Covid-19-Patienten - Intensivbetten im Klinikum Niederlausitz zeitweise voll belegt

Mi 04.11.20 | 15:22 Uhr
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Eine Krankenpflegerin schiebt im Klinikum Niederlausitz ein Krankenbett durch den Flur (Bild: Brandenburg aktuell)
Video: Brandenburg Aktuell | 04.11.2020 | Phillipp Manske | Bild: Brandenburg aktuell

Im Brandenburger Klinikum Niederlausitz waren zwischenzeitlich alle Intensivbetten belegt, viele davon mit Covid-19-Patienten. Das Krankenhaus will mehr Betten einrichten. Allerdings fehlt Personal.

Am Klinikum Niederlausitz (Oberspreewald-Lausitz) waren zeitweise alle zur Verfügung stehenden zehn Intensivbetten belegt, ein Großteil davon mit Covid-Patienten, bestätigte eine Klinik-Sprecherin dem rbb am Mittwochmorgen Zahlen aus dem DIVI-Intensivregister [intensivregister.de]. Es handelte sich um die einzige Klinik in Brandenburg, deren Intensivbetten ausgelastet waren. Am Mittwochmittag betonte die Klinik, dass sich die Lage bereits wieder geändert hat.

Aufstockung der Betten geplant

"Die Anzahl der belegten Betten ändert sich dynamisch, Stand jetzt sind zwei Intensivbetten frei", erklärte Geschäftsführer Tobias Vaasen am Mittwochmittag. "Wir verzeichnen ein hohes Aufkommen an akutkranken Patienten in der Notaufnahme und in den High-Care-Bereichen. Die Meldungen des DIVI-Registers zeigen jeweils eine Momentaufnahme."

Demnach werden am Klinikum Niederlausitz in Senftenberg insgesamt acht Patienten auf der Intensivstation behandelt, vier davon mit Covid-19. Zeitweise waren alle zehn Betten belegt, acht mit Covid-19-Patienten.

Es werde daran gearbeitet, die Zahl der Betten aufzustocken, erklärt Vaasen auf rbb-Anfrage. Sollten mehr Betten benötigt werden, können Patienten, die eine Intensivbehandlung benötigen, gegebenenfalls an andere Krankenhäuser verwiesen werden. "Wir haben noch niemanden verlegt und planen das auch nicht", sagte Vaasen.

"Wir schalten gerade zurück in diesen Krisenmodus"

"Wir bereiten uns aktuell mit Hochdruck auf mehr Covid-19-Patienten vor und können bis zu 35 Betten für intensivpflichtige Patienten bereitstellen", so Vaasen. Alle technischen Voraussetzungen dafür seien durch das Krisenmanagement im Frühjahr vorhanden. Im Moment stünden laut Vaasen aber noch nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung. "Richtig ist, dass aufgrund des hohen Patientendurchlaufs zur Zeit eine sehr hohe Belastung des medizinischen Personals in den Notaufnahmen und in den High-Care-Bereichen herrscht."

Um Mitarbeiter auf der Intensivstation einzusetzen, müsse das Klinikum "Kapazitäten in anderen Fachbereichen reduzieren, indem wir geplante Behandlungen verschieben und intern umstrukturieren", sagte Vaasen. "Wir schalten gerade zurück in diesen Krisenmodus, um die medizinische Versorgung für die Region aufrechterhalten zu können."

In den nächsten Tagen werden laut Vaasen weitere Bettenkapazitäten zur Verfügung stehen, mit denen die Versorgung weiter sichergestellt werden könne. "Wir passen die Bettenzahl entsprechend des Bedarfs und des Anstieges der Fallzahlen an."

Mehr freie Betten mit "wirtschaftlichem Risiko verbunden"

Allerdings gebe es im Gegensatz zum Frühjahr kein Geld mehr für die Krankenhäuser, wenn sie Betten freihalten. "Die vorsorgliche Erweiterung von Intensivkapazitäten ist für uns mit einem wirtschaftlichen Risiko verbunden, da die Freihaltepauschalen am 30. September ausgelaufen sind und von der Politik nicht verlängert wurden", erklärte Vaasen.

Der Geschäftsführer betonte jedoch, dass wirtschaftliche Aspekte hinter der akuten Krankenversorgung zurückstehen müssen. Allerdings dürfe es "unsere Liquidität nicht gefährden, wenn wir jederzeit aufnahmefähig für Covid-19-Patienten bleiben wollen". Nach Ansicht des Klinikums brauche es Maßnahmen, um Krankenhäuser dabei zu unterstützen.

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19 Kommentare

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  1. 19.

    "sie können den bürgern leider, leider nicht vorschreiben was sie über die maßnahmen, oder covid allgemein, denken."

    Wenn die endlich mal denken würden! Doch das macht das Gros leider nicht, sondern höchstens von 12 bis mittags!

  2. 18.

    Solche Nachrichten, die bei Menschen, die sowieso schon sehr viel Angst haben, schlimme Auswirkungen haben können, finde ich völlig unpassend! Sind wir nun ein Deutschland oder nicht! Es kann doch kein Problem sein, mal über den Tellerrand zu schauen und schwerkranke Patienten in andere Krankenhäuser zu bringen, wo genug Kapazitäten vorhanden sind!

  3. 17.

    Ach was! Die an Grippe schwer Erkrankten wurden bisher mit einer Lungenentzündung sich selbst überlassen und sind erstickt? Woher haben Sie denn diese Räuberpistole?

  4. 16.

    Die Probleme mit der Überlastung der Intensivstationen haben mit Corona nur sehr bedingt etwas zu tun. Diese Probleme sind nämlich schon seit längerem bekannt: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Immer-mehr-Intensivstationen-ueberlastet-,intensivpflege106.html (Datum 11.2.20) A

  5. 15.

    mimimi "Was muss denn noch alles passieren, damit die Bürger, die durch ihr rücksichtsloses und egoistisches Betragen fleißig zu dieser dramatischen Entwicklung beigetragen haben, endlich zur Vernunft kommen?" ach frank, was wollen sie denn noch? der "lockdown light" ist doch nun da. wir sind ja alle jetzt quasi gezwungen die füße stillzuhalten, solange der andauert. das mit dem zur vernunft kommen ist halt so eine sache...sie können den bürgern leider, leider nicht vorschreiben was sie über die maßnahmen, oder covid allgemein, denken. ärgerlich, was? :P

  6. 14.

    Für jahrelange Grippetoten hatte man auch keine Intensiv-Betten. Alles Aktionismus.

  7. 13.

    Also ich weiss ja nicht, wo Sie wohnen.
    In unserem Landkreis sind z.Zt. etliche Kitas betroffen und auch schon geschlossen bzw. eingeschlossen.

  8. 12.

    Wo bitte schön sind denn die Schulen Hotspots??! Das ist aus noch nicht einem Artikel hervorgegangen. Und in meinem ganzen Umfeld ist mir nicht eine einzige Schule bekannt die das ist. Außerdem gibt es ja noch die ganz normalen Erkältungskrankheiten die jedes Jahr um diese Zeit vorherrschen und mal mehr oder weniger in Kinder betreffen.

  9. 11.

    Man kann auch einfach mal ins Helios Berlin-Buch schauen ... da sind noch ganze 6 Intensivbettchen frei!
    Ich frage mich ernsthaft, wie lange diese in diesem Einzugsgebiet noch ausreichend sind!?!?!?!?

    Lockdown ist mehr als überfällig, auch wenns euch nicht gefällt ... das fliegt uns sonst reichlich um die Ohren!

  10. 10.

    Sie wagen es, angesichts der sich zuspitzenden Lage immer noch von Panikmache zu reden? Seit Wochen und Monaten wird vor diesem Szenario eindringlich gewarnt. Jetzt dauert es nicht mehr lange, wenn es so weitergeht, und wir haben die Triage: https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-intensivbetten-101.html

    Und das kommt noch erschwerend hinzu: https://www.n-tv.de/panorama/Mehr-junge-Menschen-schwer-an-Covid-erkrankt-article22144255.html

    Was muss denn noch alles passieren, damit die Bürger, die durch ihr rücksichtsloses und egoistisches Betragen fleißig zu dieser dramatischen Entwicklung beigetragen haben, endlich zur Vernunft kommen?

  11. 9.

    hier wird nichts relativiert. Aber Panikmache ist auch nicht richtig.Und geben Sie hier nicht immer anderen Menschen die Schuld. Ein sehr großer Teil der Bevölkerung hält sich dran. Sie sehen ja in anderen Ländern das noch strengere Regeln so gut wie nichts gebracht haben. Ich erwarte von der Bundesregierung Maßnahmen und Regeln wie man das nächste 3/4 Jahr und mehr übersteht und trotzdem Leben darf und muss. Mehr nicht !!!

  12. 8.

    Wenn Sie nur Grundlast tragen sollen sind Sie für eine Pandemie oder auch schon einer großen Grippewelle nicht ausgelegt. Aber eine Schlagzeile schreiben Intensiv ist voll. Das ist einfach kein Maßstab und verursacht nur Verunsicherung und Panikmache.

  13. 7.

    Cottbus, Kreisfreie Stadt Intensivbetten

    Anteil COVID-19 Betten (%): 10,66
    Betten frei: 20
    Betten belegt: 75
    Betten gesamt: 95
    Fälle COVID-19 aktuell: 8
    Fälle COVID-19 beatmet aktuell: 5
    Anteil COVID-19 beatmet aktuell (%): 62

  14. 6.

    Weil sich mehr Intensivbetten für kleine private Kliniken finanziell nicht rentabel ist. Daran ist das System Schuld mit den Fallpauschalen der GVK und wenn es zuviel Patienten mit komplizierten Krankheiten sind werden diese nach Cottbus oder Potsdam verlegt, diese kleinen Krankenhäuser sollen nur Grundlast tragen.

  15. 5.

    Aber lasst ruhig weiter die Schulen offen, wann begreift man es endlich das die Schulen jetzt die Hotspots werden.

  16. 4.

    Natürlich wird die Katastrophe wieder von irgendjemandem relativiert, war ja klar. Der Senat und die Klinik sind nun daran schuld. Echt unglaublich, was sich einige hier herausnehmen! Dass Teile der Bevölkerung einfach auf die Maßnahmen pfeifen, hat gewiss nichts mit unserer aktuellen Misere zu tun. Ganz bestimmt nicht!

  17. 3.

    wenn ich nur 10 Intensivbetten habe wovon 8 davon mit Corona liegen ist das keine Aussage. Im Gegenteil warum hat dieses Klinikum für so ein Einzugsgebiet nur 10 Intensivbetten ? Hat man die Jahre davor wieder alles zusammengespart ? Also einfach mal vorsichtig sein mit solchen Aussagen.

  18. 2.

    Lieber RBB, ich verstehe manchmal nicht Ihre Berichterstattung. Warum muss in der Titelüberschrift stehen, 80Prozent sind mit Covid 19 belegt, alle lesen nun diese Zahl und denken panisch. Aus dem Text heraus liest man denn, das es 10 ITS Betten gibt und diese sind mit 8 Patienten mit Covid 19 belegt, oder lese ich da was falsches? Ich lese gerne Ihre Berichte und aber bei diesen stellen sich wieder die Nackenhaare auf.. Einzugsgebiet Niederlausitz wieviele Einwohner? Bleiben Sie gesund...

  19. 1.

    Ich wusste es! Aber niemand wollte hier in den Kommentaren auf die Experten und mich hören! "Sind doch nur so wenige auf der Intensivstation und überhaupt kaum Infizierte. Von wegen exponentielles Wachstum, alles nur Panikmache der Leitmedien!" Und jetzt? Was sagt Ihr jetzt, Ihr Skeptiker, Verschwörungstheoretiker, Corona-Leugner und -Verharmloser? Oh, lasst mich raten: Alles nur ein Fake, oder? Die Patienten gibt es gar nicht oder sind nur Schauspieler. :D

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