Überlastung der Kliniken - Leitstelle Lausitz verlegt Patienten bis Neuruppin

Mi 09.12.20 | 14:46 Uhr
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In der Leitstelle Lausitz (Foto: rbb/Mastow)
Bild: rbb/Mastow

Die Leitstelle Lausitz in Cottbus ist derzeit durch die Verlegung von Patienten stark gefordert. Das sagte am Mittwoch der Leiter Ingolf Zellmann dem rbb. Zusätzlich zu den regulären 300 bis 400 Einsätzen am Tag würden allein am Mittwoch 30 Covid-19-Patienten in andere Krankenhäuser bis nach Neuruppin verlegt.

Damit werde versucht, die Kliniken in Senftenberg(Oberspreewald-Lausitz), Finsterwalde(Elbe-Elster), Cottbus und Spremberg (Spree-Neiße) zu entlasten. Ihnen soll so wieder die Aufnahme von Covid- und Nicht-Covid-Patienten ermöglicht werden. Gerade in Spremberg gebe es eine dramatische Situation, weil Pflegekräfte ausgefallen seien und immer mehr Patienten betreut werden müssten.

Die Verlegung der Patienten sei zeitaufwändig und anspruchsvoll, so Zellmann. Die Rettungskräfte müssten mit Schutzausrüstung fahren, zum Teil mit Visier. Die Fahrzeuge müssten jeweils nach dem Transport desinfiziert weden.

Auf diese zuätzliche Herausforderung sei die Leitstelle nicht entsprechend vorbereitet. Im Moment werde entsprechend nachgesteuert.

Wie Zellmann auf Nachfrage sagte, hat man Personal aufgestockt sowie Bundeswehrsoldaten zur Unterstützung angefordert. Auch an der Struktur werde geabeitet, da der derzeitge Zustand noch eine Weile andauern werde. Hier sei man in Abstimmung mit den anderen vier Notfall-Leitstellen des Landes. Grundlage sei das Rettungsdienstgesetz des Landes, in dem die derzeitige Lage einem Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten gleichzusetzen sei.

Es gehe darum, "wieder vor die Lage zu kommen", so Zellmann. Aus seiner persönlichen Sicht müsse dringend über eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen nachgedacht werden. Nur so könnten die Krankenhäuser arbeitsfähig gehalten werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.12.2020, 14.10 Uhr

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8 Kommentare

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  1. 8.

    Reden Sie sich nur alles schön, auch Leute wie Sie wachen irgendwann auf. Nur wird es dann leider zu spät sein.

  2. 7.

    @ Jens

    Uns fliegt nichts um die Ohren, denn man passt einfach die Testungen und die Erfassung von infizierten und verstorbenen neu an und schon passen die Zahlen.
    Dieses Verfahren ist nicht neu, denn so wird der jahrelange Sparwahn und die Politik ohne a in der Hose kaschiert.
    Und so lange der Ball rollt und im lockdown Grenzen offen sind, da ist das mit der Ernsthaftigkeit auch etwas skeptisch zu sehen.

  3. 6.

    Schieben wir ruhig den Lockdown noch ein paar Wochen raus, nach Weihnachten fliegt uns endgültig alles um die Ohren!

  4. 5.

    Schiffe der Marine, umgebaute Kreuzfahrtschiffe, da geht noch was in Richtung Norden hinter Rostock.

  5. 4.

    Ich hoffe das die Querdenker und Coronaleugner nun zufrieden sind bzw. vielleicht mal wach werden.

  6. 2.

    In Berlin sieht es auch nicht besser aus. Personalmangel macht sich jetzt sehr bemerkbar.

  7. 1.

    Hilft sicher vorübergehend. Aber die Hospitalisierungen bleiben doch hoch in den nächsten Wochen, da selbst bei totalem Stillstand, die heute Infizierten erst in 2-3 Wochen die potentiellen neuen Patienten auf der ITS sind. Dazu sieht man im Dashboard von LAVG und RKI, daß es sich wie eine Welle von Südost nach Norden in Brandenburg ausbreitet. Aber irgendwo ist Deutschland im Norden zu Ende - wohin dann weitere Patienten verlegen?

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