Hohe Corona-Infektionszahlen - Hotspot Oberspreewald-Lausitz beschließt schärfere Corona-Maßnahmen

Do 03.12.20 | 20:51 Uhr
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Symbolbild - Eine Pflegerin betreut in einer Intensivstation einen Covid-Patienten. (Bild: dpa/Jens Büttner)
Video: Brandenburg Aktuell | 03.12.2020 | Phillipp Manske | Bild: dpa/Jens Büttner

Im Süden Brandenburgs sind die Corona-Infektionszahlen nach wie vor am höchsten. Schwerpunkt ist der Kreis Oberspreewald-Lausitz. Sein Landrat reagiert mit einer Verfügung auf die kritische Lage.

Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz hat als Corona-Hotspot Brandenburgs auf die steigenden Infektionszahlen reagiert und schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen [osl-online.de]. Sie bedeuten eine deutliche Einschränkung des öffentlichen Lebens und betreffen den Schulbetrieb genauso wie das Besuchsrecht in Pflegeheimen. So gilt ab Montag eine Maskenpflicht für Schüler ab der ersten Klasse in Gebäuden, Sportunterricht ist verboten. Für die älteren Schüler gibt es einen Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht. Bewohner von Pflegeheimen dürfen nur von einer Person am Tag für eine Stunde besucht werden. Bestattungen können nur noch im engsten Familienkreis stattfinden. In der Öffentlichkeit gilt ein Alkoholverbot.

Warnung vor Kollaps des Gesundheitssystems

Es müsse gehandelt werden, so Landrat Siegurt Heinze (parteilos), sonst kollabiere das Gesundheitssystem und damit gegebenenfalls das öffentliche Leben. Das Krankenhaus komme bereits an seine Kapazitätsgrenze. Der Leiter des Zentrums für Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Niederlausitz, Volkmar Hanisch, schilderte eine angespannte Situation für die Mitarbeiter. Beim Personal komme das kommunale Klinikum an den Rand der Kapazitäten, sagte der Chefarzt. Das Krankenhaus hatte am Dienstag eine komplette Station für Covid-Patienten umgebaut.

Gesundheitsdezernent Alexander Erbert (CDU) sagte dem rbb am Donnerstag: "Wir müssen sehr schnell dafür sorgen, dass wir die Infektionszahlen deutlich und spürbar nach unten bekommen."

Der Virologe Frank Hufert von der Medizinischen Hochschule Brandenburg kritisierte die neuen Regeln im Landkreis als viel zu lasch. "Wenn man so etwas regeln will, dann muss man einen Voll-Lockdown machen, ich denke bis Mitte Januar", sagte er Brandenburg aktuell.

Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen auf 100.000 Einwohner berechnet liegt im Oberspreewald-Lausitz-Kreis aktuell bei 332.

Einschränkungen auch in Spree-Neiße und Cottbus

Das ist der höchste Inzidenzwert in ganz Brandenburg. Aber auch in Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße werden ab Montag zusätzliche Regeln gelten, um die Corona-Zahlen zu senken. Das kündigte am Donnerstag Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an.

Genau wie beim Oberspreewald-Lausitz-Kreis handele es sich um Corona-Hotspots mit hohen Inzidenzwerten von 200. Deshalb werde es Wechselunterricht in den Schulen geben, die Klassengrößen müssten reduziert werden. Es gehe generell darum die sozialen Kontakte zu beschränken. In allen drei Bereichen gebe es eine schwierige Situation. Wie eine Sprecherin des Landkreises Spree-Neiße sagte, werden die Einschränkungen nicht so hart wie im Oberspreewald-Lausitz-Kreis ausfallen. Sie werden am Freitag veröffentlicht.

Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 20.12.2020.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.12.2020, 14.30 Uhr

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19 Kommentare

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  1. 19.

    381,3 im Osl-Kreis!!!
    Werte verantwortliche Politiker!
    Wie lange wollt ihr denn noch warten?
    Ihr seid verpflichtet sofort und heute zu handeln und nicht irgendwann.
    Und bitte stellt nicht das Verbot vom Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit in den Vordergrund. Das ist aber auch sowas von an der Wirklichkeit vorbei.
    Sorgt endlich mit Hilfe des Ordnungsamtes und der Polizei dafür das die beschlossenen Gesetze zur Bekämpfung der Pandemie eingehalten werden.
    Lasst Maskenverweigerung nicht zu, wer erwischt wird muss zahlen. Die meisten Menschen merken erst am Geld das eine Sache ernst ist.
    Und wie gesagt Kontrollen, Kontrollen, Kontrollen! Jeden Tag überall auch am Wochenende.

  2. 18.

    Zitat Virologe Frank Hufert: "Wenn man so etwas regeln will, dann muss man einen Voll-Lockdown machen, ich denke bis Mitte Januar." Solch sinnvolle Maßnahmen werden leider nicht von allen mitgetragen.

  3. 17.

    Was nützen Regeln, deren Einhaltung nicht kontrolliert wird? Kaputt gespart und falsche Prioritäten zeugen von der gutenpolitischen Arbeit des Berliner Senats.

  4. 16.

    Und was ist mit querdenkenden Menschen, die sich schon ohne Genuss von Alkohol so verhalten, als gäbe es das Virus nicht?

  5. 15.

    Das sind keine stärkeren Maßnahmen das sind im besten Fall Placebos.
    Man verteilt Zuckerperlen und verkauft es uns als wirksames Heilmittel.
    Macht lieber das selbe wie im Frühjahr als diesen Kleckerkram.
    Lieber ein totaler, verlängerter Lockdown mit einem absehbaren Ende als diese Politik der Zuckerperlen.
    Ist nur mal so eben meine Meinung aber wovon soll ich denn eine Ahnung haben unsere Politiker machen das schon.

  6. 14.

    Aber hatte nicht Cottbus schon vor einiger Zeit verschärfte Maßnahmen erlassen? Könnte es sein, daß die Maßnahmen einfach nicht (oder großteils nicht) geeignet sind, eine effektive Epidemiekontrolle zu erreichen und man schleunigst über geeignetere Maßnahmen nachdenken sollte und nicht über die weitere Verschärfung ungeeigneter Maßnahmen?

  7. 13.

    Solange man nicht auch den Musikschulen verbietet, drinnen das Tanzen und Singen in Gruppen, ohne Masken und in Anwesenheit von Eltern durchzuführen, kann ich das nicht ernst nehmen.

  8. 12.

    Seien Sie etwas nachsichtig, mit starken Worten (noch besser mit Bildern) will man einfach mehr Aufmerksamkeit für seine Sache erreichen :-)
    Das lernt schon jeder Versicherungsvertreter !

  9. 11.

    Klar es könnte bestimmt bald das öffentliche System kollabieren, lol, mein Gott sehen die Leute alle zuviel zombiefilme oder wie kommt man auf so einen Stuss.

  10. 10.

    Hallo Reinhard, das wurde hier seitens des rbb24, trotz vieler Hinweise hier, noch nicht einmal nur ansatzweise beantwortet. Das würde bestimmt sehr viele wissen wollen.

  11. 9.

    Mich würde mal interessieren, was genau im Brief steht, ob sie generell keine Maske tragen müssen oder nur an bestimmten Orten nicht, wie z.B. hinter Einhausungen an der Kasse usw. .

  12. 8.

    Es gibt Untersuchungen über die Stadien der Alkoholwirkung und danach beginnt der Enthemmungs-und Euphorie Effekt bei Nichtabhängigen bereits bei 0.3 Promille, also weit vor dem Besoffensein.
    Und das ist viel gefährlicher, als wenn einer voll ist.

  13. 7.

    Ich verstehe immer noch nicht warum Supermarkmitarbeiter keine Maske tragen müssen.

    Ein Brief vom Senat sagt, sie müssen mal durchatmen....

    Mein Kind muss nun Maske tragen von 8-16 Uhr, Friseure ebenfalls ununterbrochen.....wir im Büro ohne Kundenkontakt auch....aber Verkäufer nicht

  14. 6.

    Wie wäre es wenn man endlich mal das alles schließt was nicht unbedingt benötigt wird, so wie man es am Anfang des Jahres gemacht hat. Man schaut im Kreis OSL und SPN seit Wochen den steigen Zahlen zu, und nun kommt ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Politiker, was denkt ihr euch eigentlich? Das hier alle besoffen auf der Straße hängen? Der Präsenz- und Distanzunterricht ist ja wohl schon seit Wochen überfällig, aber schauen wir ruhig zu wie eine nach der anderen Klasse infiziert wird! Ich freue mich schon auf den kompletten Lockdown, den der kommt ganz bestimmt!

  15. 5.

    Hm also in Berlin stehen eher Nachbarn, Freunde usw. zusammen und halten ein Schwätzchen, weil man sich draußen per Zufall getroffen hat. Naja wird bestimmt als nächstes verboten reden im öffentlichen Raum.

  16. 4.

    Hier steht nicht, ob die verhängten Verschärfungen aus Erkenntnissen der Kontaktnachverfolgung beruhen oder eher nur ein Bauchgefühl bedienen, indem man einfach bestehende Regeln verschärft in der Hoffnung, daß es dann mehr Wirkung hat.
    Sind der Redaktion genauere Erkenntnisse der Kontaktnachverfolgung von Infektionsketten der betroffenen Gesundheitsämter bekannt? Wie sieht es eigentlich mit evtl. Zusammenhängen mit den angrenzenden Gebieten in Sachsen aus bzw. mit Pendelverkehr nach Berlin? Gibt es Einträge durch Austasch mit dem angrenzenden Polen?

  17. 3.

    Das Virus ist bei Genuss von Alkohol nicht übertragbar, aber es soll Spezies geben wo bei Alkoholgenuss das Gehirn abgeschaltet wird, und das ist gefährlich.

  18. 2.

    Alkohol an öffentlichen Plätzen bedeutet fast immer Menschenansammlungen. Sehr selten stellt sich jemand allein auf die Straße und trinkt.

  19. 1.

    Ist das Virus nun durch Alkohol übertragbar oder sind dort so viele Leute besoffen das sie nicht mehr wissen was sie tun ?

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