Corona-Neuinfektionen - Cottbus steuert auf Risikogebiet-Marke zu

Mo 12.10.20 | 15:21 Uhr
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Das Rathaus in Cottbus (Foto: rbb/Schneider)
Video: Brandenburg aktuell | 12.10.2020 | Sascha Erler | Bild: rbb/Schneider

Täglich steigt in der knapp 100.000 Einwohner zählenden Stadt Cottbus die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen. Aktuell liegt der Inzidenzwert bei 40. Am Thiem-Klinikum wird bis Ende der Woche nun die komlette Belegschaft getestet.

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Cottbuser steigt weiter an. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche gerechnet, liegt mittlerweile bei 40.

Seit Sonntag sind sieben neue Fälle bekannt geworden, teilt die Cottbuser Stadtverwaltung mit. Es handele sich überwiegend um Kontaktpersonen zu bereits bekannten positiven Fällen, heißt es in der Presseinformation.

Aktuell befinden sich in Cottbus 300 Personen in häuslicher Quarantäne. Die Stadt geht davon aus, dass am Montag weitere Fälle dazukommen werden. Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf über 50 steigen, wäre Cottbus ein Corona-Risikogebiet. Stadtsprecher Jan Glossmann sagte dem rbb zur aktuellen Entwicklung: "Wir müssen jetzt abwarten und sehen, wie sich die Situation weiterentwickelt. Man kann nicht spekulieren, ob und wann die 50er-Grenze erreicht wird. Wenn das passiert, dann regelt die geltende Verordnung alles weitere."

Seit Erreichen der Inzidenzzahl 35 am Wochenende gelten in Cottbus verschärfte Maßnahmen. So muss ab sofort ein Mund-Nasen-Schutz in Büros und Verwaltungsgebäuden getragen werden. Bei Feiern in Privaträumen dürfen nicht mehr als 25 Menschen zeitgleich zusammenkommen. In öffentlichen oder angemieteten Räumen liegt die Beschränkung bei 50 Personen.

Carl-Thiem-Klinikum startet Test unter allen Mitarbeitern

Am Carl-Thiem-Klinikum (CTK) sind aktuell 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Elf Schüler der Medizinischen Schule sind ebenfalls betroffen. Ein Patient ist während seines Krankenhausaufenthalts an Covid-19 erkrankt. Die Ursachensuche läuft. Ein weiterer Corona-Patient wird derzeit im Carl-Thiem-Klinikum behandelt.

Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, befinden sich derzeit 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CTK in Quarantäne. Hinzu kommen vier Lehrer und 62 Schüler der Medizinischen Schule, die bis Freitag geschlossen bleibt.

Das Cottbuser Klinikum startet nun einen groß angelegten Corona-Test unter seinen Beschäftigten. Alle rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auf das Virus getestet. Das sagte CTK-Chef Götz Brodermann rbb|24 am Montag.

Zudem würden auch weiterhin alle Patienten im Krankenhaus getestet, sagte Brodermann. Nach seinen Worten mache die allgemeine epidemiologische Situation die Tets unter allen Beschäftigten notwendig. Sie bildeten zudem einen Querschnitt der Bevölkerung und eventuell könne man auf diesem Weg weitere bisher unbekannte Infektionen ermitteln.

Abteilungen öffnen wieder - keine geplanten Operationen

Seit Montag sind zumindest alle Ambulanzen, MVZ-Praxen und Tageskliniken des CTK wieder geöffnet, teilte das Klinikum mit. Auch das Sozialpädiatrische Zentrum bietet wieder Sprechstunden an. Geplante Operationen finden bis einschließlich Freitag aber nicht statt. Notfälle und Tumorpatienten werden dagegen weiterhin behandelt. Auch die Geburtshilfe läuft weiter.

Das Besuchsverbot bleibt bis auf Weiteres bestehen.

9 Kommentare

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  1. 9.

    Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass es mehr kranke Menschen gibt,als du dir vorstellen magst? Wieviele Menschen in Cottbus leiden unter einer chronischen Krankheit,die es unmöglich macht,einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen?Nenne doch mal Fakten,statt Wutbürgertum und "Hexenjagd" zu proklamieren!
    Bist du auch dafür, all die Menschen hart zu bestrafen, die ihre Maske nicht gemäß der Verordnung anwenden und dann, obwohl es untersagt ist, den Abstand auf unter 1,5 m verkürzen?Wenn wir jene Menschen dazunehmen, welche die Maske nach dem Abnehmen erneut aufsetzen oder zu lang tragen,nicht die Hände waschen,Einmalmasken mehrfach verwenden, auf die Innenfläche oder Front fassen, sie am Arm oder unter dem Kinn tragen oder die Maske bis knapp unter die Nase ziehen,wären ca. 70-90 % aller Bürger bestrafbar! Das gefährdet zum Teil mehr,als keine Maske zu tragen und dafür auf Abstand und Hygiene zu achten,besonders wenn eine Maske nicht geht!So wie du denken Solidare?Klingt falsch!

  2. 8.

    Nicht nur in Lokalen, bei Bäckerei und Baumärkten, sowie in Kaufhäusern gehen viele ohne Mundschutz.
    Besitzer oder Betreiber müssen auf die Einhaltung der Massnahmen in Verantwortung genommen werden.
    Schon beim ersten Verstoß müssen sie hart bestraft werden .
    Keine Desinfektionmittel bei den Eingängen oder Toiletten in Gaststätten.
    Es wird gespart , am falschen Ende.
    Kontrolle der Einhaltung von Coronamassnahmen ist in Cottbus ein Witz.
    Hinweisschild mit Verhaltensregeln sind
    Mangelware geworden. Sie wurden entfernt, Warum?
    Wer hat Verantwortung in Cottbus ?
    Der Bürgermeister natürlich , und den hört und sieht man nicht.

  3. 7.

    :D
    Es hilft nur noch ein Anti-Coronischer-Schutzwall.....

  4. 6.

    Ich hoffe, dass Cottbus die Zahlen schneller wieder in den Griff bekommen wird als Berlin, allein schon aufgrund der geringeren Größe der Stadt.

    @Eve:
    Hatten Sie nicht bis vor kurzem hier mehrfach geschrieben, dass man sich im Freien überhaupt nicht anstecken kann?
    Das war doch wohl hoffentlich keine Fehleinschätzung, ich hatte mich darauf verlassen...

  5. 5.

    Da hast du recht. Man konnte auch den Urlaub in diesem Jahr mal Ausfall lassen, es hätte nicht geschadet

  6. 4.

    Das liegt bestimmt an dem Partypeople und Demos in Berlin, die sind überhaupt für die ganzen hohen Infektionszahlen weltweit verantwortlich.

  7. 3.

    Zum Thema Beherbergungsverbot:Meine Tochter hat heute im Wohnheim gesagt bekommen, dass alle Schüler aus Risikogebieten am Freitag nicht nach Hause fahren können. Sollte doch jemand fahren, darf er am Montag wieder zum Unterricht kommen, aber nicht mehr im Wohnheim übernachten. Das heißt, täglich an-und abreisen. Früh aus dem Risikogebiet raus ins schöne Brandenburg und nachmittags zurück ins Corona - Gebiet. Kann mir mal jemand die Logik erklären?

  8. 2.

    Vieleicht ändert dann Brandenburg seine Meinung zum Beherbergungsverbot wenn es auch mal die eigenen Bürger betrifft. Über andere zu entscheiden ist immer leicht.

  9. 1.

    Wem wundert es denn?Ich habe das schon seit ca. 4 Monaten prophezeit.Die Lockerungen kamen viel zu früh.In Lokalen (Namen möchte ich nicht nennen) saßen Gäste dicht bei dicht....das Gesundheitsamt kümmerte sich trotz mehrfacher Meldung um nichts.In Straßenbahn und Bus, Menschen dicht an dicht.Was soll da der Mund/Nasenschutz bezwecken?Aber meiner Meinung nach ist der Profit für manche Lokale und Gaststätten wichtiger als die Gesundheit.

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