Höchste Inzidenz Brandenburgs - Corona-Hotspot Elbe-Elster will außer mehr Kontrollen keine weiteren Einschränkungen

Di 16.03.21 | 12:08 Uhr
  6
Symbolbild - Mitarbeiter der DB Sicherheit und Beamte der Bundespolizei gehen am 05.08.2020 durch einen Zug Richtung Neustrelitz und kontrollieren, ob die coronabedingte Maskenpflicht eingehalten wird. (Bild: dpa/Annette Riedl)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.03.2021 | Daniel Mastow | Bild: dpa/Annette Riedl

Der Elbe-Elster-Kreis im Süden Brandenburgs reagiert auf die hohen Corona-Inzidenzwerte im Kreis. So soll mehr kontrolliert werden, ob die geltenden Maßnahmen eingehalten werden, sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) dem rbb. Außerdem appelliert er an alle, sich an die Corona-Regeln zu halten.

Die Maßnahmen verschärfen will der Landkreis aber weiterhin nicht. Dazu sind laut Landesverordnung die Kreise und kreisfreien Städte in Brandenburg besonders ab einer Inzidenz von 100 aufgerufen, "wenn und soweit dies wegen örtlicher Besonderheiten oder aufgrund eines regionalen oder lokalen Infektionsgeschehens notwendig ist." Die Brandenburger Regierung hatte den Elbe-Elster am Wochenende auf die geltende Regelung hingewisen. Erzwingen kann das Land allerdings nichts, erklärte am Montag eine Sprecherin rbb|24.

Am Dienstag wurde aus dem Elbe-Elster-Kreis erneut der höchste Inzidenzwert in Brandenburg gemeldet. Er lag bei 166, am Montag waren es rund 177. Damit ist die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner gerechnet im Vergleich zum Vortag leicht gesunken.

Elbe Elster Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (Foto: Screenshot/rbb)
Christian Heinrich-Jaschinski | Bild: rbb

Keine lokalen Infektionsherde

"Wenn wir uns alle disziplinieren und Kontakte minimieren, haben wir auch Einfluss auf das Infektionsgeschehen im Landkreis Elbe-Elster", sagte Heinrich-Jaschinski im Interview mit dem rbb. Für mehr Kontrollen werde in Absprache mit den Städten und Gemeinden mehr Personal zur Verfügung gestellt, "im Rahmen unserer Möglichkeiten, selbstverständlich."

Aus dem Brandenburger Innenministerium bekam der Landrat Rückendeckung für seinen Kurs. "Wir haben geregelt, dass, wenn die Inzidenz in einem Landkreis über 100 steigt, der Landkreis spezifische Maßnahmen vornehmen kann", sagte Staatssekretar Uwe Schüler dem rbb. Weil der Landrat aber erläutert habe, dass es keine lokalen Infektionsherde, wie in "einer Kita, einer Schule oder einem Pflegeheim", gebe, seien keine weiteren Maßnahmen nötig.

Landkreise entscheiden selbst bis zur Inzidenz von 200

Auf strengere Regeln in Kreisen mit Inzidenzen über 100 hatte am Montag auch noch einmal Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Grüne) hingewiesen. "Gegebenenfalls muss man die anweisen", sagte sie auf einer Pressekonferenzmit Blick auf die Neuninfektionen in Elbe-Elster und den benachbarten Oberspreewald-Lausitz-Kreis. Dort lag die 7-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 148.

Von so einem Zwang spricht Ministeriumssprecher Gabriel Hesse auf rbb|24-Rückfrage allerdings nicht. Er erklärt, dass die Landkreise weitere Schutzmaßnahmen ergreifen sollen und sie darauf "nicht einfach grundsätzlich verzichten" könnten. Weiter heißt es: "Sie sollen das mit Blick auf die örtlichen Besonderheiten oder aufgrund lokaler Infektionsgeschehen entscheiden." Tun die Landkreise das nicht, müssten sie das begründen. "Hier steht das Gesundheitsministerium mit den Kreisen im Kontakt."

Bereits am Montag sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Eva Jobs rbb|24, dass das Land nach der aktuellen Verordnung keine Handhabe habe, bei einer Inzidenz über 100 einzugreifen. Eine Bremse sei erst ab einer Inzidenz von 200 eingebaut.

Was Sie jetzt wissen müssen

6 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 6.

    Kaufland Herzberg Heute (17.03.)

    Im Getränkemarkt kam ein Kunde ohne Maske herein, holte einen Bierkasten und ging dann zur Kasse. Die Kassiererin bemerkte dies nicht und sagte auch nichts. Als ich diese direkt darauf ansprach meine diese nur pampig, "wir können auch nicht auf alles achten."

    Im Markt war dann das gleiche, mehrere Kundinnen/Kunden hatten einen Kinnhalter, die Maske klemmte also unter dem Kinn oder die Nase war nicht verdeckt.

    Meines Erachtens haben die als Pandemie-Gewinner dafür Sorge zu tragen, daß die Vorschriften eingehalten werden. Die haben die Schilder an Ihren Läden und haben dafür zu Sorge, daß das eingehalten wird. Also, kein Einlass oder einen Rausschmiss für Masken-Verweigerer.

    Denn auch durch deren fehlerhaftes Verhalten sorgen die für eine Erhöhung der Inzidenz. Nach dem motto: Der kleine Enzelhandel zahlt schon Zeche für uns.

    Tolles und faires Verhalten von denen, zumal die die ganze Zeit geöffnet haben durften.

  2. 5.

    Es geht um Herzberg.... Da wird einem beim Einkaufen an der Kasse in den Einkaufskorb gekrochen. Es gibt Leute die es einfach nicht begreifen das man Abstand hält, geschweige denn seine Maske richtig trägt. Und wenn Sie es genau wissen wollen, ja die Maske wird vor dem Betreten des Bäckers aufgesetzt. In Schönewalde hält sich ja nicht mal das Ordnungsamt der Stadt an die Maskenpflicht beim Stadtrundgang.

  3. 4.

    Das meine ich doch, es gibt doch so gut wie keinen mehr der irgendwie "absichtlich" Leute ansteckt, es ist eher umgedreht, wir werden es nie schaffen können alles einzudämmen, wer das glaubt träumt auch vom Weihnachtsmann.
    Wir müssen versuchen damit umzugehen, und zwar ohne die komplette Wirtschaft und alles abzudrehen, alles andere ist nur heuchlerei, ähnlich wie bei Terroranschlägen.

  4. 3.

    Was will man in Schönewalde auch kontrollieren? Ob jeder vor dem betreten des Bäckers die Maske auf hat? In der einzigsten Gaststätte kann man bestelltes abholen und Abends sieht man keinen Menschen. Wo sollen die auch hin gehen. Man sollte schon die Kirche im Dorf lassen.

  5. 2.

    Kontrollen???? Wo denn, ich habe bis jetzt nicht einen gesehen der kontrolliert....

  6. 1.

    Erlebt Herr Woidke nun sein Déjà-vu? Wann fordert er denn wieder was (-Gipfel)?

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Blaulicht auf einem Polizeiauto (Quelle: IMAGO / Bihlmayerfotografie)
IMAGO / Bihlmayerfotografie

Berlin und Brandenburg - Drogen in mehreren Supermärkten entdeckt

In mehreren Supermärkten in der Region sind in Bananenkisten versteckte Drogen gefunden worden. Um welche Substanzen es sich handelt, ist noch unklar. Der Transport erinnert jedoch an große Drogenfunde im vergangenen Jahr bei einem Obsthändler aus Brandenburg.