Corona-Pandemie - Cottbuser Krankenhaus sucht mit Hilferuf nach Pflegekräften

Fr 11.12.20 | 17:16 Uhr
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Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, Quelle: rbb
Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus | Bild: rbb

Wegen Personalmangels durch die Corona-Pandemie bittet das Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum nun die Bevölkerung um Hilfe. Das Krankenhaus sucht zur Betreuung von Patienten kurzfristig Pflegepersonal.

Die Situation sei mittlerweile sehr ernst, heißt am Freitag vom Klinikum. Die Intensivstation sei mittlerweile eine reine Covid-Station. "Wir stoßen nicht nur bettenmäßig an Grenzen, sondern auch personell", sagt Pflegedirektorin Andrea Stewig-Nitschke.

"Froh über jede helfende Hand"

Auf der Intensivstation am CTK mit 24 Betten seien nun nur noch Corona-Intensivpatienten. Im Moment laufen Vorbereitungen, eine weitere Covid-Intensivstation zu eröffnen, weil "über Tage hinweg fast alle Betten belegt sind". Aus dem Klinikum mussten in den vergangenen Tagen bereits viele Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden.

Darüber hinaus gebe es noch die Intensivpatienten ohne eine Corona-Erkrankung. Außerdem sei zusätzlich das Pandemiehaus mit 60 Betten voll ausgelastet. Bisher konnte das Krankenhaus noch intern reagieren, indem zum Beispiel Personal umverteilt wurde. Doch "durch den ständigen Zulauf an Covid-Patienten, die zum Teil wirklich sehr schweren Krankheitsverläufe und deren sehr personalintensive Betreuung sind wir am Limit“, sagte Andrea Stewig-Nitschke.

Deshalb sucht das größte Krankenhaus Südbrandenburg nun ausgebildete Pflegekräfte, die das Personal unterstützen können. "Wir suchen Krankenschwestern im Ruhestand oder Kollegen, die noch im Erziehungsjahr sind und bereit sind, für eine gewisse Zeit auszuhelfen." Wo und wann die Freiwilligen dann eingesetzt werden, werde individuell abgestimmt, heißt es vom CTK. "Wir sind froh über jede helfende Hand“, betont die Pflegedirektorin. Wer helfen will, findet ein Kontaktformular auf der Internetseite der Klinik [ctk.de].

Zweite Lausitzer Krankenhaus, das um Hilfe bittet

Der CTK-Chef Götz Brodermann spricht von einer Ausnahmesituation. "Wir müssen jetzt handeln, um unsere Mitarbeiter in der Pflege vor einer absoluten Überlastung zu schützen." Es sei eine körperliche und emotional belastende Zeit. "Unsere Krankenhausseelsorger und das Team der Psychiatrie stehen dem Pflegepersonal zur Seite, aber bei körperlicher Erschöpfung können Sie auch kaum helfen“, sagt Brodermann.

Auch das Klinikum Niederlausitz mit seinen Standorten in Senftenberg und Lauchhammer (beides Oberspreewald-Lausitz) hatte vor rund einer Woche die Bevölkerung um Hilfe gebeten - mit großer Resonanz. Innerhalb weniger Tage hatten sich rund 100 Freiwillige gemeldet. Viele von ihnen hätten einen medizinischen Hintergrund, darunter Pflegekräfte und Rettungssanitäter, sagte eine Sprecherin am Montag: "Wir waren alle sehr berührt."

Steigende Corona-Zahlen

Der Süden Brandenburgs ist seit Wochen von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen. Im Kreis Oberspreewald-Lausitz hat am Freitag die 7-Tage-Inzidenz mit 465 einen neuen Höchststand erreicht. Das sind so viele Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner gerechnet, wie nirgendwo sonst in Brandenburg.

In dem Kreis gelten ab Montag, dem 14. Dezember, strengere Corona-Regeln. Auch die kreisfreie Stadt Cottbus hat am Freitag zusätzliche Regeln bekanntgegeben, um die Pandemie einzudämmen. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt hier bei 291.

Die Zahl neuer Corona-Ansteckungen in Brandenburg hat am Freitag einen weiteren Höchstwert erreicht: 972 neue Covid-19-Fälle wurden am Freitag innerhalb von 24 Stunden registriert.

Was Sie jetzt wissen müssen

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.12.2020, 15.30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Denkt man in diesem Zusammenhang an AfD Berndt kann einem nur noch das kot....kommen.
    Haltet durch !

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