BTU und Klinikum Niederlausitz - Corona-Studie soll zeigen, wie lange Antikörper nachweisbar sind

Di 14.07.20 | 12:39 Uhr
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Symbolbild: Eine Mitarbeiterin des Tübinger Humangenetik-Labors CeGaT hat ein Blutentahmeröhrchen mit Blut für einen Corona-Antikörper-Test in der Hand. (Quelle: dpa/Marijan Murat)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.07.20 | Josefine Jahn | Bild: dpa/Marijan Murat

Am Klinikum Niederlausitz in Senftenberg hat eine großangelegte Corona-Antikörperstudie begonnen: 180 Klinikmitarbeiter haben sich dafür freiwillig gemeldet. Die Studie soll zeigen, wie lange Corona-Antikörper im Blut überhaupt nachweisbar sind.

Am Klinikum Niederlausitz in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) hat am Dienstag eine Langzeitstudie zu Corona-Antikörpern begonnen. 180 Mitarbeiter des Klinikums haben sich dafür freiwillig gemeldet. Mit der Studie erhoffen sich das Klinikum und die beteiligte Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) Erkenntnisse darüber, wie lange Corona-Antikörper im Blut nachweisbar sind.

Krankenhausbelegschaft als Bevölkerungsquerschnitt

Den 180 Freiwilligen wird während der Studie einmal pro Monat Blut abgenommen, um es auf mögliche Corona-Antikörper zu testen. Die erste Probandin ist Charlotte Loch, Pflegefachleiterin am Klinikum in Senftenberg. Sie hatte in den letzten Monaten merhfach Kontakt zu Covid-19-Patienten. "Kann ja sein, dass man es unbemerkt durchgemacht hat, die Krankheit", sagt sie. Sie und ihre Kolleginnen hätten zwar grundsätzlich mit Vollschutz an den Patienten gearbeitet, für sie wäre es aber dennoch eine "mentale Sicherheit" sollte sich herausstellen, dass sie bereits Antikörper gebildet hat.

Die Studie ist bis zum Jahresende angelegt. Zwei Dinge sollen mit ihr überprüft werden, sagt der Leiter der Studie im Klinikum, Heinz-Detlef Gremmels. "Wir sind als Krankenhaus Teil der Gesamtbevölkerung hier in der Niederlausitz. Wir wollen erstmal einen Querschnitt erfassen über alle Mitarbeiter: Wie ist das Virus hier in der Region schon angekommen, welche Mitarbeiter hatten Kontakt und haben einen positiven Antikörpernachweis", so Gremmels.

Außerdem wollen die Forscher herausfinden, wie lange die Antikörper im menschlichen Körper bestehen und wie lange ein Mensch gegen das Virus immun ist.

"Hepatitis hat fast 20 Jahre in der Aufklärung gebraucht"

Bisher Erforschtes soll dabei immer wieder mit anderen Forschungsergebnissen abgeglichen werden. Die Arbeit ist mühsam und braucht Zeit, erklärt Gremmels. "Wir haben jetzt ein halbes Jahr Corona hinter uns. In dieser Zeit haben wir eine Menge neue Erkenntnisse gewonnen über dieses Virus. Ein Vergleich dazu: Hepatitis B hat fast 20 Jahre in der Aufklärung gebraucht", sagt er. In einem Jahr sei dieser Stand auch beim Coronavirus zu erreichen, erklärt Gremmels weiter.

Im besten Fall tragen die Ergebnisse der Studie zur Entwicklung eines Impfstoffes bei, so die Hoffnung der Wissenschaftler.

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2 Kommentare

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  1. 2.

    Lieber Detlef Müller,
    genau - solange Antikörper sich im menschlichen Körper befinden, sind sie auch nachweisbar. Nur, wie lange sich die Antikörper halten, ist noch nicht bekannt und soll herausgefunden werden.

  2. 1.

    Sollten Antikörper nicht so lange nachweisbar sein wie Sie im Körper sind ?

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