Erste Brandenburgerin mit Corona Impfung - "Wäre nicht schlecht, wenn das alles mal wieder vorbei wäre"

Mi 17.02.21 | 16:43 Uhr
  10
Ruth Heise im Februar 2021 (Quelle: rbb/A.Lepsch)
Video: Brandenburg Aktuell | 17.02.2021 | Rico Herkner | Bild: rbb/A.Lepsch

Ruth Heise war die erste Brandenburgerin, die als Bewohnerin des Senioren-Wohnparks Großräschen gegen Corona geimpft wurde. Dort hat sich die Situation etwas entspannt, doch die Hälfte des Personals ist bisher nicht geimpft. Von Aline Lepsch

Der Medienauflauf war groß, als die damals 87-jährige Ruth Heise Ende Dezember 2020 als erste Brandenburgerin ihre Corona-Impfung bekam. Inzwischen hat sie auch die zweite Spritze bekommen. Nebenwirkungen oder Impfreaktionen hatte sie nicht. "Mir geht es sehr gut, ich kann nicht klagen", sagt sie.

Dass sie die erste Brandenburgerin ist, die gegen Corona geimpft wurde - das ist Ruth Heise ziemlich egal. Der Schutz ist ihr aber sehr wichtig, sagt sie, auch für ihr Allgemeinheit. 95 Prozent ihrer Mitbewohner im Senioren-Wohnpark Großräschen ((Oberspreewald-Lausitz) sind inzwischen geimpft.

Besuche weiterhin eingeschränkt

Im Heim ist durch Corona ein neuer Alltag entstanden, sagt Pflegedienstleiterin Heike Baumgarten. Die Besuche sind auch weiterhin stark eingeschränkt und auf eine Stunde begrenzt. Wer ins Haus will, wird getestet. Dadurch konnten bei 3.000 Tests sieben bis acht Corona-Infizierte herausgefischt werden, sagt Mitarbeiter Jens Brandes.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner würden die Häufigkeit der Besuche vermissen. Spaziergänge an der frischen Luft seien vor der Pandemie oft gemeinsam mit den Angehörigen gemacht worden - jetzt versuchten Pflegekräfte und Betreuer das zu übernehmen. Außerdem würden sie sich bemühen, mit Zeitungsrunden, Brettspielen und viel Kreativität die Langeweile der Bewohner zu vertreiben.

Kein Zwang zur Impfung

Rund die Hälfte der Beschäftigten im Heim hat sich bisher nicht impfen lassen. Einrichtungsleiter Christian Raum erklärt das mit offenen Fragen und Unsicherheiten. Der Erklärungsbedarf werde noch eine Weile bestehen, sagte er. Zwingen könne er seine Mitarbeiter zur Impfung nicht. Raum wünscht sich mehr verlässliche Informationen und weniger Polemik - das würde das Leben sehr viel einfacher machen, sagt er.

Ruth Heise hat auch einen Wunsch: "Das wäre schon nicht schlecht, wenn das mit Corona mal irgendwann wieder vorbei wäre und sich alles wieder bissel normalisiert", meint sie.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.022021, 15.10 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

Sendung:  

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    Warum gönnen Sie es den älteren Leuten nicht, daß sie zuerst geimpft werden? Sie sind nach der zweiten Impfung zwar wohl nicht ganz immun gegen Corona. Aber die Krankheit fällt dann ganz leicht aus. Und das gönnen wir den Leuten doch, oder?

  2. 9.

    Kranke und ältere Menschen unterliegen einem besonderen Risiko, bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden. Die Besuchsrechte in, Pflegeeinrichtungen sind daher deutlich eingeschränkt. Zudem sind Patient/innen und Bewohner/innen dazu verpflichtet, eine medizinische Gesichtsmaske zu tragen, wenn sie sich nicht auf ihrem Zimmer aufhalten oder Besuch empfangen.
    Trotzdem weiter Ausbrüche in Heimen, trotz Impfung. Die Gefahr für Pflegeheime ist damit noch nicht gebannt. Es gebe weiterhin neue Fälle bei bereits bekannten Ausbrüchen und auch neue Ausbrüche in Altenheimen.


  3. 8.

    "Traurig ist, dass sich nicht alle Pflegerinnen impfen lassen, denn sie könnten den Virus ins Heim bringen. "

    Geimpfte Pfleger bringen ebenfalls Corona mit ... Sowohl in REHA- als auch Pflegeeinrichtungen war ein Besuch nach Schnelltest möglich. Bei der REHA 1x je Woche und im Pflegeheim mehr als 1x erlaubt.

  4. 7.

    Das Ziel ist nicht, 100 Jahre alt zu werden, sondern nicht auf einer corona Intensivstation unter 10 Apparaten zusterben. Man weiss nicht wie es kommt, aber noch ein paar gute Lebensmonate oder Jahr und ein friedliches Einschlafen wünschen wir Alte uns. Wir können nicht viel gegen corona machen ausser die Regeln halten und mit der Impfung auch dazu beitragen, dass weniger ins Krankenhaus müssen und die Schwestern und Ärzte dort ihre Arbeit noch schaffen können. Traurig ist, dass sich nicht alle Pflegerinnen impfen lassen, denn sie könnten den Virus ins Heim bringen. Wir Angehörige dürfen wochenlang nicht hinein und unsere Angehörigen können und dürfen nicht hinaus.

  5. 6.

    Und das sich für die Bewohner nach der Impfung absolut nichts an den Beschränkungen ändert ist so weil ?...... es ja sein könnte das unter Umständen möglicherweise ..... oder die sich eh nicht wehren.

  6. 5.

    Genau so sieht es aus, aber hey wir haben dann ein paar Alte für die nächste Wahl gerettet, so könntet man zynischer Weise mittlerweile denken.

  7. 4.

    "Warum läßt man sich noch mal impfen ?"
    Der Impfstoff Comirnaty (BNT162b2, Biontech / Pfizer) zur Impfung gegen Corona
    Der Impfstoff Moderna (mRNA-1273, Moderna Biotech) zur Impfung gegen Corona

    Etwa 2 Wochen nach der ersten Dosis hat man schon einen gewissen Schutz gegen eine Covid-19-Erkrankung. Den vollen Impfschutz hat man erst eine Woche nach der zweiten Dosis.


  8. 3.

    Da sie ja jetzt den jungen Menschen ihre Impfdosis weggenommen hat um vielleicht 100Jahre alt werden zu können, dauert es wohl noch eine ganze Zeit bis das alles vorbei ist. Berufstätige, die Kontakte schlecht vermeiden können, denen es nicht möglich ist, sich selbst zu isolieren, verbreiten das Virus fortlaufend. Es mutiert und dann nützt der 87jährigen ihre Impfung vielleicht gar nichts, weil das Spiel von vorne anfängt. Solange es auch keine Impfungen für Kinder gibt, besteht auch hier die Gefahr andauernder Mutationen-und wir hecheln der Pandemie noch Jahre weiter hinterher.

  9. 2.

    Leider schalten die Verantwortlichen beim Thema „erklärungsbedarf“ auf Ignoranz.

    Man sieht es ja gerade sehr schön an der Diskusison im AstraZeneca.

    Immer nach dem Motto: es darf nicht sein, was nicht sein soll.
    Im Zweifel sind es Verweigerer und Verschwörungstheoretiker die das super-Mittel verteufeln.

    Wenn sich dann allerdings ein Spahn hinstellt und von „vertrauen“ spricht, dann unterstreicht dies nur die berechtigten Zweifel.

    Und wenn in Folge einer Impfung 30% der geimpften mit Nebenwirkungen ausfallen, dann kann man sich nicht einfach behaupten, dass sei auch noch gut.

    Das sich so wenige für die Impfung entscheiden, ist auch nichts anders als Ziel von Spahn und Co. Mit ihrem Umgang bauen sie nur vor, um eine Impfpflicht zu bringen. Und das ist das eigentliche Ziele derer „Experten“.

  10. 1.

    Warum läßt man sich noch mal impfen ?

Das könnte Sie auch interessieren