Beginn am Montag - Brandenburger Grundschulen starten mit drei Modellen in den Wechselunterricht

Fr 19.02.21 | 20:12 Uhr
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Eine Kamera steht vor dem Whiteboard (Quelle: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.02.2021 | Aline Lepsch | Bild: rbb

Grundschulkinder in Brandenburg dürfen am Montag wieder in die Schule gehen, allerdings nur in kleineren Gruppen. Die Organisation liegt bei den Schulen: Sie können zwischen drei verschiedenen Modellen - nach Uhrzeiten, Tagen oder Wochen - wählen.

Nach wochenlanger Corona-Zwangspause startet am Montag in den Brandenburger Grundschulen wieder der Unterricht in den Klassenräumen. Es wird allerdings Wechselunterricht sein, das heißt, nur die Hälfte der Klasse sitzt vor Lehrer oder Lehrerin, die andere Hälfte wird weiter zu Hause lernen.

Eine Herausforderung für Schüler und Schulen, so der Leiter des Staatlichen Schulamtes Cottbus, Uwe Mader. Seit Anfang des Schuljahres hätten die Schulen Konzepte für den Hybridunterricht erarbeitet und in dieser Woche für die Umsetzung verfeinert. Dabei gebe es drei Modelle, von denen sich die Schulen jeweils eins aussuchen können.

Drei Wechselunterrichts-Varianten

So sei es möglich, die Schulbesuche in gerade und ungerade Wochen zu unterteilen. Dann gebe es die Variante nach Tagen, bei der wechselweise eine Hälfte der Schüler am Montag, Mittwoch und Freitag kommt, die andere am Dienstag und Donnerstag. Das dritte Modell ist der Schichtunterricht: Eine Hälfte der Klasse kommt vormittags, eine nachmittags.

Die Erich-Kästner Grundschule in Cottbus hat sich für den wochenweisen Wechsel entschieden. Trotz der aufwändigen Vorbereitung geht Leiterin Martina Theunert von einem spannenden Start am Montag aus. Eine Herausforderung werde es sein, für die Kinder zu Hause den Unterricht per Livestream zu sichern. Hinzu käme die Notbetreuung.

Schulleiterin Martina Theunert an der Stundentafel (Quelle: rbb)
Der Stundenplan wird gebaut. | Bild: rbb

Honorarkräfte zur Unterstützung

Schüler, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, müssen in der Schule betreut werden. Da sei viel Flexibilität erforderlich, so Theunert.

Das Schulamt will die Schulen in seinem Bereich personell unterstützen. Es sei Geld für Honorarkräfte da, so Uwe Mader. Außerdem gebe es das Projekt "Studierende an Schulen". Studenten würden dabei einen Honorarvertrag bekommen, um in den Schulen zu helfen. In bestimmten Fällen gebe es auch die Möglichkeit die Stundenzahl zu reduzieren, damit sich alles erst einmal einspielen kann.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.02.2021, 14.40 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Ist echt witzig - seit Wochen und ganz ohne jedes Wechselmodell gehen die drei Abschlussjahrgänge brav in ihre 30-SChüler-Klassen, jeden Tag. Ich finde ja, wenn die Großen das machen, sollte man das bei den Grunschülern bitte auch so halten...

  2. 8.

    Also ich habe sicherlich NICHT nach Schulöffnung gebrüllt. Es sind ganz wenige, die ich persönlich kenne die froh sind mit der Schulöffnung. Es hätte Sinn gemacht, das man wie in Berlin es den Eltern zu überlassen ob das Kind geht oder nicht. Bei uns ist es der Fall mein Sohn wird früh mit dem Fahrdienst (heißt 6 Fremde Haushalte) in die Schule gefahren, in der Klasse dann wieder 8 verschiedene Haushalte. Dienstags würde er in die Kindergruppe gehen als Entlastung, das wären dann wieder 6 verschiedene Haushalte.... Und am Wochenende darf er dann nicht mit seinen Freunden spielen da es ja mehr als 1 fester Freund ist. Finde den Fehler...

  3. 7.

    Unsere Schule nimmt mal wieder keines der vorgegebenen Modelle, sondern schickt die Klassen 3-6 alles zwei Wochen in vollen Klassen in den Unterricht. Ist ja auch Wechselunterricht, haha. Nur die Klassen 1-2 werden parallel geteilt, danach aber wieder ungeteilt in den Hort geschickt. Wo dann übrigens alle Kinder dann in vollen Gruppen auf einem Haufen sitzen . Man fragt sich, warum das MBJS Modelle vorgibt mit halbierten Klassen und dann am Ende die Schulen eh wieder machen was sie wollen. Das ist ein Skandal.

  4. 6.

    Komisch, mein Kind (1. Klasse) muss ab Montag - ohne Wechselunterricht - täglich, ohne reduzierte Stunden in die Schule.... reduzierte Klassen (15 pro Unterrichsstunde), aber alle Grundschüler werden in der Schule sein ... und Eltern die zum Beginn ihre Kinder bringen und sie später abholen.... Ist die nächste Quarantäne nur eine Frage der Zeit oder klappt es - man wird sehen ...

  5. 5.

    Wisst ihr eigentlich noch was ihr wollt. Auf der einen Seite wird verlangt macht die Schulen wieder auf und dann passiert es und es wird trotzdem gemeckert.
    Also mein Kind freut sich das es wieder zur Schule gehen kann.
    Sicherlich haben wir es gut zu Hause hin bekommen, aber die richtige Lehrerin kann man als Eltern nicht ersetzen.

  6. 4.

    Wer Angst hat kann gut lernen? Müssen Kinder sich solche Fragen um Tod und Leben (der Älteren) stellen, weil Politiker Präsenzpflicht verlangen? Wäre es nicht besser die Kinder wenigstens von der Pflicht freizustellen? Die Eltern kennen doch ihre Kinder am Besten und können das besser entscheiden. Warum kann man nicht die 3, 4 Monate noch warten bis es wärmer wird, die Fallzahlen dadurch runtergehen und viele Risikopatienten geimpft sind und damit Menschenleben retten? Und falls die Fallzahlen wieder hochgehen, dann muss man erneut den Kindern erklären, wie das mit dem für alte Menschen tödlichen Virus ist, weil die Schulen erneut geschlossen werden? Auch wenn Eltern die Tödlichkeit nicht erwähnen, so bekommen Kinder das doch irgendwie mit. Welche Spuren wird das bei den Kindern hinterlassen, wenn man sie praktisch zur Schule zwingt?

  7. 3.

    Kann ich nur bestätigen. Mein Kind will nicht, er muss. In Berlin funktioniert es auch ohne Präsenzpflicht.

  8. 2.

    Schüler: 2,7%,
    Schulpersonal: 1,4%,
    Haushalte: 2,3% Infektionsprävalenz.
    6 von 9 Schülern ohne Symptome sagt die von der Charite gemachte Schülerstudie:
    https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.01.27.21250517v1
    "Schichtunterricht" (je 3 h am Tag) und tageweiser Wechsel werden das Infektionsgeschehen weiter aufrechterhalten. Epidemiologisch am besten wäre: 14 Tage die einen, 14 Tage die anderen. Dadurch würde wenigstens durch 14-Tage-Homeschooling die Erregerweitergabe direkt in den Klassen unterbunden. Der wochenweise Wechsel kommt dem noch am nächsten.
    Die Superspreading-Events sind aufgrund der dafür zu geringen Stichprobengröße der Studie nicht erfasst. (Stichwort: Überdispersion/Supersreading). In Berlin würde die Zahl der tatsächlich infizierten Personen an Schulen durch Superspreading also höher sein, als es die Studie ausdrückt. Insgesamt muss man die Schulöffnungen gegen Tote verrechnen. Das ist Aufgabe der Politiker.

  9. 1.

    Das ist nicht korrekt. Sie dürfen nict zur Schule sie MÜSSEN zur Schule -Präsenzpflicht. Mitten in einer Pandemie. Was die Erziehungsberechtigten davon halten interessiert niemanden.

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