Corona-Auswirkungen - Südbrandenburger Handwerk bisher ohne Insolvenz

Fr 20.11.20 | 17:12 Uhr
Tischler bei der Arbeit, Foto: imago images/Kzenon
Bild: imago images/Kzenon

Bisher gibt es keinen Handwerksbetrieb in Südbrandenburg, der durch die Corona-Pandemie pleite gegangen ist. Dieses Fazit hat am Freitag der Hauptgeschäftsführer der Cottbuser Handwerkskammer, Knut Deutscher, gezogen. Das hänge auch damit zusammen, dass das Insolvenzrecht noch bis Ende des Jahres ausgesetzt sei, so Deutscher. Der Mut, sich selbstständig zu machen, sei aber gegenüber den Vorjahren um sieben Prozent zurückgegangen. Das bereite ihm Sorge, sei aber auch in dieser Situation verständlich.

Die Pandemie habe deutliche Auswirkungen auf das regionale Handwerk. Betroffen seien vor allem die rund 600 Kosmetikbetriebe im Kammerbezirk. Sie hätten nicht verstanden, warum sie erneut schließen mussten. Er persönlich sei ebenfalls davon überzeugt, dass Kometikerinnen Meisterinnen der Desinfektion seien. Sie hätten deshalb analog zu den Friseurbetrieben weiter arbeiten können.

Betrofffen seien beispielsweise auch Wäschereien, die als Auftraggeber Hotels und Gastätten im Spreewald haben. Mit deren Schließung würden auch hier die Aufträge wegfallen.

Schulen müssen geöffnet bleiben

Durch die Verunsicherung seien viele Menschen nicht mehr bereit, Geld für gute Handwerksleistungen auszugeben.

Mit Blick auf das Bund-Länder-Treffen, bei dem am Mittwoch weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen werden sollen, machte Deutscher deutlich, dass wirtschaftliche Aktivitäten weiter beibehalten werden sollten. Die Handwerkskammer unterstütze die Initiative unter anderem des Einzelhandesverbandes für eine Sonntagsöffnung im Dezember. Damit könnte das Kaufgeschehen entzerrt werden.

Wichtig sei, dass Schulen und Kindergärten weiter geöffnet bleiben. Handwerk brauche Mitarbeiter, schon jetzt gebe es Einschränkungen in den Betrieben durch Quarantäneregelungen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.11.2020, 15.30 Uhr

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