Corona-Referenzlabor Cottbus - Jede zehnte Corona-Probe aus Südbrandenburg zeigt britische Mutation

Di 02.03.21 | 16:33 Uhr
Referenzlabor am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, in dem nach Coronavirus-Mutationen gesucht wird (Bild: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 02.03.2021 | René Hausmann | Bild: rbb

Im Referenzlabor im Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum wird aktuell bei etwa zehn Prozent aller untersuchten positiven Corona-Tests aus Südbrandenburg die Variante B.1.1.7. nachgewiesen, die umgangssprachlich als "britische" Mutante bekannt ist. Das sagte die Leiterin des Labors, die Chefärztin der Mikrobiologie, Heidrun Peltroche dem rbb am Dienstag.

In anderen Teilen Brandenburgs komme die Virusvariante häufiger vor. "Ich weiß, dass viele schon bei 22 Prozent sind. Das könne wir für unsere Region tatsächlich noch nicht sagen."

Dr.Heidrun Peltroche, Chefärztin Mikrobiologie im CTK-Referenzlabor
Dr. Heidrun Peltroche, Chefärztin Mikrobiologie | Bild: CTK

Suche nach Viren, die uns erfolgreicher infizieren

Die Suche nach Fehlern im Genom des Virus am CTK ist eine aufwendige Arbeit. Vereinfacht gesagt wird eine Zeichenfolge von 30.000 Buchstaben, das Genom des ursprünglichen Sars-Cov-2 Virus, nach Fehlern abgesucht. Steht an einer Stelle ein X statt A, ist das ein Hinweis auf eine Mutation.

Laut Petroche sei es ganz normal, dass es neue Virusvarianten gibt. "Der Wildtyp des Virus, den wir jetzt seit einem Jahr kennen, wird einfach ausgetauscht durch einen Virus, das sich verändert hat und was erfolgreicher ist, um uns zu infizieren." Peltroche geht davon aus, dass es zukünftig weitere Virusvarianten geben wird, die möglicherweise noch infektiöser sind.

Helfen die Impfstoffe auch gegen die Mutation?

Doch über die Varianten würde sie sich nicht "so sehr Sorgen machen", sagt die Laborleiterin. Eine tatsächliche Sorge sei aber, ob die Varianten noch durch die Impfstoffe erreicht werden können. "Deswegen machen wir ja diesen ganzen Aufstand." Mitte Februar war das Referenzlabor in Cottbus an den Start gegangen. Seitdem sind rund 400 Corona-Proben untersucht worden, größtenteils aus Südbrandenburg.

Wichtig sei es, dass die Hygienemaßnahmen eingehalten werden, sagt Peltroche. Man wisse noch nicht genau, wie die Coronavariante die Menschen infiziertet und ob sie kränker werden. Sie wisse von Berichten, die bestätigen, dass die neue Variante gefährlicher ist. Mit den Daten aus dem Cottbuser Referenzlabor könne das aber nicht bestätigt werden.

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