7-Tage Inzidenz von 455 - Elbe-Elster-Landrat verteidigt geöffnete Kitas

Do 14.01.21 | 17:43 Uhr
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Symbolbild - Eine Erzieherin mit Mund-Nasen-Maske spielt mit Kindern. (Bild:
Audi: Antenne Brandenburg | 14.01.2021 | Holger Kessler | Bild: dpa/Jens Büttner

Die Kitas im Landkreis Elbe-Elster bleiben trotz hoher Infektionszahlen geöffnet. Das hat Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) am Donnerstag in einem Brief an Erzieher, Tagespfleger und Leiter der Einrichtungen deutlich gemacht - und erläutert, warum Elbe-Elster auf eine generelle Kitaschließung verzichtet.

Demnach liege der Fokus im Kreis auf dem Schutz von Hochrisikogruppen, um "letztendlich dadurch auch den 'Kollaps' des Gesundheitssystems auszuschließen", so Heinrich-Jaschinski. Dabei würde es nicht helfen, die Kitas zu schließen.

Zwar bleiben in Brandenburg laut aktueller Verordnung Kitas prinzipiell geöffnet. Sie können aber bei einer 7-Tage-Inzidenz über 300 geschlossen werden. Der Kreis Elbe-Elster meldet am Donnerstag wie das Landesgesundheitsamt [kkm.brandenburg.de] eine Inzidenz von 454,7.

Auch Spree-Neiße will Kitas offen lassen

"Nach Einschätzung des Gesundheitsamtes aus der täglichen Arbeit lässt eine Schließung von Kindertagesstätten keine deutliche Minimierung des Infektionsgeschehens in der Altersgruppe der Hochaltrigen und Vorerkrankten erwarten", heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises. Darüber hinaus seien bei einer Betreuung von Kindern zu Hause genau jene Großeltern gefordert, die geschützt werden sollen.

Ähnliche Worte kamen bereits am Mittwoch auch aus dem Spree-Neiße-Kreis. In den Kitas dort gebe es kein großes Infektionsgeschehen. Von insgesamt 92 Einrichtungen gebe es nur in sieben Corona-Fälle. Man werden sich mit Cottbus abstimmen und dann entscheiden, ob es nur noch eine Notbetreuung geben wird, erklärte der zuständige Dezernent.

Auch der Spree-Neiße-Kreis hat hohe Inzidenzwerte. Hier lag die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner gerechnet nach eigenen Angaben am Donnerstag bei 408 [lkspn.de], laut Landesgesundheitsamt bei 266 [kkm.brandenburg.de]. In den vergangenen Tagen hatten sich die Zahlen immer mal wieder unterschieden, weil beide Stellen Nachmeldungen unterschiedlich in die Statistik aufgenommen haben.

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3 Kommentare

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  1. 3.

    Aber echt! Was ist denn das für eine Begründung. Dann soll er bitte allen Erziehern im Gegenzug kostenfrei FFP2-Masken zur Verfügung stellen. (Die würd ich Ihnen auch dringend anraten. Gestern wurde im Fernsehen gesagt, man muss sie auch nicht nach einem Mal tragen wegschmeißen, sondern 2, 3 Mal nutzbar. Von Karl Lauterbach höchstpersönlich ;-))Man soll sie mehrere Tage zu Hause zum Trocknen aufhängen oder 50-60 Min. bei 80 Grad in den Ofen schieben, dann sind sie wieder einsatzbereit. Also vielleicht einfach mal fünf Stück kaufen oder so, dass Sie durch die nächsten 14 Tage kommen?)
    ** Ich glaube, an Ihrer Stelle würde ich durchdrehen. Die Kinder können ja nix dafür, man muss mit ihnen lachen und spielen wie immer und fröhlich sein-- und innerlich zerreißt es einen vor Sorge und Angst. Tut mir wirklich sehr leid für Sie. Wie gesagt, FFP2 wäre mein Rat, aus dem Dilemma irgendwie mit nem blauen Auge rauszukommen.

  2. 2.

    Dieses Schreiben an die Kitas ist eine Unverschämtheit den Erzieherinnen und Erziehern in Elbe Elster gegenüber! Da ich selbst in einer Kita als Erzieherin arbeite , habe ich das Schreiben gelesen. Herr Heinrich Jaschinski sollte mal bei den Kitamitarbeitern nachfragen wie viele von ihnen selbst zur Risikogruppe gehören oder wer Angehörige hat die einer Risikogruppe angehören bzw. Pflegebedürftig sind . Denn diesen Personenkreis möchte der Landkreis ja schützen. Was für ein Widerspruch , die Erzieher tragen den Virus nach Hause und stecken ihre Familien an. Ich möchte entlich ohne Angst meine Familie anzustecken , zur Arbeit gehen ! Die Kitas gehören geschlossen bei den hohen inzidenzzahlen - sofort.

  3. 1.

    Das würde ich mir für Berlin auch sehr wünschen. Berlin hinkt eben immer ziemlich hinterher. Was will man von dieser Politik auch erwarten.

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