-9 Prozent der Rinder werden bei Bewusstsein geschlachtet, gleiches gilt für Schweine. Wer ist hier grausam? Nutztiere darf der Mensch quälen,ihnenTodesangst und Schmerz zu fügen. T.Rex war humaner.

  2. 21.

    So in etwa?
    https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/kein-wolf-angriff-dna-herdenschutzhund-100.html

  3. 20.

    Hieran zeigt sich die gesamte Heuchelei der Gesetzgebung seit Klöckner. Denn selbst wenn entgegen Naturschutzgesetz Wolfsabschusserlasse gegeben werden, müsste VOR einem Abschuss festgestellt werden, ob der - so konstruierte - "Problemwolf" auch jener sei. Erst ballern, dann fragen. So geht Finanz-, äh, Naturschutz, jawoll. Der Wolf muss eben selber sehen, dass er mit Politik klüngelt und filzt, damit er mehr Einfluss erlangt als Tierhalter- oder Landwirtschaftsverbände - klar.

    Wenn man sich über Rissgeschehen oder Ernährungsweise des Wolfs informieren und den hier im Forum verbreiteten Falschaussagen etwas entgegensetzen will, schaut man auf die Seiten des lfu. Auch findet sich viel zu Verbreitungsgebieten und Schutzmaßnahmen. Letztere müssen ausgeweitet und unbürokratischer gestaltet werden. Denn dieses Ausspielen von Finanzinteressen gegen die Umwelt können sich weder Mensch noch Natur leisten.

  4. 19.

    Irgendwie nett, Ihr Rachegedanke. Macht aber kein Lebewesen wieder lebendig und verhindert auch keine weiteren Todesfälle. Zum Glück überwinden ja immer nur die ganz bösen Wölfe alle Schutzmassnahmen. Auch die zielführende Antwort von „Hiphiphurra“, die über die Angst beim Ausreiten jammert, kann nur zu einer Schlussfolgerung führen: Wölfe am Reitweg, Haie im Urlaubswasser, Walrösser auf der Hafenmole, Orcas am Ruderblatt u.v..m stören und gehören totgemacht. Nebenbei noch alle anderen Lebewesen aus purer Lust abschlachten. Ich kenne nur eine Spezies, die wirklich zu „entnehmen“ wäre, weil sie keinen Abstand kennt.

  5. 17.

    Zwischen Brandenburg und Oberlausitz gib es nachweislich 47 Rudel, es werden nicht nur Rehe und Schafe gerissen auch Pferde und Hunde waren schon darunter. ich denke es gibt ein Wolfsproblem.

  6. 16.

    Haben Sie mal richtige Herdenschutzhunde gesehen ? Da geht kein Wolf ran , deswegen heißen die ja Herdenschutzhunde .

  7. 15.

    "Den Wolf in eine kaputte Kulturlandschaft zu setzen war unüberlegt." Wer soll denn das gewesen sein, der da so unüberlegt gehandelt hat?
    Jedenfalls freuen sich die Förster: Wo der Wolf jagt, wächst der Wald.

  8. 13.

    Klugschwätzer ohne Wissen. Sie wollen also, das Hunde absichtlich schwersten Verletzungen durch Wölfe ausgesetzt werden, weil sie meinen es sei ja so romantisch Wölfe unkontrolliert in der Vermehrung zu lassen? Sollten sie Kinder haben, sehen sie zu diese streng kontrolliert an der Leine zu führen. Nicht das sie die Wölfe stören und gebissen werden. Das kann man den Tieren ja nicht zumuten.

  9. 11.

    Völlig deiner Meinung. Bin Reiterin und ich habe Angst jetzt immer alleine auszureiten. In Teltow Fläming ist es riskant unterwegs zu sein.

  10. 10.

    Hätte man den Wolf nicht einfangen können. Andere Haltung in einem Wildpark oder ähnliches?
    Oder den Wolf zumindest erst betäuben dann prüfen ist er es? Wäre einschläfern dann nicht eher eine Variante wie der Schuss? Schade um die Nutztiere aber der Wolf folgte nur seinen Instinkten und jagte.
    Wir Menschen halten Nutztiere in großer Anzahl.
    Wir breiten uns viel zu sehr aus. Ach schön ein Haus am Waldrand, hier noch ein paar Straßen die durch Wälder führen. Zuppa.

  11. 9.

    Schon ok, daß auch mal eingegriffen werden muss, wenn ein Wolf nervt. Wie steht hier bei einem Schäfer am Zaun: "Der Wolf frisst kein Gras". Der Wolf wird auch nur die Nähe des Menschen meiden, wenn es hin und wieder Gegenwehr gibt. Sonst tanzt einem das intelligente Tier auf der Nase rum - das weiß jeder Hundebesitzer.
    Die Großstädter halten sich ja offenbar gern einen Waschbären auf dem Dachboden - wir auf dem Land mögen das nicht so sehr. Aber diese Amtssprache wieder: Was zum Teufel ist ein "schadhafter Wolf"? Es gab wohl mal einen Dreibeinigen - war der auch schadhaft?

  12. 8.

    Blabla.
    Hätten die Tierhalter Schutzkonzepte umgesetzt, anstatt immer abschießen zu lassen, weil das der bequeme Weg ist, wäre das nicht passiert. Ich brtrauere den Tod des Wolfs genauso wie den der gerissenen Tiere wegen der Kurzsichtigkeit ihrer Halter.
    Ihr Geschrei sollten Sie sinnvoller für Wolf und Nutztier aufwenden.

  13. 7.

    Ich finde es nicht in Ordnung das man die falschen Wölfe abschließt. Habe selber einen Hund und lasse ihn im Wald nicht frei laufen . Die Wölfe gehören meines Erachtens nicht abgeschossen sondern mehr Geld für Herdenschutzhunden mit guter Ausbildung ausgegeben wird. In anderen Ländern geht es ja auch mit Wölfen zu leben .

  14. 6.

    Wölfe reden nicht. Sie riechen den mitgebrachten Fraß und die Ausscheidungen. Wenn Schaf in der Wolfslosung ist, riecht das ein anderer Wolf. Es interessiert nicht, wie das Schaf gerissen wurde sondern dass es gerissen wurde.
    Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass Wölfe sich beim Jagen und Reißen zusehen.
    Den Wolf in eine kaputte Kulturlandschaft zu setzen war unüberlegt. Fast so unüberlegt wie die planlose Umwidmung der Friedrichstraße.

  15. 5.

    1 (ein) Wolf geschossen, 900 bestätigte leben in Brandenburg, Dunkelziffer unbekannt und die Welt steht Kopf.
    "65 Nutztiere getötet und 23 Tiere verletzt. Elf Tiere seien nach Übergriffen verschollen" Was sagen denn die "Tierschützer" dazu?
    Es ist ein "Problemwolf" Dem Tier ist es mehrfach gelungen..... (selber weiterlesen!)
    Ich bin auch nicht fürs "abballern", aber manche Dinge sind eben notwendig, zum Schutz der Nutztiere und des Menschen!

  16. 4.

    Irgendwie nett, dass um den Wolf getrauert wird.
    Verschwendet mal jemand einen Gedanken an die 65 getöteten Tiere, die 23 verletzten Tiere und die 11 verschollenen Tiere? Was ist mit deren Leid, dem Stress, den Qualen? Oder ist es neuerdings artgerecht, dass umsorgte Haustiere (und dazu gehören Schafe, Ziegen, Rinder, Lama, Alpaka) gerissen, grausam verstümmelt und zum Sterben liegengelassen werden? Bestimmt waren nicht alle dieser Tiere "sowieso für den Kochtopf gedacht" wie gern argumentiert wird.
    Ich finde es schlimm, wie da mit zweierlei Maß gemessen wird. Mein Mitgefühl für die Haustiere und ihre Halter.
    Ein Wolf, der die geforderten Schutzmaßnahmen überwindet, wird völlig zu recht "entnommen", was allerdings auch so ein euphemistischer Begriff ist. Und mangels Kennzeichnungsmöglichkeit ist es auch schwierig, vorher zu sehen, ob es der "richtige" Wolf war. Auffällige Wölfe müssen bejagt werden können, da sie ihr Verhalten an den Nachwuchs weiter geben.

  17. 3.

    Genau so war es zu erwarten mit der Freigabe von Abschüssen. Erst ballern, dann prüfen.

  18. 2.

    „ Nun werde geprüft, ob es sich tatsächlich um den "schadhaften Wolf GW1339m" handelt.“
    Gute Idee, erst schießen und dann prüfen, ob es der Bösewicht ist.

  19. 1.

    Run free....
    Es ist der Mensch, der das Problem ist.

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