Inzidenzwert erstmals über 50 - Spree-Neiße jetzt auch Corona-Risikogebiet

Mi 21.10.20 | 10:23 Uhr
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Schild des Landkreies Spree-Neiße (Foto: rbb/Schneider)
Video: Brandenburg Aktuell | 21.10.2020 | Phillipp Manske | Bild: rbb/Martin Schneider

Der Landkreis Spree-Neiße hat am Mittwoch erstmals den Inzidenzwert von 50 überschritten. Damit gilt der Kreis jetzt nach der Stadt Cottbus als zweites Risikogebiet in Brandenburg. Dadurch treten ab sofort auch deutlich schärfere Schutzmaßnahmen in Kraft.

Im Landkreis Spree-Neiße ist erstmals die kritische Marke von 50 neuen Corona-Fällen innerhalb einer Woche überschritten worden. Wie die Kreisverwaltung am Mittwoch bekannt gab, liegt er jetzt bei 50,1 [lkspn.de].

Die meisten Corona-Infektionen im Landkreis Spree-Neiße werden derzeit aus den Städten Forst, Spremberg und Drebkau gemeldet.

Mit dem Überschreiten des Inzidenzwertes von 50 zählt der Landkreis nun, genauso wie die Stadt Cottbus, als Risikogebiet.

Schutzmaßnahmen werden weiter verschärft

Schon seit einigen Tagen galten im Spree-Neiße-Kreis wegen der steigenden Infektionszahlen Beschränkungen, zum Beispiel bei privaten Feiern. Diese wurden jetzt noch einmal deutlich verschärft.

So dürfen an privaten Feien maximal zehn Personen teilnehmen. In öffentlichen oder angemieteten Räumen ist die Personenanzahl ab sofort auf 25 begrenzt.

Zudem müssen in Büros und Verwaltungen Mund-und-Nasen-Schutzmasken getragen werden.

Sollte es weitere Einschränkungen geben, informiert der Landkreis darüber in einem Liveticker [lkspn.de] auf seiner Internetseite.

Cottbus bleibt Corona-Hotspot

In Cottbus ist die Zahl der Neuinfektionen binnen der letzten 24 Stunden um 13 Fälle gestiegen. Der Inzidenzwert lag am Mittwoch bei 98, wie das Rathaus in einer Pressemitteilung bekanntgab [cottbus.de].

Schon seit dem Wochenende gelten in Cottbus wegen der hohen Ansteckungsrate verschärfte Schutzmaßnahmen.

So muss auch in Fußgängerzonen, wie der Sprem, eine Mund- und Nasenschutzmaske getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann. Zudem wurde für Gaststätten eine Sperrstunde ab 23 Uhr verhängt und bis morgens sechs Uhr darf auch nirgends Alkohol verkauft werden.

Hinweis: Beim Inzidenzwert kann es zu Abweichungen mit den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) kommen, da die Landkreise eigene, aktuellere Zahlen veröffentlichen, auf die auch das Gesundheitsministerium des Landes Brandenburg bei seinen Auskünften zurückgreift.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.10.2020, 9:30 Uhr

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12 Kommentare

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  1. 12.

    Die Infektionszahlen steigen. Die Bevölkerung wird dafür verantwortlich gemacht, was letztendlich auch stimmt. Aber es gibt noch eine Ursache: nicht geahndete Verstöße.
    Meine Frau wurde vor Monaten Opfer eines vorsätzlichen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz (EindVO), dem sie schutz- und wehrlos ausgeliefert war. Eine beim zuständigen Ordnungsamt gestellte Anzeige wurde nicht bearbeitet. Eine beim Gesundheitsamt des Landkreises gestellte Anzeige wurde nach vielen Wochen mit einem (gefälschten) Bescheid geschlossen (inzwischen Strafanzeige). Auf an das MSGIV (Nonnemacher) gerichtete Beschwerden ließ sie mitteilen, dass man keinen Handlungsbedarf sieht. Als Begründung gab ein Beauftragter an, dass ja nichts passiert ist (im Sinne von wir leben doch noch). Eine deshalb vor Wochen an Woidke gerichtete Beschwerde wurde bis heute nicht beantwortet.
    Was sollte man jetzt unternehmen? Wir haben die regierungsbildenden u.a. Fraktionen angeschrieben, ebenfalls ohne Reaktio

  2. 11.

    Jetzt gibt's also auch schon verschwörungstheoretiker und Covideoten auf der "guten" Seite, mann mann mann das wird immer abstruser.

  3. 9.

    Alles null Problemu. Der Pole sagt nie ma problemu! Ein Cocktail aus einer Prise Braunkohle mit etwas sulfalhaltigem Wasser in Wodka aufgelöst und man ist gleich wieder gesund.

  4. 8.

    Na ja, es geht ja noch weiter. Wir vergleichen ab und an die Zahlen auf der Seite unseres Landkreises mit denen des Ministeriums in Potsdam. Von Übereinstimmung kann keine Rede sein.
    Viel schlimmer ist aber etwas ganz anderes. Man reduziert alles auf Zahlen, auch die Nonnemacher. Es geht aber um Menschen. Es kümmert sich niemand um die Menschen der Hochrisikogruppen, die bei einer Infektion mit hoher Sicherheit sterben werden. Gerade einmal 10% sind in Altenheimen und was macht der Rest?

  5. 7.

    "...Ich kann doch nicht in jedem Landkreis anfangen zu suchen ob er intern vielleicht doch schon Risikogebiet ist...." Brauchen sie auch nicht, da in Brandenburg Verstöße sowieso nicht geahndet werden, nicht mal wenn sie jemand aus 10cm-Entfernung anpustet. Das MSGIV macht den Deckel drauf. Spart Arbeit. Das ist keine Unterstellung sondern tatsache.

  6. 6.

    Beim Beherbergungsverbot war schon wichtig ob meine Region aktuelle Risikogebiet ist oder nicht und auch bei einem Corona-Test wegen Rückkehr aus Risikogebiet ist entscheidend ob das Gebiet schon bei meiner Hinreise ein Risikogebiet war. In diesem Fall darf der Test selbst gezahlt werden.
    Im Grunde auch egal was mein Fall angeht.
    Viel Schlimmer ist, dass die „offiziellen“ Zahlen vom RKI einfach nicht zu den „offiziellen“ Zahlen Vorort passen und da Verschiebungen von fast einer Woche einfach nicht sein dürfen. Im Fall von Cottbus dauerte es fast eine Woche!
    Bisher ging ich davon aus, dass das RKI verbindlich Risikogebiete ausweist. Dem scheint aber absolut nicht so zu sein.

  7. 5.

    Als "...als berufsbedingt Reisender..." waren sie doch schon immer ausbenommen, zumindest ist mir nicht bekannt, dass es einen Hinderungsgrund für eine Übernachtung geben dürfte.

  8. 4.

    Vielen Dank für diesen Hinweis.
    Das macht die Situation ja nur noch absurder. Viele private Medien stürzen sich ja nur auf die RKI Daten und auch die Tagesschau nutzt deren Angaben und berichtet über die Anzahl der Risikogebiete. Wenn am Ende dann jedes Bundesland eh eigene aktuellere und letztendlich verbindliche Zahlen für die Maßnahmen Vorort ausgibt, dann müssten diese doch für deutschlandweite Berichterstattung zusammengetragen genutzt werden.
    Es fördert in der aktuellen Lage nicht gerade das Vertrauen in die Medien, wenn man in einem Risikogebiet lebt und die Region in den Karten keines sein soll.

  9. 3.

    In einem anderen Beitrag hatte ich am 17.10. geschrieben, dass Brandenburg in 10 Tagen rot ist - tiefrot auf der Coronakarte.
    Heute ist Tag 4 und es geht weiter.

  10. 2.

    Die Umgangsverordnung wurde geändert (Fünfte Verordnung zur Änderung der SARS-CoV-2-Umgangsverordnung vom 20.10.2020). Nach dem neuen §5 Abs.5 ist die Zahl des LAVG Brandenburgs nur noch maßgeblich, die Zahlen des RKI spielen damit im Land Brandenburg keine Rolle mehr. Geänderte Fassung: https://www.landesrecht.brandenburg.de/dislservice/disl/dokumente/8828/dokument/14408

  11. 1.

    Und erneut die Bitte dass der rbb das Thema Zahlenwirrwarr beim RKI thematisiert.
    Seit heute ist Cottbus nun auch beim RKI Risikogebiet.
    SPN wird mit 27,3 angegeben.
    Welche übergeordnete Karte gilt denn für mich als berufsbedingt Reisender? Ich kann doch nicht in jedem Landkreis anfangen zu suchen ob er intern vielleicht doch schon Risikogebiet ist.

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