Hohe Zahl an Corona-Patienten - Klinikum Cottbus stellt auf Notversorgung um
Im Carl-Thiem-Klinikum Cottbus hat sich in den vergangenen Tagen die Lage bei der Versorgung von Corona-Patienten deutlich zugespitzt. Jetzt sagt das Klinikum planbare Operationen ab, zwei andere Kliniken übernehmen Patienten.
Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus reagiert auf steigende Corona-Infektionszahlen und stellt erneut auf Notversorgung um.
Wie das Klinikum am Freitag mitteilte, habe sich die Lage im Intensivpflegebereich in den vergangenen Tagen dramatisch zugespitzt. Derzeit werden demnach insgesamt 59 Patienten im CTK intensivmedizinisch behandelt, davon liegen 16 Patienten mit Covid-19 auf der Intensivstation.
Viele Pflegekräfte selbst erkrankt
Gleichzeitig sei die Personalsituation äußerst angespannt, weil 50 Mitarbeiter mit Covid-19 infiziert sind, hieß es. Rund 100 Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen seien derzeit in Quarantäne.
Planbare Operationen sind bis auf weiteres ausgesetzt. Notfälle und Krebspatienten werden allerdings weiterhin behandelt, auch Geburten seien abgesichert, hieß es. Beatmete Patienten ohne Covid-Erkrankung wurden in das Sana-Herzzentrum verlegt, zehn Covid-Patienten kommen in das Krankenhaus Forst. Nach Angaben der Stadt Cottbus wurde zudem eine weitere Station zur Corona-Verdachtsstation umfunktioniert.
Klinikum-Geschäftsführer Götz Brodermann spricht von drastischen Maßnahmen, die in der aktuellen Lage aber unerlässlich seien. Die Mitarbeiter würden weiter getestet, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Cottbus verschärft Regeln nicht
Unterdessen wird die Stadt Cottbus keine neue Allgemeinverfügung erlassen. Wie das Rathaus am Freitag informierte, gelten die Regelungen gelten bis 18. Dezember fort. Das bedeutet unter anderem Maskenpflicht für alle Schüler in Schulgebäuden und im Hort, Wechselunterricht für die weiterführenden Schulen. Verkaufsstände und Glühweinstände werden weiter kontrolliert.
Cottbus hat aktuell einen Inzidenzwert von 201. Am Donnerstag hatte der Landkreis Oberspreewald-Lausitz schärfere Regeln beschlossen, Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte das auch für Cottbus und den Landkreis Spree-Neiße wegen der hohen Infektionszahlen angekündigt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.12.2020, 13.30 Uhr
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