Anhaltend hohe Corona-Zahlen in OSL - Klinikum Niederlausitz muss erneut Eingriffe verschieben

Mi 14.04.21 | 18:28 Uhr
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Das Klinikum Niederlausitz in Senftenberg im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Video: rbb|24 | 14.04.2021 | Material: Brandenburg aktuell | Bild: dpa

Im Klinikum Niederlausitz in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) spitzt sich die Corona-Lage zu. Wie das Klinikum am Mittwoch mitteilte, werden seit Montag wieder verstärkt Eingriffe verschoben, die keine Notfälle sind.

"Wir Ärzte haben die größte Sorge davor, dass Patienten in eine Klinik müssen, wo es keine Kapazität gibt, dass es auch keine Abverlegungsmöglichkeiten gibt, und dass man die Patienten nicht behandeln kann, sondern sie gehen lassen muss unter Umständen - sterben lassen", sagte Volkmar Hanisch, Chefarzt der Intensivmedizin am Klinikum dem rbb.

Auch Nicht-Covid-Patienten werden zu Notfällen

Aktuell werden im Klinikum 22 Covid-19-Patienten behandelt, fünf davon intensivmedizinisch. Die Covid-Patientenzahlen lägen damit seit Monaten auf einem stabil hohen Niveau, so das Klinikum. Das habe zur Folge, dass auch die Behandlung von Nicht-Covid-Patienten leidet.

"Der Zustand vieler Nicht-Covid-Patienten ist mittlerweile so dramatisch, dass es kaum noch Behandlungen gibt, die medizinisch vertretbar verschoben werden können, um die Betten in den Pandemiebereichen aufzustocken", heißt es in der Mitteilung.

Erneut seien im Klinikum zu Beginn der Woche Stationen zusammengelegt worden, soweit möglich würden Operationen verschoben. "Das so freiwerdende qualifizierte medizinische und pflegerische Fachpersonal wird für die Versorgung schwerkranker und beatmungspflichtiger Patienten in den High-Care-Bereichen benötigt", heißt es vom Klinikum.

"Überlastung ist längst da"

"Die Fallzahlen müssen runter, sonst ist unser Versorgungsauftrag in Gefahr. Das Personal hat einen monatelangen Corona-Marathon in den Knochen und keine Reserven mehr. Die psychische Belastung, auch durch viele Sterbefälle, ist enorm. Den Aussagen von Christian Karagiannidis, Leiter des Divi-Bettenregisters, zur Belastung der Intensivstationen in Deutschland, können wir uns nur anschließen – die Überlastung steht uns nicht bevor, sondern ist längst da", wird Geschäftsführer Tobias Vaasen in der Mitteilung zitiert.

Dringend notwendig sei nun das Fortsetzen der Impfungen und das Einhalten der Hygieneregeln, sowie der Kontaktbeschränkungen, so das Klinikum.

Sendung: Inforadio, 14.04.21, 11:30 Uhr

Sendung: Inforadio, 14.04.21, 11:30 Uhr

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3 Kommentare

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  1. 3.

    Unverantwortliche Panikmache! Die Operationen werden verschoben weil Bettenkapazitäten freigehalten werden für einen Fall, der bisher nie eintrat. Und wenn man sich als Klinikbetreiber dieses Vorgehen auch noch vom Staat (Steuerzahler) versilbern lassen kann, ist das ein durchaus lukratives Geschäftsmodell.

  2. 2.

    Schwachfug, es gibt so gut wie keine Corona leugner, das sind höchstens ein paar hundert Spinner, den Rest geht es um die Maßnahmen.
    Und wie man hier sieht zurecht, da hier Kranke gegen Corona Kranke gerechnet werden.
    Man bekommt den Eindruck wenn du kein Corona hast, bist du halt ein Kollateralschäden und wirst einfach ignoriert.
    Und das kann es einfach nicht sein.
    Im übrigen ist die Versorgung schon seit Jahrzehnten schlecht, am Ende will ja auch keiner bezahlen dafür, dann würden nämlich weit über 60-70% des Gehaltes an Steuern weggehen.

  3. 1.

    Da bin ich ja richtig froh das ich vor über 14 Tagen im Lauchhammer Klinikum an der Galle operiert worden bin.
    Immerhin gehört Lauchhammer genauso wie Senftenberg zu einem Klinikverbund. Ich kann mir durchaus vorstellen daß jetzt Gleiches wie in Senftenberg auch in Lauchhammer passieren kann.
    Ich verstehe nicht diese Menschen die immer noch Corona und deren Auswirkungen leugnen. Sind die blind oder tun die nur so?

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