Cottbus - Stadtsportbund fordert Lockerungen im Amateursport

Fr 12.02.21 | 17:16 Uhr
Ein Kind balanciert beim Kinderturnen auf einem Steg.
Audio: Antenne Brandenburg | 12.02.2021 | Holger Kessler | Bild: imago images / JOKER

Der Cottbuser Stadtsportbund plädiert für Corona-Lockerungen, damit wieder Breitensport stattfinden kann. Wenn ab Mitte Februar die Grundschulen wieder öffnen, sollten auch die Sportvereine wieder vorsichtig starten, sagte der Chef des Stadtsportbundes, Tobias Schick, am Freitag dem rbb.

"Die Leute brauchen Bewegung"

Schick kritisiert, dass in der Vergangenheit an den Vereins- und Breitensport kaum gedacht worden ist. "Wir brauchen einen Strohhalm, wir müssen irgendeine Perspektive haben." Aus seiner Sicht müsse es jetzt wieder Angebote geben. "Wenn Schulen und Kitas das Aufeinandertreffen von Kindern wieder ermöglichen, dann ist es ganz wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen ihren Stress durch Bewegung abbauen können."

Dabei seien Einschränkungen akzeptabel. Die Angebote könnte es auch stufenweise und unter Auflagen geben, so Schick. "Ich sage mal knallhart: Wir brauchen keine Umkleidekabinen und Duschen, aber wir brauchen wieder Sportangebote. Die Leute brauchen Bewegung, und das angeleitet."

Sinkende Mitgliederzahlen

Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen ist der Amateursport seit Anfang November eingestellt. Bei manchen Vereinen gehen die Mitgliedszahlen zurück, wie zum Beispiel beim TSV Wittenau. Im Interview mit rbb|24 sagte Vorstandsmitglied Elke Duda: "Man sieht jeden Tag, wie der Verein ein bisschen kleiner wird. Dafür muss man auch Verständnis aufbringen und das tun wir auch, dennoch ist es traurig zu sehen, was das für einen Lauf nimmt."

In Zahlen bedeutet das: Zu Beginn des Jahres 2020 zählte der TSV Wittenau rund 3.300 Mitglieder, aktuell sind es etwa 2.800. Das mache einen Etat von 80.000 bis 90.000 Euro aus, den der Verein in diesem Jahr weniger habe, sagt Duda. Dabei sei die Fluktuation gar nicht höher. "Wir hatten im Jahr 2020 ähnlich viele Austritte wie davor, nur eben keine Neueintritte, weil wir nichts anbieten können. Das ist das große Dilemma."

In Cottbus konnten einige Vereine am Anfang der Corona-Pandemie noch steigende Zahlen verbuchen, sagt der Chef des Stadtsportbundes, Schick. Jetzt würden die letzten Zahlen eher nach unten deuten, sagte er Ende Januar dem rbb. "Wir gehen davon aus, dass 15 Prozent der Mitglieder den Verein verlassen haben." Die Gründe dafür seien verschieden, aber Corona sei "natürlich der Hauptgrund", so Schick. Zum Cottbuser Stadtsportbund gehören knapp 150 Sportvereine mit rund 24.000 Mitgliedern.

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